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Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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den Arm. »Den dort.«
    Wortlos marschierte Quendur auf die Passage zu, die im rechten Winkel zu dem Korridor verlief, den wir beschritten hatten. Ich eilte ihm ohne Zögern nach. Gemeinsam stürmten wir in das Zwielicht.
    Links und rechts klafften hohe schmale Fenster, die aber weitgehend von Spinnweben versperrt waren. Nur wenig Licht drang herein und übersäte den Boden mit einem unruhigen rubinroten und zinnoberroten Muster.
    Quendurs Schwert zuckte nach vorn. Seine Faust wirkte hart und verkrampft, und das seltsame Licht ließ sein Gesicht auf alptraumhafte Weise wie das einer Marionette erscheinen. Ich hielt Schritt mit ihm.
    Hilferufe schollen uns entgegen, zuerst ganz leise, dann lauter werdend, als Quendur die Stimme erkannte und mit mir loslief. Wir fanden Lisa die Empoin in einer sauberen Falle, umgeben von dicken Spinnweben, Stränge, die geschickt mit Dornen und schmalen Eisenketten verwoben waren. Das Gebilde war von der Decke gefallen und hatte sie im Laufen erwischt.
    Bei Quendurs Anblick stieg ihr eine hektische Röte ins Gesicht.
    »Aha, meine Dame, so amüsierst du dich also, wenn ich fort bin ...«
    »Hör auf herumzureden, du Dummkopf, hol mich hier raus! Achtung, hier treiben sich Spinnen herum, groß wie Suppenteller – denen sollte man aus dem Weg gehen oder sie sofort zertreten.« Sie blickte zur Seite.
    Eines dieser schrecklichen Wesen hatte sie zerdrückt. Gelblicher Schleim sickerte aus dem zerschmetterten Körper. Das Wesen war wirklich so groß wie ein Teller.
    Während Quendur sich mit zusammengepreßten Lippen daran machte, Lisa zu befreien, schaute ich in die Runde und hielt mich mit dem Schwert bereit, jeder Gefahr zu begegnen.
    »Die Ketten ...«, sagte sie. Und dann: »Liebling ... ich bin ...«
    »Spar dir die Worte, Lisa die Empoin!«
    »Aber, Liebster ...«
    »Du ...« Quendur seufzte lang und ächzend. »Du bist die starrköpfigste Frau, die ich kenne!«
    »Ja.«
    »Und du hast recht – ich bekomme die Ketten nicht auf.«
    »Ich sehe hier aber keine Skelette herumliegen«, sagte ich, um ihn zu beruhigen. »Man hat also nicht vorgehabt, Opfer liegenzulassen. Vielleicht sollten die beiden Brokelsh sich hier als Patrouille umschauen ...«
    »Anzunehmen.«
    »Die Ketten ... Ich gehe jetzt zum Hof zurück«, sagte ich. Ehe die beiden Überraschung oder Ablehnung zum Ausdruck bringen konnten, fuhr ich energisch fort: »Wenn Käpt'n Murkizon uns seine Axt leiht ...«
    »Beeil dich, Jak Leemsjid!« verlangte Quendur.
    Ich beeilte mich. Murkizon begleitete mich persönlich und hackte Lisa frei. Als sie torkelnd in Quendurs Arme sank, sagte der galante Käpt'n Murkizon: »Die Scharten in meiner Klinge haben sich wohl gelohnt, wenn damit eine so prächtige Dame befreit werden kann, beim schwärigen Bauch und ungezieferverseuchten Haar der Göttlichen Dame von Belschutz!«
    »Ich besorge dir die beste Axt, die du dir nur vorstellen kannst, Käpt'n Murkizon«, sagte Quendur. »Gleichzeitig möchte ich dir danken.«
    Er schaute mich nicht an.
    Ich wußte, welche Gedanken Quendur durch den Kopf wirbelten – wie sie später auch durch die Köpfe aller meiner Gefährten wirbeln würden, wenn sie diese Geschichte hörten.
    Zum Glück kam Lisa sofort auf das Thema zu sprechen.
    »Dame Ros wollte mich überreden, mit ihr umzukehren – aber ich wollte nicht. Quendur – ich gebe zu, manchmal bin ich störrisch und töricht, aber ...«
    »Das bist du!« sagte Quendur der Ripper nachdrücklich.
    Wir kehrten durch den Gang zurück, und Käpt'n Murkizon trat plattfüßig auf eine dahinhuschende Spinne und machte sich nichts daraus. Ich mußte schlucken. »Lisa – was ist mit Ros?« fragte ich schließlich.
    »Als ich nicht mit ihr zum Hof zurückkommen wollte, sagte sie, Dame Nalfi sei vermutlich gefährdeter als ich. Sie war beunruhigt, und ich werde mich bei ihr entschuldigen, denn ich habe sie in eine schwierige Lage gebracht.«
    »Wenn sie zum Flugboot zurückgekehrt ist.«
    Quendur mußte ihr unsere Notlage noch erklären.
    »Ros Delphor ließe uns nie im Stich.« Lisa äußerte sich nicht minder entschieden als Quendur. »Wir haben uns ausführlich unterhalten. Sie ist eine Dame ... ach, ich weiß, daß wir darüber lachen. Aber es stimmt. Es muß eine andere Erklärung für ihre Abwesenheit geben ...«
    Unvermittelt klappte sie den Mund zu.
    Bei Krun! Wußte ich nicht nur zu gut, daß es eine andere Erklärung geben konnte? Eine finstere, schreckliche und ganz und gar unerträgliche

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