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Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
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Pompino?«
    »Ja.«
    Ich habe schon oft davon gesprochen, wie ungestüm Chuliks im Kampf sind und daß sie wenig Menschliches in und an sich haben. Nun ja, da gibt es natürlich Ausnahmen. In einer Ringerbude an der pandahemischen Südküste, in Mahendrasmot, war mir ein Chulik begegnet, der durchaus humane Züge besaß; dabei waren seine Hauer auf barbarische Weise abgesägt gewesen. Vielleicht kannte auch dieser Chulik Regungen von Menschlichkeit...?
    »Du heißt, Dom?« fragte ich.
    »Man nennt mich Chenunga den Ob-Äugigen...«
    »Also, Chenunga der Ob-Äugige. Ich muß das kleine Mädchen wiederfinden. Wenn du mich daran hindern willst, mußt du dich endlich dazu durchringen.« Ich blickte ihn abwartend an. Lange würde ich nicht mehr zögern.
    Offenbar sah er das auch. Der Speer sank herab.
    »Ich werfe...« Seine Stimme war kaum zu verstehen. »Du mußt schnell laufen...«
    Ohne ein weiteres Wort, ohne meine Bewegung auch nur anzukündigen, lief ich los und raste um die Hausecke. Im Schutz des Hauses schaute ich noch einmal kurz zurück: Der kleine Speer flog harmlos vorbei. Ich lächelte. Irgend etwas stimmte hier wirklich nicht.
    An der Seite des Hauses erhob sich ein kleiner Baum aus Kletterblumen, die in der Hitze schlaff herabhingen, und warf einen angenehmen blauen Schatten. Eine kleine grüne Tür tauchte auf; sie war halb geöffnet. Sollte Ashti dort eingedrungen sein, konnte ich schlimm im Nachteil sein. Wenn ich die kleine Katze richtig einschätzte - und ich lernte sie täglich besser kennen -, hatte sie es ausschließlich auf Sazz, Kekse, Palines und andere süße und klebrige Dinge abgesehen. Ich mißachtete die kleine grüne Tür und machte mich auf die Suche nach einem anderen Zugang.
    Eine Falltür im Kies war geöffnet, zwei Amphoren lagen dort und lehnten schief an ihren Holzständern. Aus einer dritten zerschlagenen Amphore war Wein ausgelaufen und befleckte den Kies. Aus dieser Szene mochte Ashti, deren Nase sich gerade an einen Schänkenraum gewöhnt hatte, schließen, daß sich dort unten die gesuchten Getränke befänden. Sherbert-Säfte, klebrige süße Getränke - von diesen Dingen ließ sie sich verlocken. Sie mochte ein Kind des Dschungels sein und dort auf ähnliche Weise für sich sorgen können, wie ein Kind der Neuzeit auf der Erde sich im modernen Verkehr auskennt - aber hier würde sie jede Vorsicht in den Wind schlagen.
    Aus der Öffnung ragte das obere Ende einer Leiter. Hastig blickte ich in die Tiefe, überschaute die Szene und zog mich wieder zurück. Fässer, Kästen, an der Wand säuberlich aufgestapelte Amphoren. Außerdem eine offene Tür...
    Mit einem riesigen Satz sprang ich zur Leiter, umfaßte sie und rutschte seemannsartig an ihr in die Tiefe. Kaum berührten meine Füße den Boden, da begannen sie auch schon zu laufen. Schatten umfingen mich. Schon hockte ich reglos neben der offenen Tür, unterdrückte meinen hastigen Atem und lauschte, um herauszufinden, ob der Chulik sichseinen Speer zurückgeholt hatte und mir etwa folgte. In der Öffnung leuchtete grell der Himmel. Zu sehen war nichts.
    Außer mir befand sich noch eine Person im Keller, und die war tot: Eine Frau lag zusammengesunken an der gegenüberliegenden Wand halb im Schatten. Sie trug ein ordentliches blaues Kleid und hatte das Gesicht zu einer scheußlichen Grimasse verzogen. Sie war eine Fristle, und ihr Katzengesicht sah schlimm aus. Beide Hände hatte sie um den abgebrochenen Speerschaft verkrallt, der in ihrem Körper steckte.
    Ich schaute seitlich durch die Tür. Der dahinterliegende Korridor wirkte ganz normal: Links und rechts gingen Türen ab, am Ende führte eine Treppe nach oben. Ich befand mich im Keller von Pompinos Haus. Das Problem mußte sich also oben befinden - ebenso wie Ashti.
    Ich löste den schmalen Dreizack von der Schlaufe auf meinem Rücken und hielt ihn mit den Spitzen voran am Schwerpunkt, bereit zum Werfen oder Zustechen. Wenn ich mit beiden Händen zupacken mußte, um mich eines Gegners zu erwehren, ließ sich das im Nu erreichen.
    Lautlos und jede Tür absichernd, schlich ich vorwärts, an der Treppe blickte ich schließlich nach oben.
    Die Tür, die sich oben an einem kleinen Absatz zeigte, sah nicht sonderlich einladend aus. In den Schatten war nicht auszumachen, ob sie verschlossen war oder nicht. Ich huschte lautlos hinauf und wurde die Frage nicht los, ob ich mich hier zum Narren machte. Aber da man normalerweise in einem Keller keine toten Fristlefrauen findet,

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