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Sagan

Sagan

Titel: Sagan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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gewusst und würde jetzt teuer dafür bezahlen. Rika, die so geschickt darin gewesen war, konnte nicht mehr sticken, und Malaya brachte es nicht fertig, etwas in Rikas Gegenwart zu tun, das diese einmal so geliebt hatte. Doch selbst wenn sie noch in der Lage gewesen wäre zu sehen, wurde Rika in letzter Zeit schnell müde. Malaya hatte die Wesirin heute kaum zu Gesicht bekommen, weil diese ruhte und ihre Kräfte für die morgige Senatssitzung schonte.
    Es schien so, als ob Guins Unbekümmertheit ebenfalls verschwunden wäre. Wann war er nur so unglücklich geworden? Was war sie nur für eine Freundin, dass sie bis zu seinem Verschwinden nichts bemerkt hatte? Wie die Luft, die sie atmete, hatte sie auch ihn als selbstverständlich genommen. Er beschützte sie, doch sie schenkte ihm selten Aufmerksamkeit. Und jetzt, wo sie sich seiner Leidenschaft für sie bewusst war, erwartete sie, dass er auf ihr Angebot augenblicklich einging, nur weil sie es endlich bemerkt hatte?
    Bei den Göttern, was war sie nur für eine Person? War sie wirklich so furchtbar selbstsüchtig? War sie wirklich so ein Miststück, wie er gesagt hatte?
    Nein! Nein, nein, das war es nicht! Sie versuchte nicht, nur zum eigenen Vergnügen Spielchen mit ihm zu spielen! Beide sollten etwas davon haben. Es ging um gegenseitige Befriedigung, um gemeinsames Vergnügen. Sie würde ihn nie schlecht behandeln. Er bedeutete ihr zu viel. Es war ein Szenario, bei dem sie beide ihre Lust stillen konnten. Was sollte daran schlecht sein?
    Zur Überraschung von Killian und Malaya wurde die Tür zur Suite weit aufgerissen. Killian zückte bereits seine Waffe, bevor er den Leibwächter erkannte, der hereingestürmt kam. Killian starrte ihn an. Guin war schweißnass, und sein Haar hing strähnig herunter. Doch am erschreckendsten war der Ausdruck von Zorn in den granitfarbenen Augen, als er den Raum betrat. Er zeigte auf Killian und sagte: »Raus. Sofort.«
    Es war ein Befehl, doch als Killian sah, dass Guin wie ein gefährlicher Bulle auf die Kanzlerin zustürmte, zögerte er. Malaya war aufgestanden und nervös zurückgewichen, als Guin den Raum zwischen ihnen mit raschen Schritten überwand.
    »Geh, Killian«, hatte sie die Geistesgegenwart zu befehlen, obwohl ihr Herz fast zersprang von dem plötzlichen Adrenalinschub, den Guins Erscheinen ausgelöst hatte.
    Guin packte Malaya an den Ellbogen und schob sie rückwärts, bis sie schließlich gegen die Wand stießen.
    »Ich habe dem Drang, ihr den Hals umzudrehen, fünfzig Jahre lang widerstanden, Killian«, knurrte er mit wachsender Lautstärke. »Ich werde nicht jetzt damit anfangen!«
    Diese Versicherung schien dem anderen zu genügen. Er hatte im Laufe der Jahre genug von ihren Auseinandersetzungen mitbekommen, um zu wissen, dass Guin ihr nichts tun würde, auch wenn er noch so wütend auf sie war. Killian verließ den Raum.
    Sobald sie allein waren, wandte sich Guin mit vor Wut zusammengebissenen Zähnen und mit knurrender Stimme an sie.
    »Wenn du mich jemals wieder auf diese Weise berührst, du grausames Biest, werde ich dir verdammt noch mal das Handgelenk brechen! Hast du mich verstanden? Bist du wirklich so sehr mit dir selbst beschäftigt, dass dir nicht klar ist, welche Folgen das haben kann? Jeder andere Mann würde das als eine gottverdammte Einladung betrachten! Tu mir einen Gefallen und bewahre mich davor, eine arme
Bituth amec
aus dir herauszuprügeln, weil du dich wie eine Hure benimmst!«
    »Jeder andere Mann?«, wiederholte sie. »Aber du nicht?«
    »Nein! Ich nicht. Ich kenne dich zum Glück gut genug, um zu wissen, dass du eine Sache nicht zu Ende denkst. Und ich kenne meinen Platz,
K’yatsume
. Sorg dafür, dass du auf deinem bleibst!«
    Guin ließ sie plötzlich los und wandte sich zum Gehen. Nach drei Schritten rief sie ihn: »Du warst hart wie Stahl!«
    Er fuhr herum und sah sie misstrauisch an, während er herauszufinden versuchte, worauf sie hinauswollte.
    »Na und?«, sagte er mit einem Schulterzucken.
    »Du hast meinen Tanz also gemocht«, versetzte sie und trat mit langsamen, geschmeidigen Schritten vor ihn hin.
    »Ein Mann müsste tot sein, um nicht hart zu werden, wenn er dich in dem Aufzug sieht. Du kannst darauf wetten, dass Ashla und Dae von dieser schamlosen Vorführung profitieren.«
    »Schamlos? Du meinst, du warst nicht einverstanden?« Sie trat noch näher und fragte sich, wie er so nass geworden war. Seine Kleidung war vollständig durchgeweicht.
    »Nein, das war ich nicht. Du

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