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Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Durcheinander war noch lange nicht zu Ende. Vor uns lag ein weiter Weg. Überall auf der Lichtung waren die Abdrücke der mörderischen Blüten auszumachen. Erst im feindseligen Dschungel mochten wir einigermaßen sicher sein.
    Wir verloren gute Leute. Wir mußten sie zerschmettert zurücklassen, während wir ums Überleben kämpften. Sogar die Lasten, die die Opfer getragen hatten, mußten zurückbleiben. Wir schwenkten unsere Schwerter, wobei wir nun mehr denn je auf genaue Hiebe achteten und einen Spur geköpfter Blumenstengel zurückließen, und kämpften uns zur anderen Seite der Lichtung vor, die inzwischen nicht mehr weit war. Ich zwang mich dazu, einen Blick auf das Schlachtfeld zu werfen.
    Der Fristle-Zauberer stand stocksteif da. Sein Volschrin klammerte sich an ihn wie eine schuppige blankpolierte Statue. Der Mann hatte die Kapuze zurückgeworfen und das eindrucksvolle Katzengesicht zum Himmel gerichtet. Er bewegte sich nicht mehr, gab keinen Laut von sich – und die teuflischen Mörderpflanzen beachteten ihn nicht!
    Keuchend schnappte ich nach Luft.
    »Exandu! Steh still, reg dich nicht, gib keinen Laut von dir!«
    Als er begriff, was ich meinte, erstarrte er sofort. Er bebte am ganzen Körper, dicke Schweißperlen liefen ihm über die Wangen. Seg verharrte ebenfalls und drückte Shanli an sich. So standen wir alle mit erhobenen Schwertern da und schauten uns um – das Sehen war die einzige Waffe, mit der wir die Mörderpflanzen schlagen konnten.
    Über unseren Köpfen ringelten und wanden sich die Stengel, und ihre blinden Blüten suchten frische Beute. Andere Stengel, die sich noch mit unseren Begleitern beschäftigten, hackten unentwegt auf sie ein. Wir atmeten flach und lautlos und mußten mit ansehen, wie weitere Männer vernichtet wurden. Uns ließen die Stengel in Ruhe. Allmählich atmeten wir etwas auf, kamen langsam wieder zu uns.
    Da nieste Exandu.
    Augenblicklich peitschten zwei Pflanzenköpfe herab und versuchten die Quelle des Geräusches zu vernichten.
    Seg trennte einen Stengel ab, ich den anderen.
    Er hob die Augenbrauen und schaute mich an. Ich wußte, was er mir sagen wollte.
    »Beim Verschleierten Froyvil, mein alter Dom!« lautete seine stumme Botschaft. »Wie lange wollen wir hier noch wie die Idioten herumstehen?«
    Ich wußte es nicht. Sobald Exandu wieder zu Atem kam, wollten wir fliehen. Unsere glucksenden Schritte im Schlamm würden die Mörderpflanzen alarmieren. Sie würden uns angreifen.
    Fregeff hob seinen Schlegel. Stumm hob er die bronzenen Kettenglieder. Er machte einen stolzen, mutigen Eindruck, er sah aus wie ein Mann mit Kräften, über die einfache Menschen nicht geboten. Die Schnurrbarthaare seines Katzengesichtes sträubten sich.
    Er schüttelte den Schlegel.
    Durch das leiser werdende Geschrei der Fliehenden und das gespenstische Pfeifen der herumhuschenden Mörderpflanzen hörten wir in unserer versteinerten Stille das Klicken der Schlegelglieder.
    Die aus dem kristallklaren See emporragenden bleichen Stengel schwenkten in Fregeffs Richtung, um ein neues Opfer zu suchen. Wieder ließ der Zauberer den Schlegel wirbeln.
    Die blinden Blütengebilde über ihm, deren Kanten hart und kantig waren, wichen zurück. Sie begannen einzuschrumpfen. Sie wanden sich und zuckten wie von Flammen getroffen. Eilig ringelten sie sich ein, wichen zurück und verschwanden unter der Wasseroberfläche. Es war, als befehle der Zauberer ihnen durch seinen Schlegel, kehrtzumachen, nachzugeben, zu fliehen ...
    Wieder schüttelte der Zauberer den Schlegel, die Geißel des San Destinakon.
    Das metallische Klicken klang plötzlich überaus angenehm, obwohl es in Wahrheit ein schrecklicher Laut war.
    Von dem Zauberer gingen keine grellen Flammen oder Feuersbrünste aus, er verströmte keinerlei Blitze ähnlich der grell funkelnden Strahlungen, bei denen sich die Königin von Gramarye bildet, wenn andere Zauberer am Werk sind. Wir wußten, daß die Macht nicht nur von Fregeff, sondern auch vom Schlegel ausging; die Zauberkraft entstand aus dem Zusammengehen dieser beiden Kräfte. Unsichtbar bildete dieser Einfluß einen Umkreis der Klarheit inmitten der wogenden bleichen Mörderpflanzen.
    Exandu schüttelte sich. Er flüsterte etwas vor sich hin, Worte, die wohl nur für ihn bestimmt waren, die Seg und ich aber dennoch verstanden.
    »Opaz der Neunfach Erhabene, der die Macht über alle Menschen hat, Lob sei dir!«
    Plötzlich begann Shanli, die sich mein Klingengefährte unter den Arm geklemmt

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