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Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Geleittrupp, der zahlenmäßig zwar größer war – dafür aber im Hinblick auf die Kampfkraft nicht dieselbe Qualität besaß.
    Außerdem führte die falsche Eskorte mit der nachgebauten Sänfte Fackeln mit, um sich den Weg zu erhellen. Wir, die wir mit dem echten Gherimcal und Tilda durch die Nacht schlichen, ließen uns lediglich vom Licht der Zwillinge leiten. Dieser Schein war aber ohne weiteres stark genug.
    Wir eilten mit unserer Last an verschlossenen Häusern vorbei; die Sänfte schwankte im Rhythmus der Schritte. Nath Kemchug hielt seinen Speer mit fester Hand, und die Rüstung Rondas des Kühnen knirschte nicht mehr – wie es sich für einen stolzen Rapa-Paktun gehörte, lag das Kettengewebe nun eng auf seiner Haut. Pompino nutzte sein Recht, uns anzuführen. Wegen des seltsamen Juckens auf dem Rücken – meistens ein unfehlbarer Hinweis auf Gefahren –, hielt ich mich eher am Ende. Ich schaute so eifrig in alle Richtungen, daß ich mir einen beweglicheren Hals gewünscht hätte. Jedes Fenster konnte einen Schützen verbergen, jeder Schatten einen Schwertkämpfer, jeder Torbogen einen angreifenden Axtschwinger.
    Die Braunsilbernen kamen von vorn.
    Sie lauerten uns in der Mündung eines Boulevards auf, der zum Palast führte, bildeten ein Karree und griffen an.
    Gleich beim ersten Schrei, beim ersten Klappern eisenbeschlagener Sandalen auf dem Pflaster schaute ich lauernd in die Runde – und blieb hinten. Pompino und die anderen mußten sich mit dem Frontalangriff befassen. Ich rechnete fest mit einem zusätzlichen Angriff in den Rücken.
    »Schlagt sie, macht sie nieder, trampelt sie in den Boden!« dröhnte eine melodische Stimme.
    Gleich darauf ertönte das böse Klirren von Stahl gegen Stahl und hallte von den Wänden wider.
    Wer sich einen Weg durch den mächtigen menschlichen Metallzaun bahnen wollte, hatte große Probleme. Die Gefährten, die ich an Bord der Jungfrau von Tuscurs getroffen hatte, waren im Kampf schon mehrmals Sieger geblieben. Nun bewiesen sie erneut ihre Stärke – sie kämpften und verdienten sich ihren Sold. Mit dem Rücken zum Vorhang rückte ich langsam von hinten an die Sänfte heran und sicherte dabei in alle Richtungen. Vor allem behielt ich die Straße hinter uns im Auge. Der Hinterhalt war so gelegt, daß eine Attacke von hinten gegen die sich vorn verteidigenden Kämpfer die beste Wirkung erzielen konnte. Ich packte meinen Thraxter fester und hielt die Augen offen.
    Die beiden Apims, Nath der Clis und Insur das Seil, sowie der Brokelsh Ridzi der Rangora sowie der Brukaj Bendil Fribtix verharrten am Fleck und ließen die Griffe der Sänfte nicht los. Sie hielten sich bereit, loszurennen und dabei notfalls auch Kämpfer umzurennen. Ihre Aufgabe war schwer und gefiel mir wenig, das kann ich Ihnen sagen, bei Krun!
    Jemand trat mir gegen den Knöchel.
    Ich schaute mit erhobenem Thraxter nach unten.
    Ein wohlgeformtes Bein, an dessen Knöchel silberner Schmuck blinkte, erschien und wurde zurückgezogen. Ich bückte mich, hob einen Zipfel der Leinwand und ließ das Schwert in meiner Faust ein Stück vorwandern.
    »Oh!« japste Nalfi. Ihr bleiches Gesicht starrte entsetzt zu mir empor.
    »Alles in Ordnung, meine Dame. Allerdings finde ich es nicht sonderlich klug, sich dort unten zu verstecken, falls ...«
    Sie kroch hervor, und der Dolch schimmerte in ihrer Hand.
    »Larghos hat mir geraten, hier Schutz zu suchen. Das scheint mir wirklich der beste Ort zu sein. Ich habe Angst ...«
    Wir hatten die Sänfte mit Brettern und Bronzeplatten gegen Pfeile gesichert. Nalfi wußte das. Andererseits war der Tragstuhl das wahrscheinlichste Ziel der Gegner; gewissermaßen hatte sie sich entschlossen, im Auge des Chunkrahs Schutz zu suchen.
    Vor uns wogte der Kampf hin und her, während wir unser Gespräch flüsternd fortsetzten. Dunkle Schatten bewegten sich in zuckenden Schwankungen, Männer schrien und starben. Der Lärm würde weitere Bewohner anlocken, soviel stand fest.
    Nath der Clis, der in unserer Nähe die seitliche Stellung hielt, schaute um und rief: »Larghos hatte recht, Jak. Allerdings ist die Dame hier immer noch in Gefahr.«
    Selbst wenn sich Nalfi zu Tilda hätte hineinzwängen können – die schon genug Unnützes bei sich hatte, ganz zu schweigen von der zusätzlichen Panzerung –, wären die Träger über Gebühr belastet gewesen und nur langsam vorangekommen.
    »Mach dich ganz klein, Nalfi. Hier.« Ich gab ihr den Schild, den ich mir aus Nath Kemchugs Waffenkammer

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