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Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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er's nicht tut, peitscht man ihn aus.«
    Meine Fingernägel gruben sich tief in die Haut, aber ich rührte mich nicht.
    »Wo ist er?«
    »Wo? Na, wo würdest du ihn denn erwarten?«
    Vermutlich gewann der kluge Khibil erst in diesem Moment einen genaueren Eindruck von meinem Gesichtsausdruck, denn er schluckte trocken. Seine roten Schnurrbarthaare sträubten sich. Dann sagte er ziemlich hastig hinzu: »Na, selbstverständlich in seiner Schmiede. Wo sollte ein Waffenschmied wohl sein?«
    Natürlich. Die Quartiere der Blauen mochten nicht so angelegt sein wie die der Roten. Ich atmete tief durch und hoffte mit ganz neutraler Stimme zu sprechen, als ich verlangte: »Sag mir, wo ich die Schmiede finde, Dom!«
    Der Khibil fuhr zusammen.
    Er streckte den Arm aus. »Dort die Gasse zwischen den Baracken hindurch, hinter dem zweiten Trainingsring. Du kannst sie nicht verfehlen – es stinkt dort nach Kohle und Rauch und Öl ...«
    Ich ging weiter.
    Nach einiger Zeit schlug mir der altbekannte Rhythmus eines Kilohammers entgegen. Klang, kling-kling, klang kling-kling. Dann nahm ich auch die Gerüche nach Kohle und Rauch und Öl wahr. Die Esse glühte rot. Drei bedrückt aussehende Sklaven, die Körbe mit Kohlen schleppten, machten mir eilfertig Platz. Am Amboß stand halb vorgebeugt ein Mann und hämmerte sauber und gleichmäßig und mit der Konzentration eines Meisters.
    Es gab keine dramatische Konfrontation. Es gab keine hektische Rettung, umschwirrt von Pfeilen, kein Fortschlagen von herbeizischenden Schwertklingen, kein In-den-Sattel-Ziehen der Mücke, um mit ihm in den Sonnenuntergang zu galoppieren.
    Ich trat einfach vor ihn hin und sagte: »Lahal, Naghan, ich heiße Chaadur und ...«
    Er fuhr herum. Er war noch ganz der alte, Dank Zair!
    Der Hammer fiel ihm aus der schlaffen Hand.
    Die fleckige Lederschürze mit den Brandflecken, sein kleiner muskulöser Körper, rußig, schon verschwitzt, sein erstaunter Blick – dies alles nahm mich sofort wieder für ihn ein.
    Er begann zu stottern und mußte schlucken. Dann entrang sich ihm das Wort: »Dray!« Doch ich ließ ihn nicht weitersprechen.
    »Ich bin Chaadur der Iarvin«, sagte ich. »Vergiß das nicht!«
    »Aye«, sagte er. »Aye.« Er schüttelte den Kopf und bückte sich, um den Hammer aufzunehmen.
    »Wir sprechen später, o Mücke! Sind Tilly und Oby hier?«
    »Nein.« Er wischte sich die Nase, die sofort eingeschwärzt wurde. »Oby ist bei den Gelben. Was mit Tilly ist, weiß ich nicht genau. Aber, aber ...!«
    »Später. Hält dich irgend etwas hier?«
    »Nicht das geringste.«
    »Dann nimm deinen Hammer und einige Werkzeuge. Geh ganz normal. Wir haben eine wichtige Aufgabe für einen großen Herrn. Dernun?«
    »Aye, und Dank sei Opaz ...«
    »Komm!«
    Wir gingen durch die schmale Gasse. Dabei nahmen wir nicht den Weg, den ich gekommen war, denn Gold hätte den Khibilwächter nicht zum Schweigen gebracht. Wenn Khibils sich als Wächter verdingen, halten sie sich an den eigenen Ehrenkodex.
    »Ich kann hier nicht einfach rausmarschieren, Dr... Chaadur!«
    »Du kannst, und du wirst.«
    Munteren Schritts passierten wir den zweiten Trainingsring, Naghan zwei Schritte hinter mir.
    Das Tor, das ich mir für unser Verschwinden aussuchte, wurde von einem Rhaclaw bewacht. Rhaclaws besitzen riesige runde Köpfe, was nicht heißt, daß sie intelligenter wären als irgendeine andere Diff-Rasse.
    »He, Dom«, sagte ich brüsk. »Wir haben ein Problem. Der Kov braucht schleunigst einen Waffenschmied – schleunigst, sage ich! –, und wenn ich ihm nicht einen verschaffe, werden wir beide bereuen, jemals geboren zu sein.«
    »Kov?« fragte der Rhaclaw und blickte mich ausdruckslos an. »Was für ein Kov?«
    »Rast!« brüllte ich ihn an. »Laß dich mit dem Kov nicht auf Diskussionen ein! Du wärst dumm, wenn du es tätest. Aus dem Weg, ehe der Kov dich an den Füßen aufhängt und deinen Kopf ins Feuer baumeln läßt!«
    Der Mann erbleichte.
    Er hob seinen Speer, und ich schob die Waffe zur Seite, wie man im Garten einen hängenden Ast aus dem Weg schiebt, und ging weiter. Ich brüllte Naghan an:
    »Yetch! Grak! Der Kov läßt dir die Eingeweide herausziehen, wenn du dich nicht sputest!«
    »Quidang!« Naghan spielte sich in seine Rolle ein, und wir eilten an dem Rhaclaw vorbei, der seinen Speer erst mal wieder in Position bringen mußte.
    Kaum waren wir um eine Mauerecke gebogen, huschten wir im rechten Winkel fort und verschwanden in den Schatten einiger staubiger karger

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