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Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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hätte diese Anlage wohl nicht lange standgehalten.
    Zwei Apimwächter standen in kleinen Wachhäuschen, hatten die Speere gekreuzt und sahen uns herbeirennen.
    Keuchend und mit klappernden Sandalen eilten wir auf den Palast zu, dessen Tor sich langsam öffnete. Die Scharniere quietschten, das war für uns trotz allem deutlich zu hören.
    Wir blieben nicht stehen, sondern eilten geradewegs in einen von hohen Mauern umgebenen Hof, in dem allerlei Fackeln flackerten.
    Quietschend schlossen sich die Tore hinter uns.
    »In Sicherheit!« japste Pompino ziemlich aufgewühlt. »Wir haben's geschafft!«
    »Aye«, sagte ich, als die Sänfte abgestellt wurde. »Und hier ist ein Teil des Preises, der dafür bezahlt werden mußte.« Ridzis Kopf schaukelte auf meiner Schulter hin und her.
    Darauf wußte Pompino keine vernünftige Antwort.
    Im gleichen Augenblick erschien Boris Pordon, der Schiffs-Hikdar der Jungfrau von Tuscurs. Er schien außer sich vor Sorge.
    »Pandrite sei Dank, daß du es geschafft hast, Horter!« Er richtete das Wort an Pompino. »Wir wollten dir schon zu Hilfe kommen ...«
    Pompino tat diesen Gedanken mit einer Armbewegung ab. »Die ganze Sache war vorbei, ehe du uns hättest erreichen können. Nur ein kleines Hindernis.«
    Der Ablenkungstrupp und die falsche Sänfte waren unbehindert ans Ziel gekommen. Die Konstruktion aus Holz und Leinen stand in einer Ecke, und ich schaute kritisch hinüber. Nun ja ... auf den ersten Blick hätte sie die Leemfreunde vielleicht täuschen können. Aber das hatte nicht geklappt – dafür waren wir in Schwierigkeiten geraten.
    Die Fackeln warfen ein rötliches Licht auf die Leute, die sich im Hof versammelt hatten. Ihre Gesichter wirkten besorgt und angespannt. Unruhig traten sie von einem Fuß auf den anderen und betasteten ihre Waffen. Sie schienen wahrlich nicht imstande, den Palast gegen einen entschlossenen Gegner zu verteidigen.
    In dem zwielichtigen Schein trat ein Ift vor und näherte sich der Sänfte. »Ich heiße euch willkommen, Horters, Hortera«, sagte er. »Ist die Kovneva wohlauf?«
    Pompino brauste auf. »Und wer bist du, Horter?«
    Der Ift richtete sich auf. Er war nicht ganz mannsgroß, obwohl seine Rasse zuweilen einen Apim überragen soll. Er trug Kleidung, die in unterschiedlichen Grüntönen angelegt war, und schien sich hier im Palast nicht in seiner natürlichen Umgebung zu befinden, denn Ifts gehören in die Wälder. Sie gelten als gute Bogenschützen. Unstet sind die Ifts, Geschöpfe mit hohen, spitzen Ohren, die beinahe bis zur Schädeldecke reichen, und mit schrägen, tückisch blickenden Augen. Dieser Ift starrte Pompino herausfordernd an.
    »Hätte mir nicht Hikdar Pordon Bescheid gegeben, würde ich dir die gleiche Frage stellen, Horter Pompino. Er sprach aber davon, daß wir einen Khibil zu erwarten hätten.«
    Pordon zuckte ein wenig zusammen: vermutlich hatte er dem Ift ein wenig mehr über Pompino erzählt, als dem Eigner nun lieb war.
    »Ich warte«, sagte Pompino mit drohender Stimme.
    Der Ift legte eine dünne braune Hand auf den Schwertgriff. Dann nickte er. »Ich bin Twayne Gullik, der Kastellan. Hier gilt mein Wort, solange Kov und Kovneva-Witwe abwesend sind.«
    Davon würde sich mein fuchsschlauer Khibilfreund nicht beeindrucken lassen.
    »Da sich die Kovneva nun in ihrem Palast befindet, ist deine Herrschaft zu Ende. Sorge dafür, daß Lady Tilda versorgt wird. Ruft ihre Zofen! Sie hat eine anstrengende Reise hinter sich. Zweifellos wird sie dich, sobald sie dazu bereit ist, mit deinen künftigen Pflichten gegenüber mir und meiner Begleitung bekanntmachen.«
    Twayne Gullik öffnete den Mund. Obwohl der Hof nur vom Licht der Zwillinge erhellt wurde, war zu sehen, daß sich sein Gesicht bedrohlich verdunkelte. Ich hatte keine Lust vorzutreten, denn plötzlich waren wir in einen Konflikt um Macht und Ehre verstrickt. Natürlich mußte ich verhindern, daß die beiden womöglich auf den unsinnigen Gedanken kamen, nach dem uralten Duellsystem des Hyr Jikordur einen rituellen Kampf zu verabreden ...
    Im nächsten Moment wurde das gespannte Schweigen durch Kapitän Murkizons brüllende Stimme beendet.
    »Bei der verkrusteten Achselhöhle der Göttlichen Dame von Belschutz! Meine Kehle ist so trocken wie der Wüstenstaub der Golingar-Wüste! Ein Trank, im süßen Namen Pandrites!«
    Damit war der Bann gebrochen. Larghos eilte vor, Bedienstete nahmen mir die schlaffe Gestalt Ridzis des Rangora ab, Quendur der Reißer und die anderen

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