Sagan
Beine, und seine kräftigen Oberschenkel ließen ihr die Hitze durch den ganzen Körper schießen. Er hatte ein Knie leicht angezogen, und vom Fuß des Bettes aus, wo sie stand, blieben ihm nur wenige Geheimnisse.
Valera konnte sich nicht mehr beherrschen. Fast wie in Trance trat sie näher zu ihm und berührte die zarte dunkle Haut an seinem Knöchel. Sie ließ die Finger über seine Wade gleiten, spürte, wie glatt und schön seine mokkafarbene Haut aussah im Vergleich zu ihrer blässlich hellen. Sie zog ihre Hand zurück, kaute an einem Fingernagel und äugte in sein Gesicht, um zu sehen, ob er immer noch fest schlief. Nichts schien sich verändert zu haben, weshalb sie es wagte und ihn erneut an der Stelle berührte, wo sie ihn zuvor schon berührt hatte.
»Oh, Val, du bist ein ganz böses Mädchen«, flüsterte sie sich selbst zu, während sie mit den Fingerspitzen über sein Knie glitt. Sie fragte sich, ob er so tief schlief wie ein Vampir. Soweit sie wusste, schliefen die Vampire in einem beinahe komatösen Zustand, während es draußen hell war. Es machte sie sehr verwundbar, und es gab nur wenig, was sie wecken konnte, bis die Dunkelheit wieder hereinbrach. Doch sie wusste das nicht nur aus Büchern. Sie hatte gesehen, wie Nekromanten einen Vampir getötet und ihn gepfählt der zerstörerischen Sonne ausgesetzt hatten. Es war furchtbar gewesen, doch sie hatte die Grausamkeit entschuldigt und sich eingeredet, dass Vampire der Inbegriff des Bösen waren, wie man ihr regelrecht eingebläut hatte.
Zu erfahren, dass sie beim Wesen der Dämonen falsch lag, hatte sie auf den Gedanken gebracht, dass sie auch bei den Vampiren falsch liegen könnte. Dieser kluge Mann, den sie gerade berührte, hatte nichts sichtbar Böses an sich. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem traumhaften Körper zu und hätte wirklich gern gewusst, was er tat, um sich so in Form zu bringen. Zumindest wusste sie, dass es nicht nur eine Frage des »Trainings« war, sondern es gehörte irgendwie zu seiner Arbeit als Priester, dass er »kampfbereit« war und ein solches Kraftpaket. Sie ließ ihre Finger über eine seiner festen Hinterbacken gleiten, wobei sie sich mit der Zunge über die Lippen fuhr, um sie anzufeuchten.
Val glitt weiter nach oben, und ihre Fingernägel berührten die Vertiefung seines Rückgrats, mit dem zahlreiche der festen Muskeln verbunden waren. Sie beobachtete sich dabei, wie sie zu seinen Schultern glitt, und sie bemerkte, dass die eine kräftiger war als die andere. Plötzlich erinnerte sich Valera wieder an die Scheide und das fehlende Schwert. Ihr wurde bewusst, dass ihre Hand, mit der sie über seine rechte Schulter strich, seinen Schwertarm berührte! Schwerter! Sie benutzen Schwerter als Waffen. Valera war entzückt über ihre Schlussfolgerung und stützte sich selbstvergessen mit der anderen Hand auf die Matratze neben seinem linken Arm, um fasziniert seinen Bizeps zu streicheln.
»Soll ich mich umdrehen?«
Die belustigte Stimme erschreckte sie zu Tode, und mit einem leisen schuldbewussten Aufschrei zuckte sie zurück. Doch er drehte sich rasch um und packte ihre forschende Hand, bevor sie sie vom Bett zurückgezogen hatte. Mit einem kraftvollen Ruck riss er sie auf seine Brust und rollte sie dann neben sich aufs Bett.
»Komm schon«, tadelte er sie mit einem sanften Flüstern an ihrer Schläfe, »das ist nur fair.« Dann berührte er ihr Schienbein, glitt mit den Fingern über ihr Knie hinauf zu ihrem Oberschenkel und machte ihr damit klar, wie lange er sich ihrer Erkundung seines Körpers bereits bewusst war. »Val«, sagte er mit amüsiertem Blick, »du bist ein ganz böses Mädchen.«
Sie errötete wütend und schlug ihm auf die kräftige Schulter.
»Du Mistkerl! Du warst die ganze Zeit wach!«
»Von dem Moment an, als du mich berührt hast«, fügte er leise hinzu. »Wie sollte ich denn weiterschlafen, wenn deine Berührung ein schweres Beben in mir auslöst?«
Für einen Krieger war er verdammt poetisch. Andererseits war er auch Priester. Das war die unbegreiflichste Verbindung von zwei Persönlichkeiten, die sie je gesehen hatte. Und …
»Beben?«, wiederholte sie, und die Vorstellung faszinierte sie ungemein. Das und die Tatsache, dass seine Berührung an der Innenseite ihres Oberschenkels entlangführte. »Es war nur eine Berührung.«
»Nur eine Berührung? Ist das nur eine Berührung?« Seine geschickten Finger glitten zwischen ihre Beine, an der Naht ihrer Jeans entlang und ließen
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