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Sag's Nicht Weiter, Liebling

Sag's Nicht Weiter, Liebling

Titel: Sag's Nicht Weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
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gesagt … das ist ziemlich gut«, sagt Jemima widerwillig.

    » Ihn verletzen«, bekräftigt Lissy. » Ihn bloßstellen. Mal sehen, wie ihm das gefällt.«
    Sie drehen sich beide zu mir um und sehen mich erwartungsvoll an.
    »Aber ich kenne kein Geheimnis von ihm«, sage ich.
    »Doch, bestimmt!«, sagt Jemima.
    »Natürlich weißt du was!«
    »Tu ich nicht«, sage ich und fühle mich schon wieder gedemütigt. »Lissy, du hattest die ganze Zeit Recht. Unsere Beziehung war komplett einseitig. Ich habe ihm all meine Geheimnisse erzählt - aber er mir kein einziges. Er hat mir überhaupt nichts erzählt. Wir waren nicht seelenverwandt. Ich war einfach eine total bescheuerte Kuh.«
    »Emma, du warst nicht bescheuert«, sagt Lissy und legt beschwichtigend ihre Hand auf meine. »Du warst nur vertrauensselig.«
    »Vertrauensselig oder bescheuert - ist doch das Gleiche.«
    »Du musst doch irgendwas wissen!«, sagt Jemima. »Du hast mit ihm geschlafen, verdammt! Er muss doch ein Geheimnis haben. Irgendeinen wunden Punkt.«
    »Eine Achillesferse«, fügt Lissy hinzu, und Jemima sieht sie verständnislos an.
    »Es muss nichts mit seinen Füßen zu tun haben«, sagt sie und sieht mich mit einem »Lissy kapiert’s nicht«-Gesicht an. »Es kann alles Mögliche sein. Irgendwas. Denk doch mal nach!«
    Ich schließe gehorsam die Augen und denke zurück. Aber in meinem Kopf wirbelt der Schnaps. Geheimnisse … Jacks Geheimnisse … nachdenken …
    Schottland. Plötzlich wandert doch ein zusammenhängender Gedanke durch mein Gehirn. Ich öffne die Augen und meine Stimmung hebt sich. Ich kenne wohl eins seiner Geheimnisse! Jawoll!
    »Was?«, fragt Jemima eifrig. »Ist dir was eingefallen?«

    »Er …« Ich breche ab, hin- und hergerissen.
    Ich habe Jack etwas versprochen. Ich habe es versprochen. Andererseits - na und? Was kümmert mich das? In mir kochen wieder die Emotionen hoch. Warum zum Teufel sollte ich mich an mein blödes Versprechen halten? Er hat meine Geheimnisse schließlich auch nicht für sich behalten!
    »Er war in Schottland!«, sage ich triumphierend. »Als wir uns nach dem Flug das erste Mal gesehen haben, hat er mich gebeten, es geheim zu halten, dass er in Schottland war.«
    »Warum das denn?«, fragt Lissy.
    »Keine Ahnung.«
    »Was hat er denn in Schottland gemacht?«, will Jemima wissen.
    »Keine Ahnung.«
    Pause.
    »Hmm«, sagt Jemima freundlich. »Das ist jetzt kein so irrsinnig peinliches Geheimnis, oder? Ich meine, in Schottland leben jede Menge tolle Leute. Hast du nichts Besseres? So was wie … trägt er vielleicht eine Brusthaarperücke?«
    »Eine Brusthaarperücke!« Lissy prustet los. »Oder ein Toupet!«
    »Natürlich trägt er keine Brusthaarperücke. Auch kein Toupet«, gebe ich entrüstet zurück. Die glauben doch wohl nicht im Ernst, dass ich mit einem Toupetträger ausgehe?
    »Na ja, dann musst du dir halt etwas ausdenken«, sagt Jemima. »Weißt du, vor der Affäre mit dem Wissenschaftler ist Mummy von so einem Politiker sehr schlecht behandelt worden. Also hat sie im Unterhaus das Gerücht gestreut, er hätte Bestechungsgelder von der Kommunistischen Partei angenommen. Sie sagt immer, da hat sie es Dennis mal so richtig gezeigt!«
    »Doch nicht … Dennis Llewellyn?«, fragt Lissy.
    »Äh, genau, ich glaube, der war es.«
    »Der in Ungnade gefallene Innenminister?« Lissy sieht erschüttert
aus. »Der, der sein ganzes Leben lang versucht hat, seinen Namen reinzuwaschen, und der schließlich in einer psychiatrischen Klinik gelandet ist?«
    »Na ja, er hätte halt nicht so mit Mummy umspringen dürfen, oder?«, sagt Jemima und reckt das Kinn vor. In ihrer Tasche geht ein Pieper los. »Zeit fürs Fußbad!«
    Als sie im Haus verschwindet, verdreht Lissy die Augen.
    »Die hat doch einen Knall«, sagt sie, »aber volle Kanne. Emma, du denkst dir nichts über Jack Harper aus.«
    »Ich denke mir doch nichts aus!«, sage ich beleidigt. »Was glaubst du denn, wer ich bin? Sowieso.« Ich starre in den Schnaps und merke, wie mein Hochgefühl verfliegt. »Das ist doch totaler Blödsinn. Ich könnte mich nie an Jack rächen. Ich könnte ihm nie wehtun. Er hat einfach keine Schwachpunkte. Er ist ein großer, mächtiger Millionär.« Untröstlich trinke ich noch einen Schluck Schnaps. »Und ich bin nur ein gewöhnliches … beschissenes … ordinäres … Nichts.«

21
    Am nächsten Morgen wache ich krank vor Angst auf. Ich fühle mich wie eine Sechsjährige, die nicht zur Schule will. Eine Sechsjährige mit

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