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Sagan

Sagan

Titel: Sagan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Guin nicht aneinandergerieten. Aber gerade das Vertraute daran beruhigte ihre angespannten Nerven.
    Also wurde sie plötzlich grob hochgerissen und an eine feuchte Wand gepresst, wo ihr riesiger Leibwächter mit seinem muskulösen Körper sie einklemmte. Sie blickte zu ihm auf, als er sie mit seinen grauschwarzen Augen ansah und sein heißer Atem ihr Gesicht berührte. Sie war keine kleine oder hilflose Frau und bestimmt nicht schwach, doch Guin hätte eine ganze Schar Amazonen zu Tode erschrecken können.
    »Hör mir gut zu, Malaya«, sagte er in bedrohlichem Tonfall. »Das nächste Mal, wenn du mir eine solche Frage stellst, werde ich dir eine eingehende Lektion darin erteilen, was mich anmacht. Klar? Provoziere mich nicht noch mehr heute Abend,
K’yatsume!
«
    Die Sache war die … er meinte jedes Wort ernst. Mitansehen zu müssen, wie sie beinahe getötet worden wäre, hatte seine Geduld überstrapaziert. Oh, er liebte ihre Dreistigkeit und die Art, wie sie sich, ohne zu zögern, mit ihm anlegte, doch wenn es um ihre Sicherheit ging … um ihr
Leben
… hatte er das letzte Wort. Er war Gott und Göttin. Und verdammt sollte sie sein, wenn sie nicht lernte, ihn zu ihrem eigenen Schutz ernst zu nehmen und ihm zu gehorchen! Wenn das bedeutete, dass er sie ein wenig härter anpacken musste, dann würde er das eben tun.
    Guin ließ seinen warmen Atem über sie gleiten und schnupperte an ihrer schweren Lockenpracht. Er roch ihre Wärme und den Duft von Jasmin, den ihre Haut verströmte.
    »Ist es das, was du willst?«, fragte er sie, und seine raue Stimme glitt plötzlich weich wie geschmolzene Bitterschokolade über Malaya hinweg. »Willst du mich so weit bringen?«
    Malaya hätte ihn am liebsten ausgelacht, doch plötzlich wurde ihr Gesichtsausdruck nervös, und auch die Stimme schien ihr zu versagen. Sein großer starker Körper drängte sich gegen ihren, hüllte sie ein in seine Wärme und in den schweren Geruch nach Leder, Schwertöl und Blut. Sein Atem an ihrem Hals jagte ihr einen Schauer über den Rücken, und zu ihrer völligen Überraschung spürte sie, wie ihre Brustwarzen sich zusammenzogen und sich gegen seinen Brustkorb drückten. Sie konnte nichts dagegen tun. Ob nun jahrzehntelanger Gefährte und Vertrauter oder nicht, es war jedenfalls nicht zu leugnen, dass Guin ein ganz schönes Exemplar von einem Mann war in einer kaum zivilisierten Verpackung, und etwas in ihr fand das überaus aufregend.
    Mit seinen großen, schwieligen Händen, seinem Körper voller Narben und den groben Gesichtszügen mit der hohen Stirn und den tief liegenden granitfarbenen Augen, die seinen Nasenrücken und seine Wangenknochen noch schärfer hervortreten ließen, würde er keinen Schönheitswettbewerb gewinnen. Doch für einen Grobian war er ausgesprochen beeindruckend und anziehend. Er strahlte eine eigne Art von Wildheit aus, hatte die Gerüche seines Gewerbes in einem Cocktail aus Männlichkeit an sich, und hielt seinen Körper in Form, sodass er manchmal die ganze Atemluft aus einem Raum aufzusaugen schien.
    Jetzt war so ein Moment. Es spielte keine Rolle, dass sie sich in einer weitläufigen Höhle befanden, von der Malaya wusste, dass sie zum Strand hin offen war – Guin verbrauchte trotzdem jedes Sauerstoffmolekül.
    »Im Moment bist du vor allem eine Nervensäge«, sagte sie und zuckte innerlich zusammen, weil ihre Stimme so verräterisch rau klang. Verdammt, er sollte bloß nicht glauben, dass er Eindruck auf sie machen konnte. Tatsächlich wollte keiner von beiden bei ihren fortgesetzten Streitereien klein beigeben.
    Aus diesem Grund versuchte Guin, die Brustwarzen zu ignorieren, die sich plötzlich gegen ihn drückten. Wenn sie wüsste, wie ihm die Knie davon weich wurden, würde sie ihn ewig damit aufziehen, wie sehr er sie doch insgeheim begehrte. Schlimmer noch, sie würde die Sinnlichkeit ihrer perfekten Kurven und ihres muskulösen Körpers nutzen, um ihn nach Lust und Laune zu manipulieren. Sie würde ihn reizen, bis er wahrscheinlich um Gnade flehen oder schließlich tun würde, worum sie ihn bat, und sie würde ihn in ein unterwürfiges Schoßhündchen verwandeln.
    Guin knurrte böse bei dem Gedanken, machte sich von ihr los und stürmte davon, während die Vorstellung heftig in ihm tobte. Er spielte überhaupt nicht in ihrer Liga. Sie war gebildet und kultiviert, aus einem guten Stall und wunderschön, die vielversprechende Thronfolgerin einer ganzen Spezies. Sie war religiös, während er Agnostiker war,

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