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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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einziges Exemplar auf dem Markt für antiquarische Bücher erhältlich. Von den wenigen existierenden Exemplaren befinden sich fünf Stück in Ohio (in verschiedenen Universitäten); aber weder die am besten ausgestattete Bibliothek der Welt, die Library of Congress in Washington, besitzt ein Exemplar (obwohl das Werk gleichzeitig in Belgien und in den USA auf Englisch veröffentlicht wurde), noch die nahezu allwissende Pariser Nationalbibliothek. Zwei weitere Exemplare werden in Belgien aufbewahrt, drei in England, zwei in Kanada, eins in Spanien, zwei in Deutschland und zwei in Rom (in der Vatikanischen Bibliothek und in der Päpstlichen Universität Gregoriana). Siebzehn Exemplare in der ganzen Welt, als handelte es sich um eine äußerst seltene Inkunabel aus dem 14. Jahrhundert. Dagegen genügt es, auf der Webseite www.ubka . uni-karlsruhe.de/kvk.html (der besten Datenbank für die Suche nach Büchern in Bibliotheken oder Antiquariaten) nach einem beliebigen anderen Buch aus dem 20. Jahrhundert zu suchen, um herauszufinden, dass man Dutzende, wenn nicht Hunderte Exemplare davon finden kann, viele auch im Handel, vor allem dann, wenn das Buch, wie im Fall De Roo, in der meistverbreiteten Sprache der westlichen Welt, in Englisch, geschrieben wurde. Nur zum Vergleich: Von der Lucrezia Borgia von Ferdinand Gregorovius, einem scharfen Kritiker der Borgia, gibt es auf der ganzen Welt – zählt man die zum Verkauf stehenden, gebrauchten Exemplare und den Bestand in den Bibliotheken zusammen – 415 Exemplare. Wahrlich ein unfairer Wettkampf, der zwischen De Roo und seinen Gegnern, denn es gibt Dutzende, wenn nicht Hunderte Veröffentlichungen gegen die Borgia, während sich die ihrer Verteidiger an den Fingern einer Hand abzählen lassen.
    Die Lektüre der Monographie von Peter De Roo verblüfft und erschreckt gleichzeitig: Jahrhundertelang hat kein Historiker die Dokumente untersucht, die die Borgia betreffen, die Quellen korrekt wiedergegeben, die Tatsachen mit kritischem und unparteiischem Blick ins Auge gefasst. Von Anfang an ging es darum, ein Ungeheuer zu erschaffen (aus der ganzen Familie Borgia) und ein Urteil letzter Instanz zu fällen. Tatsächlich haben Pastor, Picotti und viele andere Forscher gewarnt, niemand solle sich erdreisten, die Fama vom üblen Ruf Alexanders VI. anzutasten. Sie ist ein Dogma und darf nicht in Frage gestellt werden. Jedes Werk, das es wagte, diese offizielle Version in Zweifel zu ziehen, wurde grob verrissen, ignoriert, sogar verheimlicht – ein Vorgehen im Geist intellektuellen Faschismus, zu dessen objektivem Komplizen sich noch heute jeder Historiker der Borgia macht, wenn er eilfertig von den «autorisierten» Werken abschreibt.

    Die Verfasser dieser Zeilen haben sich gefragt: Was kann man tun, um der Komödie der Lüge, die seit fünfhundert Jahren gespielt wird, ein Ende zu setzen? Wir haben, wie man sagt, den Stier bei den Hörnern gepackt: Wir haben das gesamte Werk De Roos, das, wie gesagt, auf Englisch verfasst ist, scannen und ins Internet stellen lassen. Auf der Webseite www.attomelani.net/ english/deroo kann jeder es einsehen und dort die Antworten auf alle Fragen finden, die ihm zum Borgia-Papst kommen. Und er kann, wie wir, schmerzlich überrascht den Triumph der Lüge über die Wahrheit entdecken.

Die gefälschte Korrespondenz mit Giulia Farnese
    Damit wird es überflüssig, jede einzelne der Fälschungen zu untersuchen, die zum Schaden Alexanders VI. fabriziert und später entlarvt wurden. Es genügt, De Roo im Internet zu konsultieren. Etwas wird der Leser dort jedoch nicht finden, denn es hat sich erst nach dem Tod des Autors ereignet.
    De Roo starb nämlich kurz nach der Veröffentlichung (1924) seines Werks über den Borgia-Papst. Schon bald darauf tauchten, welch ein Zufall, neue überraschende Papiere auf, die den Papst mit weiteren Diffamierungen schmähten. Sie kamen aus dem Archiv der Engelsburg, der alten Festung unweit von San Pietro, das in neuerer Zeit in das Archiv des Vatikans überführt wurde. Von hier stammt zum Beispiel eine falsche Bulle, von der Salai spricht (De Roo, Bd. I, S. 501 ff.).
    Gefunden und veröffentlicht wurden diese neuen Papiere, die großes Aufsehen erregten – auch weil sie den fieberhaften Recherchen Dutzender Forscher in den vergangenen Jahrhunderten unerklärlicherweise entgangen waren – von dem berühmten Historiker von Pastor (dem Autor der monumentalen Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters (1305

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