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Sagan

Sagan

Titel: Sagan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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schloss die Augen, und sein Ausdruck war schmerzerfüllt, als er seine Stirn an ihre legte.
    »Sie werden wollen, dass ich meine Sünde mit dir bereue, und verlangen, dass ich dafür Buße tue. Was wird geschehen, Valera, wenn ich mich weigere? Du bist keine Sünde, und ich werde mir nicht sagen lassen, dass ich dich als solche behandeln soll. Ich werde deswegen meine Position verlieren, und man wird mir die Arbeit wegnehmen, von der du glaubst, dass ich mich danach sehne, weil sie denken werden, dass ich meinen Glauben verrate. Als Priester, der in ihren Augen eine schwere Sünde begeht und sich weigert zu bereuen. Man würde mich verbannen, und sie würden recht daran tun. Es durchgehen zu lassen würde in einer Institution, die ohnehin schon geschwächt ist, zu einem Chaos führen.«
    »Und was ist mit deiner Familie? Deinen Freunden? Deinem Volk? Willst du so tun, als spielten sie keine Rolle? Ich spüre dich, und ich höre dich, wenn du träumst. Die Angst um das Wohlergehen deiner Leute quält dich. Und ich weiß, dass du nicht einfach untätig hier herumsitzen kannst, wo du doch unbedingt bei ihnen sein möchtest, um ihnen zu helfen.«
    Er stand brüsk auf und trat von ihr weg, was ihr verriet, dass sie einen wunden Punkt getroffen hatte.
    »Schau dich an, Sagan«, bat sie ihn leise. »Du bist dazu geschaffen, für deine Gesellschaft zu kämpfen und sie zu verteidigen. Es ist deine besondere Gabe, so wie es meine ist …«
    »Mit deinen Katzen zu reden?«, versetzte er.
    »Glaub mir, es braucht Talent, um mit einer Katze zu reden«, erwiderte sie trocken.
    »Das habe ich gesehen«, stimmte er mit leisem Lachen zu. Er erinnerte sich daran, wie er sie zum ersten Mal dabei ertappt hatte, als sie mit der dicken grauen Katze sprach, die Fat Baby hieß. Zuerst hatte er gedacht, dass sie vom langen Alleinleben ein wenig exzentrisch geworden war, doch er hatte bald die telepathische Verbindung erkannt, die sie so selbstverständlich nutzte. Valera hatte ihm erzählt, dass die Katzen Zauberkräfte besaßen, eine besondere Katzenart, die sich Wesen mit magischen und übernatürlichen Fähigkeiten aussuchten, um mit ihnen zusammenzuleben. Doch er glaubte, dass es
ihre
, Valeras, Zauberkräfte waren, die diese Verbindung möglich machten. Warum hätten die Katzen sonst nicht auch mit ihm kommunizieren sollen? Er war übernatürlich
und
ein Telepath. Wenn das nicht ihren Anforderungen an eine Konversation entsprach, was dann?
    Ihre Katzen waren sehr eigenwillig und manchmal wie verwöhnte kleine Kinder. Doch mit endloser Geduld und Sachlichkeit kam sie mit ihnen zurecht. Er hatte das schon nach kurzer Zeit erkannt. Sie würde eines Tages eine ganz besondere Mutter sein.
    Etwas, an dem er sich nicht guten Gewissens beteiligen konnte. Hybride, die zur Hälfte Schattenbewohner waren, konnten in der menschlichen Gesellschaft nicht überleben. Es gab zu viel Licht und zu viel Technik, die Licht abgab. Wie sollte ein Hybrid auch nur eine Minute außerhalb der dunklen Geborgenheit des Mutterleibs überleben, wenn es in einem Krankenhaus für Menschen geboren wurde?
    Er wusste nur von einem überlebenden Hybriden aus Mensch und Schattenbewohner, und auch sie war schwach und zerbrechlich. Aufgewachsen in der Welt der Menschen, war sie als Kind des Teufels behandelt worden und empfindlich und zerbrechlich. Jetzt lebte sie mit der anderen Spezies in der unterirdischen Stadt, und man hoffte, dass sie zu Kräften käme.
    Ein Hybrid.
    Ein einziger.
    Er konnte Valera nicht mehr bieten als das, was von ihm übrig wäre, nachdem das Sanktuarium ihm den Titel aberkannt und ihm seine Arbeit weggenommen hatte. Sie hatte recht. Er war überflüssig und nicht in seinem Element hier, während er sich in Shadow City eine neue Aufgabe suchen konnte, auch wenn er nicht mehr Priester war. Doch wie sollte er in ihrer Nähe leben, ohne jemals wieder mit ihr Kontakt aufzunehmen? Wie sollte er eine Aufgabe finden und sie erfüllen, wenn er es nicht für sie tat? Was er als Priester tat, tat er, um ihre Kultur zu bewahren und den Leuten die Möglichkeit zu geben, Glauben, Sicherheit und Liebe zu finden. Selbstliebe und die Liebe zu den Göttern … und die Liebe zu einem bestimmten anderen Wesen. Wenn er diese nicht für sich selbst retten konnte, wie sollte er das dann für andere tun? Wie sollte er weiterhin Liebe und Leidenschaft für eine Kultur empfinden, die für jemanden wie Valera keinen Platz hatte?
    Das konnte er nicht. Doch genauso wenig

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