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Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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tun. Ihre Schuppen funkelten im Licht der Sonnen und des brennenden Vollers. Allmählich verging der Rauchgestank und wurde vom Geruch des Flusses abgelöst – ein wahrhaft dunkelbrauner Geruch.
    Verfaulende Pflanzen, weicher Schlamm, brodelnde, platzende Gasblasen – sie alle trugen zu einem infernalischen Gestank bei.
    Seg erreichte das Ufer als erster. Er ergriff eine ins Wasser ragende Wurzel, die augenblicklich zum Leben erwachte und ihn zu beißen versuchte.
    Er schrie auf, zuckte zurück und versuchte nach dem Ding zu schlagen.
    Das Geschöpf kreischte und huschte auf etwa hundert krummen Beinen davon. Im Dahinhasten drehte es den flachen Kopf, und die Augen verhießen, daß es bald zurück sein würde.
    Wir krochen an Land und ließen uns erschöpft in den Sand sinken. Langsam atmeten wir ein und aus. Wir lebten – und das allein war schon ein Wunder.
    Vor dem hellen Schein gewahrten wir keine Spur der Flugsoldaten auf ihren goldgeschmückten Brunnelleys.
    »Es tut mir leid, den schiefen Bogen verloren zu haben«, sagte Seg als erstes. »Ich hätte gern herausgefunden, warum das Ding nicht richtig schoß.«
    »Ich weiß nur«, sagte ich, »daß der Schuß mir drei Goldstücke einbringt.«
    »Die Rechnung stellen wir bei erstbester Gelegenheit auf. Ich würde es dir nicht empfehlen, mit einer Rüstung zu schwimmen – auch wenn du, Dray Prescot, dich ja praktisch wie ein Fisch bewegst.«
    »Und du – wie ein vollgesogener Baumstamm?«
    Er mußte lachen und warf den Kopf in den Nacken, und Wasser spritzte aus seinem Helm. Wir sahen gute Gründe, unsere Rüstung zu tragen, jedenfalls in dem Maße, wie sie erforderlich war, um uns zu schützen, ohne daß wir unsere Bewegungsfreiheit einbüßten. Ich stand auf und sank bis zum Knie in den Schlamm ein. Ein übler Geruch stieg auf.
    Als ich das Bein zurückzog, war ein lautes saugendes Glucksen zu hören.
    »Ein Stück weiter binnenwärts, dann nehmen wir uns die Stadt zum Ziel?«
    »Aye.«
    Eine Zeitlang blieben wir reglos am Wasserrand liegen, um zu Atem zu kommen. Die Dinge, die wir am Leib getragen hatten, waren noch vorhanden. Was sich im Voller befunden hatte, konnten wir vergessen.
    Schließlich krochen wir über den Schlamm auf Terrain, das ein wenig weniger schwankend war. Hier kämpften Bäume ums Überleben, und es herrschte ein wäßrig-grünes Dämmerlicht. In einem Regenwald kann es bedrückend-finster sein. Das Lärmen jagender Tiere – soweit sie bei Tage unterwegs waren – hallte zwischen den Stämmen und dem Laubdach über uns wider. Unterholz gab es nicht. Beim Gehen kam es darauf an, sich einen guten Weg zu suchen, die Augen offenzuhalten und ständig in alle Richtungen zu blicken. Seg fingerte an seinem Bogen herum; aus seinem wasserdichten Beutel nahm er eine neue Sehne und spannte sie. Ich hielt einen Drexer in der Hand. So begannen wir unseren Marsch.
    Unterwegs sprachen wir nur wenig. Zwischen den Bäumen pflanzte sich der Schall sehr weit fort. Wir traten leise auf.
    Wenn ich hier ohne jeden Stolz oder Bescheidenheit behaupte, daß wir beide, die wir da durch den Wald wanderten, gefährlicher waren als jedes Tier, dem wir begegnen mochten, verstehen Sie hoffentlich, wie ich das meine, und erkennen, daß man auf Kregen so denken muß – wenn man überleben will.

9
     
     
    In unregelmäßigen Abständen fielen Waldbewohner über uns her. Das Durchkommen war vor allem an jenen Stellen erschwert, wo ein Baum umgestürzt war und andere mitgerissen hatte; in die entstehende Lücke strömte das grelle Licht der Sonnen und leistete dichtem Unterholz Vorschub, das kaum zu überwinden war.
    An diesen Stellen mußte man sich praktisch einen Weg freischlagen.
    Ja, nun mußten wir es hinter uns bringen; wir mußten uns mit Schwertern den Weg hacken, mußten Lianen und gefährlich aussehenden Ranken ausweichen, die tödliche Umschlingungen ansetzen wollten, gar nicht zu reden von den gefährlichen Risslacas, Dinosauriern und anderen Raubtieren. Auch kleinere Abarten solcher Raubtiere hatten es auf unser Blut abgesehen.
    Aber wir stellten uns nicht an.
    Seg nahm es philosophisch. Während er einen frischen Pfeil zog und auf die Sehne setzte, sagte er: »Die tun doch nur, was die Natur ihnen vorgegeben hat, damit sie den Bauch vollbekommen.«
    »Aye. Sie haben nur eben Pech, daß sie uns als Beute auserkoren haben.«
    »Ja, sie tun mir auch sehr leid. Aber ...«
    Im gleichen Augenblick schoß er und traf das stierende gelbe Auge eines Risslacas,

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