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Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Rand der Lichtung und den dunkelgrünen Dschungel erreicht hatten, blieben wir stehen und warteten. Nach einiger Zeit holte uns Fregeff schweratmend ein.
    Niemand – nicht einmal der sonst ziemlich rücksichtslose Ornol – sagte etwas.
    Der Zauberer fragte: »Warum wächst auf der Lichtung nichts?«
    Ehe sich jemand eine Antwort zurechtgelegt hatte, fuhr der Fristle fort: »Ich sage es euch. Das Wasser ist böse. Es vergiftet den Boden.«
    Das war durchaus möglich.
    Mit diesem finsteren Gedanken marschierten wir wieder in den Dschungel hinein.
    Zwei weitere Lichtungen wurden auf die gleiche Weise überquert: Die Hauptgruppe marschierte geradeaus hinüber und machte lediglich einen Bogen um den See in der Mitte, um dann auf Fregeff zu warten. Als schließlich die vierte Lichtung im schrägen Licht der tiefstehenden Sonnen vor uns lag, sagte Seg: »Drei von vieren. Eine gute Chance. Aber – vier aus vieren?«
    »Ich würde die Chancen trotzdem bei fünfzig-fünfzig sehen.«
    »Fregeff?«
    Der Zauberer schüttelte seinen Schlegel nicht. Sein Katzengesicht mit den hängenden Schnurrbarthaaren zeigte Erschöpfung. Dabei ging es ihm nicht schlechter als allen – mit Ausnahme von Strom Ornol.
    »Das Böse, das ich im Wasser der anderen Seen spürte, fehlt hier.«
    »Also gibt es hier kein Problem, kein Hindernis!« rief Ornol.
    Ohne zu zögern setzte er sich in Bewegung und marschierte über die Einschnitte im Schlamm. Seine Gestalt wirkte unangreifbar und arrogant, kraftvoll und lebendig. Er übernahm die Spitze, gefolgt von seinem Anhang und Lady Ilsa. Nach wenigen Schritten drehte er sich um und rief: »Kommt schon! Auf der anderen Seite schlagen wir unser Lager auf!«
    Die Träger und Wächter lösten sich allmählich aus dem Schutz der Bäume und betraten das freie Gelände. Seg wollte es ihnen nachmachen, doch ich sagte: »Warte, Seg!«
    Fregeff wandte sich zu mir um.
    »Warum hast du Angst, wo es hier doch keine böse Aura gibt?«
    »Warum? Vielleicht weil du uns deine Ansicht dazu nicht mitgeteilt hast?«
    Der Fristle-Zauberer schritt über den harten Boden der Lichtung; dabei gab er sich Mühe, auf die Aufwölbungen zwischen den Einschnitten zu treten.
    »Ich spüre, daß in diesem Teich keine bösen Kräfte lauern. Das ist alles.«
    Inzwischen waren die Expeditionsteilnehmer im nachlassenden Licht schon ziemlich weit auf die Lichtung vorgedrungen. Wir folgten. Die Einkerbungen, die uns an energische Spatenhiebe denken ließen, sahen hier irgendwie schärfer aus, weniger verwittert als die Schnitte auf den anderen Lichtungen. Hier und dort zeigten sich grüne Schößlinge, zart wirkende Pflanzen, die zwischen den Kerben gediehen. Auf den ersten drei Lichtungen war überhaupt keine Vegetation zu sehen gewesen.
    Hier und dort sahen wir auch bleiche Knochenhaufen herumliegen.
    Seg warf mir einen vielsagenden Blick zu. Wir lockerten die Schwerter in den Scheiden. Wir waren unsicher und fühlten uns unbehaglich, ja, sogar voller Angst gegenüber einer Gefahr, die es gar nicht geben durfte.
    Bei der Annäherung an den kleinen See war zu erkennen, daß das Wasser kristallklar funkelte, wo es nicht von den breiten Blättern von Wasserlilien bedeckt war, samtig und blaugrün im schwächer werdenden Licht der untergehenden Sonnen.
    Strom Ornol legte ein schnelles Tempo vor. Lady Ilsa hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten. Die Träger beugten sich unter ihren Lasten. Die Wächter blickten immer wieder in die Runde, und ihre Augen blitzten weiß im Zwielicht. Ständig bewegten sie die Köpfe, als drohte ein Angriff aus der Luft. Der Pachak zog sogar blank. Der Clawsang machte es ihm nach. Ein süßer, aufreizender Duft ging von dem See aus. Stumm schwammen die Lilienblätter auf dem Wasser.
    »Keine bösen Einflüsse, Fregeff?« fragte ich den Zauberer mit leiser Stimme.
    »Soweit ich feststellen kann, keine übernatürlichen bösen Einflüsse.«
    »Trotzdem stimmt hier irgend etwas nicht.« Seg zog seinen Bogen von der Schulter und krampfte die linke Hand darum. Dann hob er die Rechte, um einen Pfeil zu ziehen – im gleichen Moment begann die Oberfläche des Sees zu brodeln.
    Die Schwimmpflanzen wirbelten zur Seite. Aus dem funkelnden Wasser peitschten unvorstellbar lange Stengel empor, zu Dutzenden gebündelt, herumwirbelnd, schimmernde Tropfen versprühend und wild auf die Expeditionsteilnehmer einhauend.
    An der Spitze jedes peitschenden Stengels bewegte sich ein aufgedunsenes blütenähnliches Gebilde, schlug hart

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