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Saigon - Berlin Thriller

Titel: Saigon - Berlin Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hef Buthe
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und feuerte einen Schuss ab.
    Der LKW mit Brian hielt.
 
    »Spinnst du jetzt komplett?« Brian schwang sich auf die Ladefläche. »Wer hat hier den Schuss abgegeben?«
    »Ist das wichtig? Anders bist du in deinem Wahn nicht mehr zu stoppen. Wo sind die Jeeps?«
    Ali nahm Brian mit einem schnellen Griff das Messer aus dem Gürtel. Brian konnte nicht reagieren. Ein Schlag an die Halsschlagader. Brian fiel wie mit einer Axt gefällt auf mich. Sein Kopf sank in meinen Schoß. Ein Colonel schlug den anderen K.o.
    »Sorry«, entschuldigte sich Ali nur kurz und sprang vom LKW. »Ihr fahrt jetzt besser den gleichen Weg zurück. Ich nehme den vorderen Wagen. Ihr müsst nur eure eigene Spur zurückfolgen. Dann seid ihr in genau der vorgegeben Zeit bei den Helikoptern, die euch in die Zivilisation zurückbringen. Brian weiß schon, wie das geht. Viel Glück.«
    Er zerrte den Fahrer hinter dem Lenkrad weg und drehte sich kurz um.
    »Tut mir leid. Sag das bitte Brian. Aber diese Art der Kriegführung kann nur schiefgehen. Er soll das besser den Jüngeren überlassen. Auch die CIA macht ihn nicht jünger. Nur verbohrter.«
 
    Brian war schwer. Er stank wie ich nach Schweiß. Jeder Faden klebte an unseren Körpern und hatte sich längst von der trockenen Originalfarbe in ein Schlammschwarz verwandelt. Er hatte mehr graue Haare, als ich bisher wahrgenommen hatte. Was machte ich jetzt mit einem schwarzen, stinkenden Colonel, Weltkrieg-II-Veteran, der mein Vater sein konnte? Er war gegen den jüngeren Ali nicht mehr schnell genug gewesen. Ich zog die Beine auseinander und ließ Brians Kopf auf die Planken fallen. Hoffentlich hatte dieser alte Mann noch genug Erfahrung, um mich Greenhorn richtig eingeplant zu haben. Denn eine andere Chance hier herauszukommen sah ich nicht.
 
    »Schnell ist Ali ja.« Brian rieb sich den schmerzenden Punkt. Er saß auf der Kiste mit den Maschinengewehren. »Für diese Art der Kriegführung bin ich langsam zu alt. Trotzdem ... er ist ein Idiot. Wir sind hier nicht in der Wüste und auch nicht mehr in dem Krieg, den die Franzosen schon verloren haben. Er ist hier völlig fehl am Platz. Er begreift die Mentalität der Viets nicht. Oder will es nicht. Hast du mal eine Zigarette oder was Ähnliches?«
    Brian entlud die Kalaschnikow, die zu meinen Füßen lag. und legte sie an ihren Platz zurück.
    »Wir sind keine Kampftruppe. Wir sind Journalisten im sanitären Auftrag. Hilf mir die Kisten wieder zuzumachen. Die gehen uns nichts an. Dann werfen wir sie in den Wald.«
    »Wie bitte?« Ich sah in wohl sehr entgeistert an. »Warum schleppen wir sie dann überhaupt hierher, wenn wir sie jetzt wegwerfen?«
    Brian holte Luft und wischte sich den Schweiß aus dem Kragen.
    »Weil diese Idioten die Ladung falsch verstaut haben. Die Waffen unter den Medikamenten. Nun sind leider die Waffen oben. Also transportieren wir jetzt nur noch Medikamente. Los. Pack an. Pech für die Empfänger. Aber wir beiden wollen doch mal wieder nach Hause. Oder nicht?«
 
    Es war bestimmt schon eine Stunde vergangen. Wir hatten eine Tonne Kriegsgerät, die mühsam für irgendeinen kriegerischen Schwachsinn herangeschafft worden war, der Natur übergeben.
    »Lass mich fahren.« Mit diesen Worten hatte Brian mich nach drei vergeblichen Versuchen, den LKW einen Schritt zu bewegen, vom Lenkrad verdrängt.
    »Die Karre hat schon den zweiten Weltkrieg mitgemacht. Ist ein Wunder, dass solch ein Schrott noch läuft. Ich kenne mich damit aus. Sind zwei Getriebe. Damit muss man sich auskennen.«
    Die singenden Getriebe hatten uns weiter vorwärts getrieben, hinter Ali her. Dass er diesen Weg gefahren war, entging selbst mir nicht. Die Spur war eng. Abgerissene Äste, umgeknickte Sträucher.
    »Wo sind die Soldaten mit den Jeeps?«
    Brian zuckte mit den Schultern.
    »Was weiß ich? Wahrscheinlich desertiert oder zu den Viets übergelaufen. In diesem Teil der Welt sieht jeder nur noch zu, dass er seine Haut retten kann. Ohne unsere Hubschrauber und Luftwaffe ist jeder Freund der Staaten nur ein kriechender Wurm im Urwald. Aber es ist nicht mehr zu ändern. Befehl von oben. Ein letzter Auftrag. Und dann ist endlich Ruhe für mich.«
    Endlich Ruhe für ihn? An diesem Mann strahlte alles Ruhe aus und stand völlig gegen die Aussagen von Ali, dass er nur unterwegs war, um sich an La Troux für den Tod seines Sohnes zu rächen. Ich schwieg lieber. Obwohl mir die Klärung der Frage auf der Seele brannte.
    Tropfen klopften auf die verschmutzte

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