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Sagen aus dem Rheinland

Sagen aus dem Rheinland

Titel: Sagen aus dem Rheinland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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Versuch, mit frischer Glut vom Feuer am Wege die Herdflamme wieder zu entfachen, hatte sie keinen Erfolg.
    Unterdessen kam der Hausherr, und die Magd erzählte ihm ihr sonderbares Erlebnis. Prüfend schauten beide nach dem Herde. Da sahen sie anstatt der schwarzen Kohlen einen Haufen puren Goldes. Der arme Bauer war nun ein wohlhabender Mann. Dankbaren Herzens machte er dem Kloster ein reiches Geschenk und vermählte sich mit der treuen Magd.

Die Hand aus dem Grabe
    Es war eine Tochter, die ihre Mutter geschlagen hatte. Als sie gestorben war, wuchs ihre Hand aus dem Grabe, und wo sonst Gras und Blumen stehen, war es grau und kahl. Und trotz Pflanzen und Begießen: alles verdorrte ringsumher. Das einzige, was erschauernd und furchtbar aufwuchs aus der Nacht der Erde war die weiße Totenhand.
    Alle Tage war die Mutter mit Beten und Weinen zum Friedhof gegangen, bis sie schließlich die Schaufel nahm und ihr Kind tiefer in die Erde grub. Und es war so an diesem wie am nächsten und übernächsten Tage: So tief sie das Grab auch schaufelte, immer war der Arm so hoch gewachsen, daß immer wieder die Hand aus dem Grabe aufrecht stand, daß jeden, der vorüberging, ein Grauen ankam und die Mutter immer einsamer sich verschloß vor aller Menschen Blick. Einer Mutter Liebe ist jenseits von Gut und Böse, sie duldet alles und erträget alles; und also war das Grab zuletzt ihr einziger Ort, an dem sie mit der toten Tochter und ihrem eigenen schweren Leib allein war, von den Menschen fern in dieser leeren, öden Friedhofseinsamkeit.
    Es begab sich eines Tages, daß der Pfarrer des Weges ging und sie ihn anrief, daß er möge beten und die Gemeinde bitten, mit zu beten um der gestraften Tochter Heil. Und als ihr die Antwort ward, es wüchsen auf dem Friedhof Birkenreiser für ein ungezogenes Kind genug, sie solle es noch im Tode strafen, dann würde jener Fluch entkräftet und die Hand im Grab verbleiben, da regte es sich in der Erde tief, das Grab zerbarst und der Tochter dumpfe Grabesstimme sprach: » So strafe mich, o Mutter, damit Du Ruhe findest. Dort steht der Birkenbaum, des Wurzeln bis in meine Tiefe kommen, schlag mich mit seinen Reisern! O, ich möchte ein Leben lang mich von dir strafen lassen, die ich dir den Frieden und die Freude dieses Lebens ganz zerstörte.« Doch indem sie sprach, zitterte es durch den Leib der Mutter: »Sie lebt, sie lebt, o, das ist ihre Stimme!« ... und es hielt sie nichts: mit einem Freudenschrei warf sie sich zu der Tochter in die dunkle Gruft, umschloß sie fest mir ihren Armen und ließ die Schollen über sich hinrieseln, daß sie bald schon beide, ganz bedeckt mit Erde, begraben waren: Im Tod vereint.
    Der Pfarrer, der es so erzählte, kam mit verstörtem Blick nach Hause. Man fand ihn am andern Morgen auf jenem Grab erstarrt und tot. Doch als die Gemeinde nach drei Tagen mit seiner Leiche im großen, feierlichen Zug zum Friedhof kam, da sahen sie alle auf jenem Mutter-Tochtergrab ein Grünen und ein Blühen mit Nelken und Reseden und hundert Sommerblumen wie nirgendwo. Und jener Birkenbaum, der seine Zweige senkte, und dessen Wurzeln bis in jene Tiefe reichten, da die beiden schliefen, war wunderbar verwandelt, daß aus seinen Zweigen rote Rosen blühten.

Die heiligen drei Könige von Köln
    As Kaiser Friedrich Barbarossa Mailand belagerte, da bat die Schwester des Bürgermeisters, die Äbtissin eines Nonnenklosters in Mailand war, den Erzbischof Reinald von Köln, ihren Bruder zu retten, dem der Kaiser den Tod zugeschworen hatte. Reinald versprach es, wenn sie ihm die Reliquien der hl. drei Könige schenken würde. Als nun die Stadt sich dem Kaiser ergab, bat sich der Erzbischof vom Kaiser das aus, was die Äbtissin auf den Schultern tragen würde. Der Kaiser gestand es ihm zu. Die fromme Frau aber kam und hatte ihren Bruder den Bürgermeister auf dem Rücken. Und so wurde ihm das Leben gerettet, denn der Kaiser mußte Wort halten. Reinald bekam nun die Reliquien und sandte sie heimlich nach Köln. Doch hatten andere Fürsten im Lande davon gehört und rüsteten sich, ins Kölnische einzufallen und den Kölnern den kostbaren Schatz abzugewinnen. Da zogen die Lehnsleute des Bischofs und die Bürger von Köln hinauf gegen Andernach, die Feinde zu erwarten. Als die es gewahr wurden, wagten sie keinen Angriff und die Kölner behielten die hl. drei Könige; die Reliquien kamen dann hernach in den Dom; und viele Andächtige pilgerten nach Köln, sie zu verehren.
    Die Andacht zu den drei

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