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Saigon - Berlin Thriller

Titel: Saigon - Berlin Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hef Buthe
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an. Also sehen Sie zu, dass der Mercedes nicht geklaut wird. Ist ein übles Pflaster hier.«
    Die Spuren im Schnee hatten sich vervielfacht. Die Gäste kamen. Meine Laune war auf dem Nullpunkt. Ich schlug den Kragen hoch und drehte mich noch einmal um. »Wie heißt Ihr Chef eigentlich? Ich sollte schon wissen, wer mich anruft.«
    »Wie er wirklich heißt, braucht Sie nicht zu interessieren. Für Sie heißt er nur Sampan. Das wird genügen.« Die Eingangstür fiel ins Schloss. Der Schneefall hatte aufgehört. Ich hatte einen Autoschlüssel und eine entladene Pistole in der Tasche. Hoffentlich war der Wagen noch an seiner Stelle.
    Dieser Sampan musste einer aus unserer Truppe von Journalisten in Vietnam sein. Er kannte zu viele Details, er musste es selbst miterlebt haben. Die Wasserpuppenspielerin. Meine Tochter. Meine Aggressivität im Job, wie in der Verteidigung meiner kleinen Familie. Ja, die Kollegen hatten mich damals, das war nun über einundzwanzig Jahre her, schnell akzeptiert. Ich wollte besser sein als sie, die sich nach einigen Jahren Kriegsberichterstattung langsam den gemütlicheren Teil an den Bars ausgesucht hatten. Sie hatten mir den Teil der vermeintlich besseren Aufträge zugeschanzt. Dabei hatte ich nur ihre Drecksarbeit gemacht. Das hatte ich aber zu spät erkannt. Viel zu spät.
 
    »Oh, oh. Da hat dir aber jemand gehörig eins über die Rübe gegeben.«
    Ewald Steiger, der Hauptwachtmeister, war wieder halbwegs nüchtern und versuchte Phongs Platzwunde am Kopf zu verarzten. Die Küchenuhr zeigte, dass es schon nach Mitternacht war. Der Sampan hatte mit seinem Gehilfen ganze Arbeit geleistet. Phong hatte ich im Kofferraum gefunden. Mit gefesselten Händen und zugeklebtem Mund. Wie er trotzdem noch fahren konnte und den Weg zum Haus von Ewald gefunden hatte, würde für mich ein Rätsel bleiben. Aber sie waren zäh, dieses Vietnamesen. Die musst du mindestens dreimal totschlagen, sonst wirkt das bei denen nicht ... hatte mir ein Kollege gesagt.
    »Mir geht das Verbandszeug aus«, stöhnte Ewald. »In deinem Luxuskarren muss doch noch welches sein. Los hol es. Sonst müssen wir unseren Kleinen noch ins Krankenhaus bringen.«
    »Der Wagen darf nicht ohne Aufsicht bleiben«, presste Phong zwischen den zusammengebissenen Lippen hervor. »Ich muss telefonieren. Ich brauche meine Leute.«
    »Du brauchst jetzt mal nur Kopfschmerztabletten, einen Verband, der hält, und Schlaf. Sonst nichts«, knurrte Ewald. »Was ist? Das Verbandszeug!«
    Ich brachte den Erste-Hilfe-Kasten. Und noch etwas.
    »Kann mir mal einer sagen, wie das in den Kofferraum des Mercedes kommt und was das ist?«
    Ewald besah sich das Päckchen kurz und räumte das Verbandszeug aus. »Erst den Kopf. Dann den Rest. Unser vietnamesischer Freund wird uns das schon erklären. Sieht nach einer verdammten Schweinerei aus.«
    Phong zuckte kaum, als ihm Ewald die Wunde mit Jod eingepinselt hatte. Der Verband hielt.
    »Ihr habt die bessere Qualität. Kein Wunder, dass in diesem Staat niemand mehr bleiben will. Also, nimm mal besser gleich vier von unseren Schmerztabletten. Eine wird schon wirken.« Phong schluckte das Zeug ohne Widerstand. Schüttelte sich und stand schwankend auf. Eine Gehirnerschütterung war das mindeste, das ihm jemand zugefügt hatte.
    »Das Telefon. Ich muss telefonieren«, jammerte er, als ging es um sein Leben.
    »Im Flur. Wo ein Telefon hingehört«, knurrte Ewald kopfschüttelnd und besah sich das Päckchen, das ich im Kofferraum gefunden hatte. Befühlte es und roch daran. Es sah wie ein Pfund Mehl in einer Plastikverpackung aus.
    Phong war am Telefon im Gang lauter, als ich ihn bisher kannte. Er sprach schnell. Ich verstand ihn nicht.
    »Meine Leute passen heute Nacht auf den Wagen auf.« Er ließ sich schwer atmend wieder an den Küchentisch fallen. Besah sich das Päckchen und ritzte einen Schlitz mit dem Fingernagel in die Hülle. Weißes Pulver rieselte heraus.
    »Reinstes Opium.« Er schnüffelte an der Substanz. »Darum geht es. Und die wollen mich damit reinziehen, als Preis für The-Maria. Ein Vietnamese gegen eine Vietnamesin. Kein schlechtes Geschäft. Und ein unbescholtener Westdeutscher bringt das Zeug unkontrolliert über die Grenze.«
    Ewald tauchte einen Finger in das Pulver und leckte daran.
    »Wirkt aber nicht so wie Alkohol«, stellte er trocken fest.
    »Das ist kein Kokain. Opium muss noch aufbereitet werden.« Phong hüllte das Päckchen in eine alte Tageszeitung.
    »Verstehe ich nicht«, knurrte

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