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Sahnehäubchen: Roman

Sahnehäubchen: Roman

Titel: Sahnehäubchen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Hertz
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der Herr Chefarzt sich mal selbst.«
    Oha! Eindeutig schiefer Haussegen in Wellingsbüttel. So habe ich Finja noch nie erlebt. Die ist ja richtig krawallig! Vielleicht ist ein bisschen Auslauf dann wirklich nicht das Schlechteste.
    »Ruf mich einfach an, wenn deine Kinderbetreuung steht, dann sage ich dir, wo wir gerade sind. Komm gerne ein paar Tage mit uns auf Tour, kannst ja mit bei mir im Zimmer schlafen.«
    »Ach danke, das ist super! Ich werde mich auch bemühen, dich nicht anzustecken.«
    »Keine Sorge, davor habe ich keine Angst.« Weil du nämlich meiner Meinung nach überhaupt nicht erkältet bist, füge ich in Gedanken hinzu. In diesem Moment signalisiert mir mein Handy mit einem Klopfton, dass ein weiterer Anruf in der Leitung wartet. Ich schaue schnell auf das Display – es ist Susanne.
    »Du, Finja, meine Chefin versucht, mich zu erreichen. Da muss ich eben rangehen.«
    »Alles klar, ich melde mich dann.« Sie legt auf, und sofort klingelt mein Handy.
    »Hallo!«, begrüße ich Susanne. »Ich habe auch schon versucht, dich zu erreichen.«
    »Hat mir Frau Smit schon erzählt. Es gibt großartige Neuigkeiten!« Susanne klingt völlig euphorisch.
    »Echt? Was denn?«
    »Ich sage nur: thomas talkt. «
    »Wow, das klappt?«
    »Jepp. Und sie wollen ihn schon an diesem Freitag in der Sendung haben. Haben dafür wohl extra einen anderen Gast rausgekickt. Ist das nicht sensationell?«
    Unglaublich! Was hat Dwaine bloß mit Mona Reinert angestellt? Sollte er wirklich Gottes Geschenk an die Frauen sein? Wobei, nein, so genau will ich es nun wirklich nicht wissen.
    »He, bist du noch dran?«, fragt Susanne. »Du sagst ja gar nichts mehr.«
    »Doch, doch. Mir hat es vor Begeisterung nur gerade die Sprache verschlagen! Die Redakteurin von thomas talkt war gestern bei Dwaines Show, aber dass da so schnell etwas passieren würde, hätte ich nicht gedacht. Klasse!«
    »Und es kommt noch besser: Rate, was ich gerade noch mit dem Verlag verhandelt habe.« Wenn Susanne diesen besonderen Unterton in der Stimme hat, kann man in ihren Augen wahrscheinlich gerade Dollarzeichen sehen. Oder Eurozeichen, um genau zu sein.
    »Nun mach’s nicht so spannend. Was denn?«
    »Schafft es Dwaines Buch unter die Top Ten der Bestsellerliste, bekommen wir noch mal ein sattes Erfolgshonorar. Na, wie klingt das?«
    »Ich finde, das klingt nach einer fetten Prämie für die betreuende Projektleiterin!« Wir müssen beide lachen. »Gut, Top Ten ist wahrscheinlich nicht besonders realistisch, aber wer weiß …«
    »Ich glaube, Herr Salchow hält das für nahezu ausgeschlossen, sonst hätte er sich wohl nicht darauf eingelassen«, gibt Susanne mir recht. »Aber durch thomas talkt kommen wir in die richtige Richtung. Ich habe mir mal die Verkaufsränge der Bücher angeschaut, über die in der Show gesprochen wurde – wir könnten es schaffen.«
    »Lass mich raten – der Verlag weiß noch nichts von der Einladung in die Talkshow, oder?«
    »Reicht doch, wenn die das am Mittwoch erfahren. So, und jetzt muss ich los in die nächste Besprechung. Die Möbelhausjungs haben wieder irgendwelche tollen Pläne. Wir sprechen später noch mal, tschüs!«
    Susanne ist wirklich ein Schlitzohr. Gut, es ist natürlich nicht verboten, das Beste herauszuverhandeln. Aber ich wäre im Leben nicht auf so eine Idee gekommen. Ich hätte als Erstes treudoof von thomas talkt erzählt und mich dann gewundert, warum sich niemand auf die Prämienidee einlassen will. Ach was, die Prämienidee wäre mir erst gar nicht gekommen.
    Manchmal frage ich mich, ob ich im falschen Job arbeite. Nicht, dass ich auf das Gerede meiner Mutter vom echten, wertvollen Journalismus etwas geben würde. Aber verglichen mit Susanne bin ich wahrscheinlich viel zu sehr Gutmensch, um als PR-Frau so richtig richtig erfolgreich zu sein. Wahrscheinlich wäre ich als Pressesprecherin der evangelischen Kirche besser. Oder vom deutschen Tierschutzbund. Wobei – meine Tierliebe hat bisher nicht mal für einen Goldfisch gereicht, geschweige denn für etwas Größeres. Vielleicht nimmt mich Greenpeace, wenn ich behaupte, schon seit Jahren keinen Thunfisch mehr gegessen zu haben?
    Während ich noch über neue berufliche Perspektiven jenseits von Public Relations sinniere, setzt sich Dwaine neben mich auf die Bank.
    »Hast du gestern wirklich einen mit Tom draufgemacht?«, reißt er mich aus meinen Gedanken.
    »Wie bitte?«
    »Na, ob du gestern Nacht wirklich noch einen mit unserer Schnullerbacke

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