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Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Tuffabäume.
    »Was ...?« fragte Naghan.
    »Siehst du den Burschen, der da auf uns zukommt?«
    »Den Mann mit der gestreiften Schürze und dem Tablett auf dem Kopf?«
    »Geh zu Boden und winde dich, aber nur ein bißchen.«
    Naghan ließ sich sofort fallen und begann mit den Beinen zu zucken. Er schrie unterdrückt.
    Der Schlachter hob den Arm und hielt sein Tablett fort. Dann schaute er zu Boden. »Was ist mit ihm? Hat er was Ansteckendes?«
    »Ja«, sagte ich und schläferte ihn ein. Das Tablett fing ich rechtzeitig auf. Naghan zog die Sachen des Jungen an – sie waren nicht allzu groß – und legte sich das Tablett auf den Kopf.
    »Um Opaz' willen, wirf das Fleisch fort!«
    »Aye, aye.« Naghan kippte das Tablett zur Seite. »Du würdest doch niemals Fleisch aus dem Jikhorkdun kaufen, oder?« Und er lachte.
    »Geh ein Stück voraus! Ich gehöre nicht zu dir.«
    »Aye. Wie hast du erfahren ...«
    »Zwei Wege, o Mücke. Erstens mit Gold. Zweitens durch die Erkenntnisse, die man als Kaidur gewinnt. Wir reden später.«
    Wir marschierten durch den hellen Morgen – ein Fleischerlehrling, vielleicht sogar nur ein Sklavenhelfer, der sich mit einer gestreiften Schürze herausgeputzt hatte, und ein breitschultriger Bursche, der den anderen ohne weiteres umgestoßen hätte, wäre er ihm in den Weg geraten. So kamen wir ungehindert voran, bis wir eine Zone mit geschlossenen Verkaufsständen erreichten. Wenn die Gasdüsen brannten, würde es hier von Leuten wimmeln, die unterwegs waren, sich berühmte Kaidurs anzuschauen, und die vielleicht noch Zeit hatten, eine Kleinigkeit zu erstehen. Wenigstens hatten wir die inneren Bezirke hinter uns gelassen. Im nächsten Moment fiel mir auf, daß Naghan, der mit einer Hand das Tablett auf dem Kopf balancierte, mit der anderen krampfhaft seinen ledernen Werkzeugbeutel festhielt. An einem Ende ragte der Hammer hervor, am anderen die Backen einer Zange.
    Ehe ich zu ihm eilen konnte, kamen vier Rapa-Wächter um einen Stand, an dem, wenn er geöffnet war, eine geheimnisvolle Medizin verkauft wurde, die dem Einnehmenden Liebe schenkte. Die vier Rapas stritten miteinander – nun ja, dazu hatten sie jedes Recht. Aber vielleicht geschah es wegen dieses Streits, daß sie den Schlachterburschen aufs Korn nahmen.
    »He! Komm mal her!«
    Und schon entdeckten sie die lederne Werkzeugtasche und machten sich sofort einen Reim auf die Situation. Dieser diebische Rast von Schlachtersklave hatte eine wertvolle Werkzeugsammlung gestohlen!
    Weil der Beutel eben ganz normal aussah, war mir zuerst nicht aufgefallen, daß Naghan ihn mitgenommen hatte. Mea culpa! Wieder kam mir der Gedanke, wenn Dray Prescot so seine Freunde retten wollte, dann möge Zair ihm beistehen ... Und schon war der schönste Kampf im Gange, und es wurde zugeschlagen und herumgesprungen und geächzt und gebrüllt.
    Die vier Rapas, die sich ihren Sold verdienen wollten, rechneten offenkundig damit, daß Naghan die Flucht ergriff. Sie begannen auf ihn zuzueilen. Ich war kaum in Bewegung, da hatte Naghan schon den Hammer aus dem Beutel gerissen, und das Tablett fiel den Rapas polternd vor die Füße. Der Hammer beschrieb eine Kreisbewegung und traf den ersten Rapa in die Mitte. Der zweite ließ sein Schwert herabsirren, doch schon schob ich meinen Thraxter dazwischen und drehte bedauernd das Handgelenk und ließ mein Schwert vorzucken.
    Der dritte und der vierte Wächter brüllten los und attackierten, und Naghan ließ sich auf Hände und Knie fallen und knallte dem erstbesten Rapa den Hammer gegen die Kniescheibe. Ich hatte beinahe Mitleid mit dem armen Rapa ... eine unschöne Sache. Mein Thraxter drehte sich in der Luft, und die Klinge fegte die Waffe des letzten Rapa zur Seite und prallte ihm mit der flachen Seite gegen die Schläfe. Federn wirbelten davon, und der Rapa sackte haltlos zu Boden. Naghan stand auf.
    »Wir müssen laufen«, sagte ich. »Ja, ich glaube, jetzt ist Eile geboten.«
    Und wir liefen.
    Wir erreichten den nächsten Hof und gingen dann wieder langsamer und überquerten eine Straße, auf der eine Horde Totrixes gedrillt wurde. Die schweren sechsbeinigen Reittiere trabten an uns vorbei. Totrixes werden in der Arena eingesetzt. Kein wahrer Freund dieser prächtigen kregischen Satteltiere kann damit einverstanden sein.
    Wir machten einen Bogen um die Tiere und näherten uns dem Tor, an dem nur ein Fristle Wache hatte. Die meisten der Öffentlichkeit zugänglichen äußeren Bereiche hätten überhaupt nicht

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