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Sagan

Sagan

Titel: Sagan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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seiner Waffe trugen.
    Er wusste, dass er die Furcht in ihrer Stimme nicht ignorieren konnte, und er wich gerade noch rechtzeitig einem Geschoss aus, das er an der Art, wie es an seinem Gesicht vorbeipfiff, als Pfeil erkannte.
    Er wusste, dass er sein Sehvermögen wiedererlangen musste, weil er sonst nichts ausrichten konnte. Am Ende würde Malaya noch ihn beschützen, eine Vorstellung, die ihm überhaupt nicht behagte. Doch er konnte nichts tun, um die Heilung seiner versengten Netzhaut zu beschleunigen. Ihm blieb nichts anderes übrig, als zuzulassen, dass Malaya ihn aus der Schusslinie gegen die Wand stieß. Zumindest konnte er schon Schatten ausmachen, und er hatte sich so weit erholt, dass er zwei Gestalten erkennen konnte, die ins Schlafzimmer stürmten.
    Sie bekamen die Wucht eines wohlplatzierten Tritts einer Tänzerin zu spüren. Malaya wirbelte auf ihrem Standbein so lange herum, bis sie eine beachtliche Geschwindigkeit erreicht hatte, knallte dem ersten Angreifer die Ferse ins Gesicht und betäubte dann den zweiten. Der Stoff ihres Nachthemds wickelte sich fest um ihren Körper, als sie sich um die eigene Achse drehte, einen Kick-Ball-Change machte, das Bein um den Hals des Angreifers schlang und ihn durch das Zusammenziehen ihrer beeindruckenden Oberschenkelmuskeln zu Boden riss. Sie glitt über seinen liegenden Körper und ein Wirbel von Mitternachtsblau schob sich über ihre Beine nach oben, als sie seinen Arm zwischen ihre Waden klemmte und mit einer pirouettenhaften Drehung den langen Knochen brach. Ihr Opfer schrie auf, doch es kümmerte sie nicht, dass er womöglich andere alarmierte, und sie rammte dem armen Kerl die Ferse in den Hals.
    Stille.
    Bis auf die beiden schwer atmenden Kämpfer.
    »Erledigt?«, wollte Guin wissen.
    »Ja«, keuchte sie und streckte die Hand nach ihm aus. »
Drenna
, wir müssen verschwinden!«
    Er stimmte zu und folgte ihr, als sie ihn zurück ins Wohnzimmer und zum Schrank mit der dahinter verborgenen Treppe zum Flur zog. Das alte englische Schloss war einst das Zuhause eines Seeräubers gewesen, und beide Schlafgemächer hatten Fluchtwege zu einer Höhle, die zu den Klippen unter ihnen führte. Deshalb hatte Guin diesen Ort ausgesucht. So konnten sie ihr Zuhause Tag und Nacht verlassen, ohne künstlichem Licht oder der Sonne ausgesetzt zu sein, was ihre Spezies auf der Stelle töten konnte.
    Trotz seiner eingeschränkten Sicht nahm er die Treppenstufen genauso schnell wie sie. Es gab ein halbes Dutzend Absätze, und sie stürzten sie hinunter. Je weiter sie kamen, desto feuchter und glitschiger war das Holz und teilweise sogar schon verfault. Doch Guin hatte es notdürftig repariert, sodass sie sicher hinuntergelangten. Als sie unten ankamen, konnte Guin wieder einigermaßen sehen. Unterwegs hob er die Prinzessin automatisch von Felsvorsprung zu Felsvorsprung, obwohl sie den Abstand selbst hätte überspringen können, vielleicht sogar besser als er, mit ihrem leichten Körper und mit ihrer Beweglichkeit.
    Sie hielten erst inne, als Guin spürte, wie Malaya heftig an ihm zog. Er blieb stehen und drehte sich zu ihr, und sie stieß ihn gegen die Höhlenwand und lehnte sich mit ihrem ganzen Körper an ihn, während sie die Hände auf seine verwundete Schulter legte.
    »Ich wusste es!«, fauchte sie ihn an, während sie ihren besorgten Blick auf das Loch im Hemd richtete, das der Schuss gerissen hatte. »Ich wusste, dass es dich erwischt hat!«
    »Es ist nichts«, wehrte er ab, weil er fand, dass es nur dann von Bedeutung gewesen wäre, wenn der Schuss durch ihn hindurchgegangen wäre und sie getroffen hätte, als sie hinter ihm stand. Zum Glück war er so massiv wie eine Eiche. Er konnte tatsächlich spüren, wo die Kugel im Schulterblatt steckte. Man würde sie entfernen müssen, weil sie die Beweglichkeit seines Arms einschränkte.
    »Bei
Drenna
, Guin. Es tut mir leid!«
    »Das sollte es auch!«, blaffte er. »Was beim Licht hast du dir dabei gedacht? Wir haben darüber gesprochen! Tausend Mal!«
    Sie biss sich auf die Lippen, während sie sein Hemd ein Stück weit aufriss und sich die Wunde anschaute, bevor sie die Handfläche daraufpresste, um die Blutung zu stoppen.
    »Es tut mir leid! Ich konnte nicht anders! Mein ganzer Körper und mein Geist haben nach ihm geschrien. Er ist mein Bruder, Guin. Ich konnte ihn doch nicht im Stich lassen.«
    Guin sah, was nicht oft vorkam, wie ihre Augen sich mit Tränen füllten, die ihr in großen Tropfen über die Wangen liefen, und

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