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Sag's Nicht Weiter, Liebling

Sag's Nicht Weiter, Liebling

Titel: Sag's Nicht Weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
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einem ausgewachsenen Kater wohlgemerkt.
    »Ich kann da nicht hingehen«, sage ich, als es 8.30 Uhr ist. »Ich kann denen nicht unter die Augen treten.«
    »Doch, kannst du«, sagt Lissy aufmunternd und knöpft mir die Jacke zu. »Es wird schon gehen. Kopf hoch.«
    »Und wenn sie eklig zu mir sind?«
    »Sie sind nicht eklig zu dir. Sie sind doch deine Freunde. Und überhaupt haben sie das Ganze inzwischen bestimmt längst vergessen.«
    »Bestimmt nicht! Kann ich nicht bei dir zu Hause bleiben?«
Ich greife flehentlich nach ihrer Hand. »Ich bin auch ganz brav. Versprochen.«
    »Emma, ich habe es dir doch erzählt«, sagt Lissy geduldig. »Ich muss heute zum Gericht.«
    Sie löst meine Hand aus ihrer. »Aber ich bin hier, wenn du nach Hause kommst. Und dann machen wir uns ein richtig schönes Abendessen, okay?«
    »Okay«, piepse ich. »Können wir Schokoladeneis essen?«
    »Klar«, sagt Lissy und macht die Wohnungstür auf. »Na los. Wird schon schief gehen.«
    Ich fühle mich wie ein Hund, den man vor die Tür gejagt hat, gehe die Treppe hinunter und öffne die Haustür. Als ich gerade aus dem Haus trete, fährt ein Lieferwagen vor. Ein blau uniformierter Mann steigt mit dem größten Blumenstrauß im Arm aus, den ich je gesehen habe, mit dunkelgrünen Bändern gebunden, und schielt auf unsere Hausnummer.
    »Hallo«, sagt er, »ich suche eine Emma Corrigan.«
    »Das bin ich!«, sage ich überrascht.
    »Aha!« Er lächelt und reicht mir einen Stift und ein Klemmbrett. »Heute ist Ihr Glückstag. Wenn Sie bitte hier unterschreiben würden …«
    Ungläubig glotze ich den Strauß an. Rosen, Freesien, ganz wunderbare, große lila Blüten … herrliche dunkelrote, wie Pompoms … dunkelgrüne Wedel … blassgrüne, spargelartige Dinger …
    Okay, ich weiß vielleicht nicht, wie sie heißen. Aber eins weiß ich: Diese Blumen waren teuer.
    Die kann nur einer geschickt haben.
    »Warten Sie mal«, sage ich, ohne den Stift anzunehmen. »Ich will erst sehen, von wem sie sind.«
    Ich greife nach der Karte, reiße den Umschlag auf und lasse den Blick über den langen Text gleiten, ohne ihn zu lesen, bis ich beim Namen am Ende angelangt bin.

    Jack.
    Ich bin plötzlich aufgewühlt. Nach allem, was er mir angetan hat, glaubt Jack, er könnte es mit einem schäbigen Blumenstrauß wieder hinbiegen? Na gut, mit einem riesigen Luxusblumenstrauß. Aber darum geht es ja nicht.
    »Ich will sie nicht, danke«, sage ich und hebe das Kinn an.
    »Sie wollen sie nicht?« Der Lieferant starrt mich an.
    »Nein. Sagen Sie dem Absender danke, aber nein, danke.«
    »Was ist denn hier los?«, kommt eine atemlose Stimme von der Seite. Lissy glotzt den Strauß an. »Ach du lieber Gott. Sind die von Jack?«
    »Ja. Ich will sie aber nicht«, sage ich. »Bitte nehmen Sie sie wieder mit.«
    »Moment!«, schreit Lissy und greift nach dem Zellophan. »Ich will nur mal dran riechen.« Sie vergräbt das Gesicht in den Blüten und atmet tief ein. »Wow! Das ist ja unglaublich! Emma, hast du daran gerochen?«
    »Nein!«, sage ich böse. »Ich will auch nicht daran riechen.«
    »So tolle Blumen habe ich überhaupt noch nie gesehen .« Sie sieht den Mann an. »Was passiert denn damit?«
    »Keine Ahnung.« Er zuckt mit den Schultern. »Werden wohl weggeschmissen, nehme ich an.«
    »Oje.« Sie wirft mir einen Seitenblick zu. »Was für eine Verschwendung.«
    Moment mal. Sie wird doch nicht …
    »Lissy, ich kann sie doch nicht annehmen !«, schreie ich. »Das kann ich nicht! Dann denkt er noch, das bedeutet, zwischen uns ist alles okay.«
    »Ja, du hast ja Recht«, sagt Lissy widerstrebend. »Du musst sie wohl zurückschicken.« Sie berührt ein rosafarbenes, samtiges Rosenblatt. »Aber es ist schon schade …«
    »Was zurückschicken?«, ertönt eine scharfe Stimme hinter mir. »Ihr macht wohl Witze, oder?«

    Oh, um Himmels willen. Jemima ist nach draußen gekommen, immer noch im weißen Morgenmantel. »Die schickst du ja wohl nicht zurück!«, keift sie. »Ich gebe morgen Abend eine Dinnerparty. Dafür sind sie perfekt.« Sie greift nach dem Schildchen. »Smythe und Foxe! Weißt du, was die gekostet haben?«
    »Mir doch egal, was sie gekostet haben!«, geifere ich zurück. »Sie sind von Jack! Ich kann sie unmöglich behalten.«
    »Warum denn das nicht?«
    Sie ist unglaublich. »Weil … aus Prinzip. Wenn ich sie annehme, sage ich doch damit ›ich verzeihe dir‹.«
    »Nicht unbedingt«, gibt Jemima zurück. »Es könnte auch heißen ›ich verzeihe dir

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