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Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Titel: Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
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Magero in Aktion. Er und der Zweitplazierte, Naghondo der Kneister, fielen übereinander her.
    Der Kampf war ein heftiges Gewirbel aus primitiven Knüffen und Kopfnüssen. Magero landete schließlich einen Kinnhaken und ließ Naghondo rückwärts torkeln, der allerdings nur schreiend einen Zahn ausspuckte und sofort wieder angriff. Die Männer umklammerten sich, preßten die massiven haarigen Körper aneinander und sanken ächzend und sich windend zu Boden, bestrebt, den anderen zu erwürgen. Delia machte keine Bewegung.
    Nath zerrte sie hoch.
    Durch den Lärm brüllte er: »Die Sklavin ist bewußlos geworden! Du!« wandte er sich an eine erschrockene Sklavin, die vor Entsetzen kaum ihren Weinkrug halten konnte. »Und du!« rief er eine zweite an, die ihr Tablett mit Palines fallenließ. »Nehmt diese dumme Sklavin, bringt sie in ihr Quartier. Grak!«
    Unterstützt von Nath, nahmen die beiden Mädchen Delia zwischen sich und schleppten sie fort. Der Kampf zwischen Magero und Naghondo ging fröhlich weiter. Männer sprangen über die Tische und bildeten einen jubelnden Kreis. Die Mädchen torkelten davon. Vor Cranchar lag der Beutel mit Gold auf dem Tisch, dicht daneben steckte der linkshändige Dolch. Mit hitzigem Blick folgte Cranchar Nath und Delia, die von den beiden Sklavinnen fortgebracht wurde.
    »Ich habe nichts vergessen!« sagte er und ließ das Rapier niederknallen. »Sie wird sich von ihrer Ohnmacht erholen. Dann sehen wir weiter.«
    Dann wandte er sich wieder dem Kampf zu, fühlte sich davon beflügelt und ließ seine alles übertönende Stimme ertönen.
    »Kämpfe um das Gold, Magero! Wenn du gewinnst, bekommst du es! Verlierst du, hat deine Reitsklavin geschummelt!« Mit seinem hochroten Gesicht wirkte er in diesem Augenblick besonders groß und aufgedunsen und schien wieder völlig Herr der Lage zu sein. »Sollen die Götter entscheiden!«

16
     
     
    Den größten Teil des nächsten Tages verbrachte Cranchar mit Frauen in den Gemächern eines Turms, die man ihm zur Verfügung gestellt hatte. Seine Männer tobten durch den Turm, und ihr Lärmen tönte über die Mauern und Dächer der Festung dahin wie eine vom Sturm getriebene Brandung. Sklaven räumten den Eßsaal auf und brachten für die Rückkehr der Kovneva alles wieder in Ordnung.
    Von den drei anderen gemauerten Türmen enthielt der erste Nyleens Quartiere und die kleinen Räume ihrer Zofen und Sklavinnen. Im nächsten waren ihre Kampffrauen untergebracht. Der Inhalt des letzten Turms war Delia unbekannt.
    Sie fühlte sich erniedrigt, befleckt, zutiefst gekränkt.
    Vergeblich versuchte sie sich einzureden, daß ihre Reaktion irrational wäre. Man ließ sie an diesem Tag allein, damit sie sich erholte. Vermutlich lag es daran, so überlegte sie schwach, daß Cranchar sein Fest fortsetzte oder sich gründlich ausschlief und niemand so recht bereit war, etwas zu unternehmen. Was ihre eigenen Gefühle betraf, so waren sie verschwommen, aber leidenschaftlich aufgewühlt.
    Einige Mädchen klagten zwar über Schmerzen in den Knien, doch akzeptierten sie das Shishivakka-Rennen als legitime Unterhaltung, als etwas, das die Männer erwarteten. Überraschenderweise schickte Magero eine kleine Sklavin zu Delia und ließ ihr ein Goldstück überreichen.
    »Magero der Eigenwillige läßt dir dies übergeben, Alyss«, sagte das Mädchen und wischte sich die Nase. Sie war mager und ungepflegt. Die Goldmünze schimmerte auf ihrer schmutzigen Hand.
    »Leg es auf den Tisch, Limi«, sagte Delia. »Und geh!«
    »Läßt du mich keinen Dank ausrichten?«
    »Raus!«
    Die Tür knallte zu. Arme Limi… Das Goldstück bedeutete, daß Magero offenbar den Kampf gegen Naghondo den Kneister gewonnen hatte. Groß genug war er dazu, das haarige Ungeheuer!
    Und prompt hatte sie Schuldgefühle, weil sie die arme Limi angebrüllt hatte, die doch nur eine dürre junge Sklavin war. Bei erster Gelegenheit wollte sie das wiedergutmachen - vielleicht indem sie Limi beim Essen eine hübsche Extraportion zuschob. Die Gefühle von Sklaven - damit kannte sich Delia aus.
    Abgesehen von ihren eigenen Empfindungen hatte sie mit den Problemen zu kämpfen, die Nath der Muncible ihr brachte. Wenn sie ihre Armeen über dieses Höllenloch herfallen ließ, müßte er auch mit sterben - warum nicht?
    Allerdings hatte er sich große Mühe gegeben, sie zu schützen, und war dabei knapp einer Katastrophe entgangen. Wenn der aufgeblasene Cranchar auch nur halb so hart gewesen wäre, wie er sich

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