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Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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dahin, so dicht, daß sich die Rahen beinahe verhakten. Ich legte den Kopf in den Nacken. Wie ein Affe huschte ich die Wanten hoch, auf eine Rahe, von der ich auf die Hauptrah der Jungfrau von Tuscurs überspringen konnte. Gleich darauf erschien ich neben Kapitän Murkizon an Deck, der mich anstarrte, als wäre ich ein Geist.
    »Jak! Wir dachten schon, es wäre um dich geschehen! Du bist nicht von deinem Ib losgebrochen?«
    »Nein, Kapitän Murkizon, ich bin kein Gespenst.«
    »Bei den haarigen schwarzen Warzen der Göttlichen Dame von Belschutz! Es freut mich wirklich, dich wiederzusehen!« Er umfaßte meine Hand und begann sie zu schütteln, als wollte er einen ganzen Brand löschen. Andere eilten herbei. Pompino gehörte nicht dazu.
    Larghos der Pfeil sagte: »Wir haben den Flossenrücken eines widerlichen Styrorynths gesehen, dann Blut. Trotzdem ... bist du am Leben!«
    »Die Vallianer haben mich an Bord gezogen.«
    Kapitän Linson, Herr der Jungfrau von Tuscurs und sich seiner Verantwortung wohl bewußt, beglückwünschte mich zu meiner wundersamen Rettung und fügte hinzu: »Dort kommt Horter Pompino. Er scheint sich zu freuen.«
    Pompino sprang an Deck und rückte sein Schwert zurecht. Dann fuhr er sich mit einer Geste über die Schnurrbarthaare, die uns – oder zumindest mir – verriet, daß er mit sich selbst sehr zufrieden war.
    »Ein Irrtum«, sagte er und stolzierte herbei. »Ich brauchte nur das Wort an den Kapitän zu richten, da erkannte er die Lage. Wir dürfen sofort Weiterreisen.«
    Ich konnte nicht anders, ich mußte ihn ein wenig foppen. »Und hat er sich bei dir entschuldigt?«
    »Das habe ich nicht verlangt, Jak. Außerdem hatte er seine verdammten Varters auf mich gerichtet. Diese vallianischen Artilleriewaffen sind wirklich häßlich, verdammt häßlich.«
    Ich lachte nicht.
    Dann streckte er mir die offene Hand hin, auf der eine Goldmünze funkelte. Ein Zan-Talen im Wert von zehn vallianischen Talenmünzen.
    »Der Kapitän, ein ungestrafter Raufbold namens Insur ti Fotor, bat mich, meiner Besatzung ein Getränk zu spendieren. Er wußte natürlich, daß es keinen Sinn gehabt hätte, mich auf diese Weise beruhigen zu wollen.«
    »Selbstverständlich.«
    Innerlich belachte ich Insurs Kühnheit. Auf der Münze war ein bemerkenswert häßlicher Bursche abgebildet, ganz Kinn und Bart und Hakennase. Niemand, der die Münze betrachtete, würde mich erkennen, den schlichten Jak. Genau das hatte in meiner Absicht gelegen, als der alte Larghos Valdwin das Original gestaltete – er hatte mich denkbar zornig und entfremdet darstellen müssen. Die andere Seite der Münze, die ich für viel wichtiger hielt, zeigte die Schönheit Delias, ein herrlich gestaltetes Bild – aber ebenfalls ein Porträt, das es schwer machte, die Person in natura zu erkennen.
    Sich selbst im besten Licht zu präsentieren, ist für jedes normale Herrscherpaar zweifellos angebracht. Für Leute wie Delia und mich, die doch immer wieder auf Kregen ihre Abenteuer suchten, zahlte sich die Anonymität ein um das andere Mal aus.
    Linson gab Befehle, woraufhin Chandarlie der Bauch, der Schiffs-Deldar, seinerseits losbrüllte.
    Pompino sog schniefend die Luft ein. »Wir hatten dich schon aufgegeben, Jak.«
    Ich antwortete nicht. Die Brise war einige Strich nach achtern umgesprungen, so daß wir nun die vollen Segel setzen konnten. Die Jungfrau von Tuscurs schnitt erfreulich schnell durch das offene Meer. Die Stimmung an Bord war völlig umgeschlagen. Es war, als hätten wir alle ein Erlebnis hinter uns, das viel schlimmer war als die Realität. So ist der Mensch nun mal. Die Männer sangen bei der Arbeit. Die Küste lag vor uns, dort winkten Port Marsilus und allerlei Tavernen und Dopa-Höhlen, finanziert von einem goldenen Zan-Talen, der im Geldkasten des Eigners ruhte. Die Besatzung spürte ihre durstigen Kehlen.
    »Ich bin wirklich froh, daß der Styrorynth dich nicht zerfleischt hat. Häßliche Burschen – mit Mäulern wie der schwarze Schlund Armipands – Pandrite möge ihn verkommen lassen! Bestimmt hat er sich ein anderes Opfer gesucht, denn wir konnten Blut sehen.«
    »Bestimmt.«
    »Und, Jak, stell dir mal vor! Wenn du ums Leben gekommen wärst – hätten die Everoinye mir womöglich die Schuld gegeben? Dieser Gedanke hat mich schon oft geplagt.«
    Sofort bereute ich meine kleine Verstellung.
    »Hör mal, Pompino, ich habe dir schon oft gesagt, meiner Überzeugung nach haben die Herren der Sterne keine hohe Meinung von mir.

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