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Sagan

Sagan

Titel: Sagan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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um seine Faust, während er stehen blieb und sie mit aller Kraft zurückriss. Er hörte, wie der zarte Stoff riss, doch er wusste, dass er halten würde. Mit einem erstickten Laut flog Malaya rückwärts und prallte gegen Guin, doch am heftigsten spürte sie den stahlharten Griff seines muskulösen Arms, mit dem er sie um die Taille fasste und an sich presste.
    »Nein!«, schrie sie auf, denn sie wusste, dass sie ihm nicht mehr entkommen würde. »Tristan!«
    »
Sua vec’a
! Bist du völlig verrückt geworden?«, bellte er ihr wütend ins Gesicht, sodass sie zusammenzuckte. Genau in dem Moment barst die Wand neben ihnen, als eine großkalibrige Kugel durch den Putz drang.
    Guin hatte keine Zeit, freundlich oder rücksichtsvoll zu sein, was sowieso noch nie seine Art gewesen war. Er beugte sich zu ihr hinunter, hob sie vom Boden hoch wie einen Sack voll
Frousi
und warf sie sich über die breite Schulter. Ihr wohlgeformter Hintern war in die Luft gereckt, ihre Hüfte lag an seiner Wange und ihre Hände klammerten sich an seiner Taille fest, während sie mit dem Oberkörper kopfüber über seinen Rücken hing. Rasch änderte er die Richtung und rannte mit ihr zurück in die Suite, aus der sie gekommen waren. Nachdem er die Tür hinter sich zugeschlagen hatte, hörte er, wie sie ihn auf
Shadese
beschimpfte. Und weil sie wirklich wütend war, biss sie ihn in den Hintern.
    »Bituth amec!«,
fluchte Guin, und er hätte es dem kleinen Hitzkopf am liebsten mit gleicher Münze heimgezahlt. Es war eine überraschend verlockende Idee, und Guin musste mit aller Macht gegen den Drang ankämpfen.
    »Ich will zu meinem Bruder, du Riesenaffe!«, schrie sie und holte aus, um ihn zu schlagen, wieder auf den Hintern. Trotz ihrer vornehmen Erziehung war Malaya keine zarte, zerbrechliche Dame. Sie hatte sogar ziemlich viel Kraft und hielt sich nicht zurück, als sie zornig zuschlug. Der Schlag traf Guin mit unerwarteter Wucht und fuhr ihm durch Hoden und Oberschenkel, sodass er ins Wanken kam.
    Diesmal hielt er sich mit seiner Vergeltung nicht zurück. Doch weil er sie mit einer Hand festhielt und mit der anderen sein Schwert umklammerte, musste er sich damit begnügen, ihr mit der flachen Klinge aufs Gesäß zu schlagen. Malaya quiekte überrascht. Er wusste, dass der Schlag wehgetan hatte, und das war auch seine Absicht gewesen. Doch bevor sie sich erneut rächen konnte, stürmte er durch die Schlafzimmertür und warf sie auf ihr Bett. Blauer Stoff und langes ebenholzfarbenes Haar, das sich aus ihrem Zopf gelöst hatte, flogen über das Bett. Sie fiel auf den Rücken und nutzte den Schwung, um wieder auf die Füße zu kommen. Guin stoppte sie mit einer kräftigen Hand am Brustbein und stieß sie erneut zurück.
    »Hör auf!«, bellte er sie an und beugte sich vorsichtig über sie, während er sie festhielt. Er kannte ihr Temperament nur zu gut und wusste, dass sie über ihm knien würde, sobald er ihr eine Gelegenheit dazu gab.
    »Schluss jetzt, du verwöhntes kleines Gör!«
    Er hatte nicht vor, sie wieder sanfter zu stimmen. Sie hasste es, wenn man sie verwöhnt nannte, und dabei spielte es keine Rolle, dass sie beide wussten, dass sie nicht im Geringsten verwöhnt war, auch wenn er sie gerade wie ein Kind behandelte.
    Doch alles, was sie als Vergeltung hätte sagen oder tun können, wurde vereitelt, als das Geräusch von splitterndem Holz aus dem Vorraum zu ihnen drang. Guin blickte sie an und sah, wie ihre Augen sich weiteten und der Puls an ihrem schlanken Hals zu pochen begann. Er sprang von ihr herunter, packte sie bei der Hand und zog sie hinter sich, als die Schlafzimmertür auch schon aufflog.
    Das Mündungsfeuer blendete ihn. Die Kugel traf ihn an der linken Schulter, nur wenige Zentimeter oberhalb des Herzens. Doch wie ein Stier stürzte Guin nach dem Schuss voller Wut vorwärts. Er war zwar geblendet, doch der Schütze war es ebenfalls, wie er wusste. Sein Schwertarm war unverletzt, und er benutzte ihn, um die lange Klinge wie ein Rührgerät zu führen. Er war darauf gefasst, Fleisch und Knochen zu treffen. Dann spielte sein Augenlicht keine Rolle mehr. Ein geübter Instinkt und jahrelanges Training sorgten dafür, dass er seinen Gegner mit drei raschen Bewegungen entwaffnete, ausweidete und enthauptete. Als der Körper zu Boden ging, wich er zurück und horchte, ob es noch weitere Gegner gab, die er nicht sehen konnte.
    »Guin!«, rief Malaya, während sie die Hände um seine gewölbten Bizepse legte, die das Gewicht

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