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Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wechseln uns ab. Nur komme ich als erste.«
    »Bei Männern bist du immer die erste, Sharmin.«
    »Und diesmal wird es anders sein, bei der Unersättlichen Shiusa! Ganz anders!«
    Wie alle Kreger wissen, sind es wohl am ehesten die Sylvies, die sich mit der Unersättlichkeit auskennen, Wesen, von denen die meisten Männer erstaunlich wenig wissen – aber vielleicht ist das gar nicht so erstaunlich, wenn sie bei ihren eigenen Frauen weiter gutes Wetter haben wollen. Jedenfalls wird so gemunkelt.
    Constanchion brabbelte Unverständliches vor sich hin, dazwischen betete und jammerte er. Der Rapa mit dem gebrochenen Schnabel schlummerte am Boden. Die beiden Wächter lagen in ihrem Blut. Der Och war verschwunden. Es schien für mich nichts mehr zu tun zu geben – außer eine schwierige Entscheidung zu treffen. Warum mußte ich mich überhaupt einmischen? Diesem verdammten Ersten Kammerherrn, der hier kopfüber vor mir hing, hatte ich klargemacht, daß er keine andere Strafe zu erwarten hätte als die, die er selbst zuvor reichlich austeilen wollte. Aber war dies zivilisiert gehandelt? Wohl nicht – wenn man nach den Gebräuchen in vielen kregischen Gegenden ging. Kaum hatte ich mir – nicht ohne Widerstreben – vorgenommen, den Mädchen nach ein oder zwei rachelüsternen Peitschenhieben in den Arm zu fallen, als sich das Problem auf wenig überraschende, typische Weise erledigte.
    Der schwarze Raum hallte von eisenbeschlagenen Sandalen wider, die auf dem Metallboden besonders laut tönten, und schon stürmte eine Horde Gardisten herein.
    Da ich vor dem verkehrt herum aufgehängten Kammerherrn stand, konnten die Neuankömmlinge nur seine gefesselten Fußgelenke ausmachen. Sie kümmerten sich darum aber ebensowenig wie um die verwundeten und bewußtlosen Rapas. Die meisten Wächter waren Fristles. Ihr Blick galt der Sylvie.
    Ich sagte mit energischer Stimme: »Framco der Tranzer, hast du die Kovneva gesehen?«
    Der Cadade verhielt den Schritt und schaute mich an. Er erkannte mich.
    »Die Kovneva? Nein, natürlich nicht! Uns wurde eine Störung gemeldet. Ein Mann soll durchgedreht haben ... Was geht hier vor, Horter Jak?«
    »Also, nichts anderes, als daß der schurkische Twayne Gullik die Kovneva entführt hat. Was diese Szene angeht, so sollte euer Erster Kammerherr soeben seine eigene Peitsche zu schmecken bekommen. Aber das ist vielleicht nicht mehr nötig.«
    Der Fristle-Cadade schaute in die Runde. Er erfaßte die Szene und erkannte, was hier geschehen war. Im ersten Augenblick war ich auf einen Nahkampf gefaßt, doch beunruhigten ihn meine Worte viel mehr als die Zwangslage des Ersten Kammerherrn. Daraus ließ sich immerhin schließen, daß Constanchion Framco das Leben bisher nicht gerade leichtgemacht hatte.
    »Gullik hat die Kovneva entführt! Bist du sicher? Das ist eine sehr ernste Anschuldigung.« Framco verzichtete darauf, an seinen Schnurrbarthaaren zu ziehen. Plötzlich schien er mir ein durchaus fähiger Bursche zu sein, wie er da in seinem Kettenhemd vor mir stand. »Fogon – schneid den Ersten Kammerherrn los. Laß ihn nicht zu Boden fallen.« Dann wandte er sich an den Och, der mit eingezogenem Kopf und verzerrtem Gesicht hereingehuscht war. »Nathamcar, du führst die Mädchen in ihre Quartiere.« Weiterhin befahl er einem Ob-Deldar, der sich die Schnurrbarthaare blau eingefärbt hatte: »Anfer, du nimmst zwei Mann und bewachst sie. Ich werde sie verhören, sobald ich dazu komme ... Also, Horter Jak, vielleicht erzählst du mir mal alles von Anfang an.«
    »Gern, wenn ich nur wüßte, was hier vorgeht.«
    Constanchion, von seinen Fesseln befreit, wurde stöhnend an mir vorbeigetragen.
    Framco sagte: »Was hier geschehen ist, darüber mußt du dich mit dem Ersten Kammerherrn auseinandersetzen. Sollte er in die Sache allerdings verwickelt sein, bin ich der erste, der ihn wieder aufknüpft.«
    Damals fand ich es nicht ungewöhnlich, daß der Cadade meinen Bericht sofort als wahr akzeptierte. Daß zwischen ihm und Twayne Gullik eine starke Antipathie bestand, lag auf der Hand – diese Feindschaft erstreckte sich auch auf den Kammerherrn. Außerdem war Framco der Tranzer kein Mietsöldner. Er kam von Pandos Besitzungen und diente unter normalen Umständen mit einer besonderen und ganz natürlichen Loyalität. Daß er zum Hauptmann der Wache bestimmt worden war, sagte einiges über den Mann aus.
    Von zwei Wächtern geführt, schritten die Mädchen mit gesenkten Köpfen vorüber. Nur die Sylvie blieb

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