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Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wir uns zu einer letzten Mahlzeit unter Deck zusammensetzten, ging mir plötzlich auf, daß ich dem Meer womöglich für längere Zeit wieder den Rücken kehrte. Die Aufgaben, die wir so lässig begonnen hatten, brachten uns in große Schwierigkeiten und Gefahren. Sogar das Klirren der Schwerter schien möglich. Aus dem Regen in die Traufe – an diesen Sinnspruch mußte ich denken.
    Pompino schien meine Vorahnungen zu teilen. Als wir uns der jüngsten Schöpfung Limkis des Lahmen zuwandten, kaute er nur nachdenklich vor sich hin.
    »Am besten nehmen wir ausreichend Waffen mit.«
    »Aye.«
    »Außerdem wird uns Kapitän Linson genügend Männer zur Verfügung stellen.«
    »Aye.«
    Pompino musterte mich von der Seite. Er spießte einen Bissen von Limkis geröstetem Quindil auf, öffnete den Mund zum Sprechen, hielt inne und stopfte sich statt dessen das Fleisch hinein. Ich selbst mag Geflügel nicht besonders und hatte mir von Limki Vosk-Koteletts zubereiten lassen; der Quindil, eine Art Truthahn, mag noch so köstlich geröstet und gefüllt sein – ich kann ihm keinen Reiz abgewinnen.
    Als er den Brocken geschluckt hatte, sagte Pompino: »Ausgezeichnet! Limki hat sich sofort um frische Vorräte bemüht – du aber klammerst dich an den großen Koteletts fest. Vorräte müssen wir übrigens auch mitnehmen.«
    »Aye.«
    Er knallte das Messer auf den Tisch. »Du regst mich auf, Jak! Ist das alles, was du über die Lippen bringst – aye?«
    »Alles andere käme mir überflüssig vor.«
    »Wir müssen damit rechnen, daß sich Murgon Marsilus, König Nemo, die pandriteverfluchten Lem-Idioten und alle möglichen anderen Leute auf uns stürzen, um uns den Kopf von den Schultern zu schlagen – aber du sitzt nur da, futterst das Voskfleisch in dich hinein und sagst ›Aye‹!«
    »Ich wollte die von dir eben so klar beschriebenen Gefahren zunächst für mich behalten, aus Respekt vor deinem Magen, der während des Essens immer sehr empfindlich ist.« Er blieb ruhig, und ich befleißigte mich eines Tons, der hoffentlich unerschütterlich klang, und fuhr fort: »Wenn du aber möchtest, daß ich unsere Feststellungen, soweit wir sie treffen können, um meine eigene Beobachtungen ergänze – nun, dann will ich das gern tun.«
    Nun zahlte er es mir heim. »Aye«, sagte er.
    Ich hätte beinahe laut aufgelacht, doch hatte ich den Mund voller Voskfleisch.
    »Also, erstens – und vielleicht gibt es ein Zweitens gar nicht mehr. Erstens möchte Kovneva Tilda aus mehreren Gründen in ihren Palast in Port Marsilus zurückkehren. Sie möchte sich mit der geheimnisvollen Verrückten Mindi beraten, wer immer das sein mag. Sie möchte die Zwillinge Pynsi und Poldo Mytham besuchen. Außerdem fühlt sie sich in ihrem eigenen Palast sicherer.« Ich ergriff mein Glas mit Rotwein – ein vollmundiger Jeu O'fremont, wie ich mich erinnere – und beobachtete Pompino. Er kaute sein Geflügelfleisch und beobachtete mich stumm. Ich fuhr fort: »Die Leemfreunde haben sich bei dem Versuch, sie zu töten, schon zu weit vorgewagt und müssen mit dem Plan deshalb weitermachen ...«
    »Ha!« rief Pompino. »Wir haben sie schon einmal niedergeschmettert – sollen sie es ruhig wieder versuchen. Pandrite möge sie verrotten lassen!«
    »Ganz recht. Zurück zum Thema. Tilda muß Freunde in der eigenen Hauptstadt und im Palast haben ... oder nicht?«
    »Man sollte es annehmen.«
    »Sobald wir sie diesen Leuten überantwortet haben, können wir aufatmen. Und uns weiter um unerwünschte Tempel kümmern.«
    »Aye.«
    »Mir will außerdem scheinen, daß der junge Pando bis zum Hals in Problemen steckt. Er schloß sich den Leemfreunden an, um seinem Vetter Murgon eins auszuwischen. Ich glaube, die Verbindung zu Lem dem Silber-Leem war zu stark für sein Blut. Leute erfahren von diesen Dingen – Menschen in verantwortungsvollen Positionen, Personen, auf die es ankommt. Die alten Werte geraten ins Wanken. Das Königreich Tomboram ist ein einziger Scherbenhaufen, und das Kovnat Bormark bietet darin das traurigste Bild. Pando weiß nicht mehr ein noch aus.«
    »Ich stimme deiner Lagebeurteilung zu.«
    Woraufhin ich ein neues »Aye« anstimmte.
    Eine Zeitlang tranken wir schweigend.
    Dann nahm Pompino den Faden wieder auf. »Diese junge Dame, Vadni Dafni Harlstam, deren Ländereien an Pandos Gebiet grenzen. Murgon beabsichtigt sie zu heiraten, um seine Stellung zu verbessern. Pando handelt aus ähnlichem Grund. Da muß man sich doch fragen, ob sie nicht vielleicht

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