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Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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sich tief ins Wasser grub und das Schiff in unsere Richtung schießen ließ, umgeben von Gischt wie ein halb untergegangener Felsen, gellte der Angstschrei empor.
    »Schwertschiff! Schwertschiff!«
    Einem Kampf war nicht mehr auszuweichen.
    Ich sagte zu Unmok: »Kannst du mir einen freien Bogen und etliche Pfeile überlassen?«
    Er hob sein schlaues Och-Gesicht über die Umrandung des Niedergangs.
    »Bogen? Pfeile? Jak, was stellst du dir vor?«
    »Wir müssen sie abwehren ...«
    » Sie tun das, die bezahlten Söldner. Nicht wir!«
    Ich verdachte es ihm nicht, daß er schleunigst unter Deck verschwand. Es war wirklich besser, wenn er uns beim bevorstehenden Kampf nicht in die Quere geriet. Schließlich war er nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte. Er rief herauf, daß in seiner Kabine noch ein Bogen zu finden sei und ich ihn mir nehmen könne.
    Der Bogen erwies sich als Reflexwaffe aus Holz und Sehne mit wenig Horn, dessen Biegsamkeit bei weitem nicht an die doppelt gearbeiteten Bögen valkanischer Herkunft heranreichte.
    Dennoch nahm ich die Waffe, spannte sie und bewegte die Sehne. Die Pfeile besaßen Metallspitzen und gelbe Hulfoo-Federn – sie stammten von einer Art hyrklanischer Gans. Sie kamen mir einigermaßen gerade vor.
    Nachdem sich Unmok in Sicherheit gebracht hatte, kehrte ich an Deck zurück. Dort stritt sich der Khibil Pondar mit einem untersetzten Rapa, dem die roten Kehllappen angeschwollen waren und dessen dunkle Augen zornig funkelten.
    Die beiden waren sich uneins, wer Jiktar der Söldnerwache sein sollte.
    »Ihr wißt, was ihr zu tun habt«, sagte ich. »Nehmt eure Posten ein. Pondar, du gehst zum Heck, Randalar, zum Bug.«
    Aus dem Kurs des Schwertschiffes schloß ich, daß der Piratenkapitän uns am Backbordbug rammen wollte. Der Rapa und der Khibil wollten ihre Auseinandersetzung fortsetzen, aber ich ermahnte sie ernsthaft, woraufhin sie gehorchten.
    An Bord gab es nur eine Varter, die allerdings den Eindruck machte, als würde sie auseinanderfallen, sobald man sie zu spannen versuchte. Kapitän Nath schaute sich das Gebilde an und schürzte die Lippen.
    »Also, ich weiß nicht ...«
    Wortlos begann ich die Winde zu bedienen. Das alte Holz ächzte und stöhnte. Aber das geflochtene Seil bewegte sich, der Bogen wurde gespannt. Ich muß hinzufügen, daß ich sehr vorsichtig arbeitete, denn meine eigene Haut war mir lieb und teuer. Eine gerissene Vartersehne kann zurückpeitschen und einem in der Nähe Stehenden das Auge ausschlagen.
    Ich möchte den Kampf nicht näher schildern – vor allem weil es kaum etwas zu berichten gab. So antiquiert die Varter auch war, weiter als jeder Bogen schoß sie immerhin. Ehe die beiden Schiffe zu dicht aufschließen konnten, schwang ich die Varter auf dem Drehgestell und nahm den häßlichen Schnabel des Schwertschiffs aufs Korn. Wir stampften auf und nieder, und das Schiff der Piraten bewegte sich wie eine wildgewordene Totrix.
    Froshak der Schein warf einen Felsbrocken in die Rinne. Ich wartete, bis die Perle von Klanadun rollte, und löste den Schuß. Der Stein raste los.
    Ich weiß nicht, wo er landete. Doch tauchte das Schwertschiff den Bug in die nächste Woge, und das Meer schwemmte in ungebrochener grüner Front über das Schiff hin, das sich nicht wieder aufrichtete. Es fuhr einfach weiter und in die Tiefe, wobei sich alle Ruder munter bewegten.
    Wir segelten weiter, und es war, als wäre das Schwertschiff nur ein unangenehmer Traum gewesen.
    Wir hielten nicht einmal an – das wäre mit einem wildbewegten, breiten, behäbigen Argenter auch sehr schwierig gewesen.
    Wegen des Zwischenfalls gaben mir die Männer den Namen Jak der Schuß. Ich hatte mich ihnen aus offenkundigen Gründen als Jak vorgestellt. Ich sagte nichts zu der Ehrenbezeichnung, sondern ließ der Sache ihren Lauf.
    Schwertschiffe sind bestenfalls schwierig und scheinen ebensoviel Zeit unter Wasser zu verbringen wie darüber. »Wenn das allerdings eine vallianische Galeone gewesen wäre ...«, sagte ich zu Unmok.
    »Ach, die!« Er schniefte. »Ich war mehrmals verheiratet, und einer meiner Söhne ist nach Vallia gegangen. Schaffte es nicht mal bis zum Paktun, ehe er irgendwo in Pandahem ums Leben kam, wie ich von einem Kameraden erfuhr. Mein Junge sagte immer, die Vallianer wären seltsame Leute. Ohne soldatische Tugenden, wären sie meistens dickbäuchig und geldgierig.« Dann lachte er. »Wie ich!«
    Ich verzichtete darauf, Unmok aktuelle Informationen zu geben. Aber seine

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