Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares
andere junge Kandidaten vorgestellt, und wenn ich im Augenblick nur von Mileon spreche, so liegt das nicht daran, daß die anderen Vallia nicht gut dienten, sondern, daß Mileons Plan ... nun ja, bei Zair, zu gegebener Zeit werden Sie davon erfahren!
Schließlich entwickelte sich ein Gespräch über die Armee, die Turko brauchte, um Falinur in unsere Zivilisation zurückzuholen. Er wußte sehr wohl, daß ich strikt gegen die Anwerbung von Söldnern war. Mein Sohn Drak hatte Paktuns eingestellt und mit ihnen Schlachten gewonnen. Söldner waren auch in der Armee gewesen, die unter dem Kommando Vodun Allorans, des Kov von Kaldi, in den Südwesten marschiert war. Er hatte die Fünfte Armee dort unten von Sieg zu Sieg geführt und versuchte nun das Eroberte zu konsolidieren. Doch inzwischen begriff mehr als jeder andere meiner Kameraden die Grundzüge meiner Politik, die darauf abzielte, bei vallianischen Kämpfen ausschließlich Vallianer einzusetzen.
Man begann zu tanzen und Trinksprüche auszubringen, und dann wurde viel gesungen und gelacht.
Ich stand ein wenig außerhalb der großen Menge, hielt ein Glas in der Hand und unterhielt mich leise mit Strom Vinsanzo, einem früh ergrauten kleinen Mann, der sich darauf verstand, einen goldenen Taler innerhalb einer Saison zu verdoppeln. Ich sah Mileon Ristemer mit seiner Tanzpartnerin lachen. Die Pakmort funkelte an seinem Hals.
Vodun Alloran, der Kov von Kaldi, der als erfolgreicher Paktun in seine Heimat Vallia zurückkehrte und sein Kovnat kämpfend zurückerobern wollte, trug keine Pakmort. Ihm wäre dies nach eigenem Bekunden zu protzig erschienen. Während ich Mileon beobachtete, der stocksteif, aber sehr beweglich seine Partnerin umschmeichelte, fragte ich mich, was es damit auf sich hatte.
Mir war klar, daß der alte Nomile Ristemer von seinem soldatischen Sohn fasziniert war, daß er ungemein stolz auf ihn war und nicht aufhören konnte, preisend über Mileon zu sprechen und über die Rückkehr des kriegerischen Sohnes, die sein Herz erfreute. Ich wußte, wie ihm zumute war. Mit einer leisen Entschuldigung mußte ich mich von Strom Vinsanzo abwenden.
Delia lächelte verbindlich, machte eine anmutige Geste und löste sich aus der Gruppe, die sie umringte. Mit schnellen Schritten kam sie auf mich zu.
»Dray! Du siehst aus ...«
»Aye, ich lasse das häßliche wilde Tier heraus, das in mir steckt.«
»Richtig. Und der Grund?«
»Schau dir Mileon an und den alten Nomile dort drüben! Ich mußte an Drak denken, und an Zeg und Jaidur und ...«
»Unsere drei Söhne gehen ihren eigenen Weg.«
»O ja, das tun sie. Bei Zair, aber ich bin stolz auf sie, auf sie alle!«
»Ich finde, du solltest wissen, was ich in dieser Beziehung seit deiner letzten Abreise unternommen habe.«
Wir unterhielten uns leise und gingen nebeneinander an der Terrasse entlang, unter den Säulen, und die Tanzenden beachteten uns nicht.
»Außerdem denke ich an unsere Töchter«, fuhr ich fort und spürte, daß meine Stimme beunruhigt klang. »Du weißt ja, was für eine Wildkatze aus Dayra geworden ist, mit ihrer Peitsche und der Klaue und der schwarzen Lederkleidung. Jilian, die ihr sehr ähnlich ist, verweigert die Unterstützung, weil ihre Schwüre ...«
»Und das gehört sich auch so!«
»Aye. Ihr Schwestern der Rose habt mehr Geheimnisse als eine ganze Männerarmee.« Ich spürte Delias Hand auf meinem Arm, ein beruhigender, belebender Druck, und diese feste Hand zitterte um keinen Deut. »Und dann Velia und Didi, die bald groß genug sind, um uns ebenfalls Sorgen zu machen ...«
»Und Lela?«
Ich seufzte. »Lela habe ich nicht gesehen, seit ich von meiner langen Verbannung auf die Erde zurückgekehrt bin. Ich ... Liebling, es fällt mir verdammt schwer, wenn ein barscher alter Vater das Gefühl haben muß, daß seine älteste Tochter nichts mehr von ihm wissen will ...«
»Das stimmt nicht!« sagte Delia heftig.
»Ich weiß, ich weiß. Sie ist für die Schwestern der Rose eingespannt. Aber die SdR geben ihr eben zuviel zu tun.«
»Wenn nun Jilian, die Süße, unsere Tochter gewesen wäre ...«
»Ach, das ist also ihr Name?« unterbrach ich sie.
»Nein, wir nennen sie nur die Süße.«
»Sie ist durchaus willig, über ihren Banje-Laden zu sprechen, nicht aber über die Dinge, die uns eigentlich am Herzen liegen – o nein. Über die Dinge, die ich wirklich wissen will.«
»Ich bedränge dich ja auch nicht, wenn es um Geheimnisse der Krozairs von Zy geht.«
Wir bewegten
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