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Sagan

Sagan

Titel: Sagan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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seine Bedürfnisse taugen. »Ich will dich nicht verhaften.«
    Seine Hände sanken auf ihre Hüften, und er schloss die Augen, als er sie fest an seinen verlangenden Körper zog. Das Bild der Frau, die er begehrte, waberte ihn seinem Kopf.
    »Sag Nein, wenn du nicht willst«, mahnte er sie und ließ seine Hände über ihren Bauch gleiten. Er wusste, dass sie ihn nicht missverstand. Sie wusste, was er brauchte.
    »Das werde ich nicht«, keuchte sie.
    »Dann tu, was ich dir sage. Sprich nicht. Dreh dich nicht zu mir um. Und vor allem, vergiss das hier, sobald es vorbei ist. Bist du damit einverstanden?«
    »Ja,
Ajai

    »Gut.« Guin fuhr mit den Händen über ihre Arme und zog sie hoch, um ihre Handgelenke mit einer Hand an die Wand zu pressen. Der Dienerinnen-Sari störte seine Fantasie, weshalb er abermals die Augen schloss. Er spann die Fantasie von mokkafarbener Haut und kitzelndem Seidenstoff weiter. Er stöhnte beim bloßen Gedanken an sie, und sein Herzschlag wurde unregelmäßig. Der warme Körper war weich und einladend, und er griff rasch nach seiner Gürtelschnalle.
    Während er das tat, tauchte er sein Gesicht in ihr Haar und sog ihren Duft ein. Der Geruch von Pfefferminze drang an seine Sinne, und er erstarrte. Die Fantasie, die er festzuhalten versuchte, löste sich auf, und er wusste …
    … als hätte er es schon immer gewusst …
    Egal, wie verzweifelt – wie wahnsinnig vor Verlangen er war, er konnte keine andere Frau berühren. Sie würde immer falsch riechen, sich falsch anfühlen, falsch klingen. Der einzige Vorteil, den diese Frau bot, war die Ernüchterung. Sein Bedürfnis, sich zu befriedigen, war mit einem Schlag verschwunden. Guin ließ die Frau los und machte ein paar Schritte rückwärts, bis er benommen und schmerzerfüllt an die gegenüberliegende Wand stieß. Tränen der Frustration brannten in seinen Augen, und er wandte sich ab.
    »Es tut mir leid«, war alles, was er sagen konnte. »Das war nicht richtig von mir … du hast etwas Besseres verdient, Elysa.«
    »Es tut mir leid, dass ich nicht das bin, was Ihr braucht,
Ajai
Guin«, sagte sie mit leisem Mitgefühl. »Ihr seid ein guter Mann«, fügte sie noch hinzu, bevor sie davoneilte.
    Ein guter Mann.
Ein guter und ehrenhafter Mann.
    Er lachte über die Obszönität des Gedankens, und es klang rau in seiner Kehle. Das war vielleicht der beste Streich, der ihm je gelungen war. Die allerbeste Tarnung. Irgendwie hatte er jeden in dem Glauben gewiegt, er sei ein guter Mann.
    Sie könnten nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein.
    Malaya ging nervös in ihrem Wohnzimmer auf und ab, wobei der Stoff ihres
K’jeet
um sie herumschwang, während sie vor Erregung an einem Fingernagel kaute.
    Wo war er nur hingegangen?
Hatte sie sich getäuscht und jetzt widerstrebte es ihm, sie zu sehen? Hatte sie ihn zu sehr bedrängt? Hatte er sie verlassen, wie er angedroht hatte? Für immer? Was, wenn sie ihn in diese Unterwelt getrieben hatte, aus der er gekommen war, und er jetzt Killer und Kindsmörder jagte?
    »
K’yatsume
, kann ich irgendetwas …?«
    »Nein, Killian, und frag mich nicht noch einmal«, befahl sie dem Leibwächter, der an Guins Stelle bei ihr war. Alles, was sie tun konnte, wie ihr klar wurde, war zu
Drenna
für seine Sicherheit und für seine rasche Rückkehr zu beten. Es gab keinen zweiten wie Guin auf der Welt, und wenn jemand Ergebenheit verdiente, dann er. Malaya fuhr zu der kleinen Quelle herum, die in beinahe völliger Stille plätscherte. Diese war in die Wand gegenüber von Guins Raum eingelassen. Sie kniete sich auf das weich gewebte Kissen, wobei die Perlen an den Nähten ein klickendes Geräusch auf dem Steinfußboden machten.
    Anstatt zu beten, wie sie es vorgehabt hatte, lenkte das Geräusch ihre Aufmerksamkeit auf die wunderschöne Perlenstickerei, mit der das Kissen gesäumt war. Sie berührte sie und erinnerte sich daran, wie sie und Rika gemeinsam daran gearbeitet hatten, während sie stundenlang mit gesenktem Kopf geredet und überlegt hatten, wie sie die politischen Verschwörer ausschalten könnten. Guin hatte oft danebengesessen und ihnen zugeschaut, wobei er ihnen manchmal gesagt hatte, dass sie ständig am Gackern seien wie die Hühner. Wenn er gelangweilt war, ging er ihnen mit falsch gesungenen Limericks auf die Nerven – die er, wie sie glaubte, meist aus dem Stegreif gedichtet hatte – und lachte über ihre Reaktion.
    Es war, als wären diese Zeiten vorüber, als hätte sie sie nicht zu schätzen

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