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Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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irgendein Sklaventreiber der Arena meine hundert Jungs einfangen wollen, stand ihm jedenfalls eine Überraschung bevor – in Form einer gefährlich zustoßenden Klinge.
    Wo eine Nachfrage besteht, finden sich Männer, die sie zu befriedigen versuchen.
    Das ist keine Entschuldigung – jetzt nicht und früher auch nicht: Unmok aber empfand etwas für die prächtigen Raubtiere, die ihm anvertraut waren, und achtete nicht nur auf ihren äußeren Komfort, sondern versuchte Wege zu finden, ihren Zorn über die Gefangenschaft zu lindern. Er hatte etwas gegen die Peitsche. Er hielt einen kahlköpfigen Gon zurück, der eine Strigicaw auspeitschen wollte, und der Gon wandte sich mürrisch ab. Unmok rang sich ein tiefes Seufzen ab und versprach mir, den nutzlosen Kerl zu entlassen und in Fanahal, dem wichtigsten Hafen von Süd-Hyrklana, neue Tierwärter anzuheuern.
    Unmoks wichtigster Helfer, ein kräftiger Fristle, in dessen Katzengesicht ziemlich viel Fell fehlte, so daß die Haut rosa schimmerte, stützte seine Autorität. Der Fristle sprach wenig, spuckte oft aus und wurde Froshak der Schein genannt.
    Froshak sah mein Seemannsmesser in seiner Scheide rechts an meiner Hüfte und bat mich, es untersuchen zu dürfen. Ich ließ ihn das Messer halten, und er drehte es hin und her und betastete den Griff. Dann reichte er es mir zurück und zog die eigene Klinge. Die Messer waren sich sehr ähnlich.
    »Gut«, sagte Froshak. »Gut zum Aufschlitzen von Bäuchen.«
    Ich stimmte ihm zu. Aus Höflichkeit.
    Er ließ keinen Unmut darüber erkennen, daß ich als Partner ins Geschäft eingetreten war. Wie gesagt – ich mußte mitarbeiten. Unmoks System war einfach und vernünftig. Ein leerer Käfig am Ende wurde gescheuert und mit frischem Stroh ausgelegt. Dann wurde das Tor zum Nachbarkäfig geöffnet und der oder die Bewohner notfalls mit der Peitsche zum Umzug veranlaßt. Bei geschlossenen Toren wurde dann der zweite Käfig gereinigt. Dieser Vorgang wiederholte sich bis zum Ende der Reihe, wo am nächsten Tag der Schlußkäfig vorbereitet wurde und der Vorgang sich in umgekehrter Richtung wiederholte.
    Ich übernahm meinen Anteil an der Arbeit. Ich kann nicht behaupten, daß ich mich mit den Raubtieren übermäßig anfreundete, doch hatte ich gewisse Erfahrungen mit ihnen, zumeist allerdings aus der Position des Benachteiligten, der mit dem Schwert in der Faust sein Leben verteidigen mußte.
    Unmok hatte drei Leems an Bord, auf die er stolz war. Außer ihm empfand niemand wie er; aber es handelte sich um wertvolle Tiere, und wir mußten essen.
    In Gehegen an Deck waren zahme Tiere untergebracht. Sie für die Mahlzeiten der Raubtiere vorzubereiten, war keine angenehme Arbeit. Auf einer langen Seereise waren die Rationen knapp bemessen. Unmok vertraute mir bekümmert an, daß er bisher nur zwei Tiere verloren hatte, einen schönen Graint und einen Chag, der sowieso sehr schwach gewesen sei. Besonders kümmerte er sich um vier prächtige Neemus. Diese bösartigen schwarzen Ungeheuer mit den runden Köpfen und kurzen Ohren und golden funkelnden Schlitzaugen sollten an Königin Fahia verkauft werden – Unmok hoffte auf einen guten Preis. Ich konnte mir vorstellen, wie diese Tiere, einparfümiert und verhätschelt, an Silberketten auf ihren Thronstufen lagen.
    Nicht vergessen darf ich die Werstings. Diese schwarz-weißen vierbeinigen Jagdhunde waren zwar gut trainiert, blieben aber von Natur aus wild. Unmok war Besitzer von fünf Paaren, gesichert mit Bronzekragen, die sein Zeichen trugen. Ich glaubte nicht, daß selbst ein Wersting die Raubtiere in Schach halten konnte, sollten sie einmal ausbrechen, aber Unmok sagte mir, die Tiere, denen er selbst zwiespältig begegnete, befänden sich nicht nur zum Schutz gegen ausbrechende Ladung an Bord, sondern auch zu seiner eigenen Sicherheit – denn Räuber wie Maglo die Ohren habe er immer zu fürchten.
    Menschenjäger besaß er nicht, was ich nicht bedauerte, das kann ich Ihnen versichern!
    Die Sonnen von Scorpio flammten herab, der Wind wehte frisch, wir kamen gut voran und näherten uns schließlich Fanahal. Das erste andere Schiff bekamen wir in Küstennähe zu sehen.
    Der Hafen schimmerte rosa und grün im hellen Licht. Das Wasser funkelte. An der Einfahrt herrschte ein lebhaftes Durcheinander von Schiffen und Booten. Ein zehnrudriges Boot, bemannt von Brokelsh, schleppte uns ins Hafeninnere, und die örtlichen Würdenträger kamen an Bord, um rituell Wein zu trinken, Zuwendungen

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