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Salomon – Ein Engel auf Samtpfoten

Salomon – Ein Engel auf Samtpfoten

Titel: Salomon – Ein Engel auf Samtpfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Jeffries
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beim Einschlafen. Du wirst dich besser fühlen. Und morgen früh kannst du mit Salomon unser neues Zuhause erkunden.«
    Ellen tauchte die Tablette in Butter, und Jessica öffnete ihr rosa Mäulchen wie ein kleiner Vogel. Zügig schob Ellen die Tablette hinten auf die Zunge, drückte Jessicas Kiefer sanft zusammen und streichelte ihre Kehle.
    Ich sah, wie sie die Tablette schluckte. Jessica wurde ganz still; schlaff lag sie auf dem Kissen.
    »Uff«, sagte Joe. »Das wurde aber auch Zeit. Ich war kurz davor, das Katzenvieh aus dem Auto zu werfen.«
    »Mit deiner Verärgerung machst du ihr nur Angst«, sagte Ellen, die immer noch die schlafende Katze streichelte. »Und nenn sie nicht ›Katzenvieh‹.«
    Sie sah mich an.
    »Du brauchst kein Beruhigungsmittel, Salomon?«
    Ich rollte mich auf den Rücken, strampelte mit meinen Beinen durch die Luft und sah mich frech nach ihr um.
    »Nein«, sagte sie. »Offensichtlich nicht.«
    Der Engel wachte die ganze Nacht über uns, während der Wohnwagen knarrte und der Regen auf das Dach und gegen die Fenster prasselte. Ich döste und versuchte, die großen Veränderungen in unserem Leben zu verstehen. Dabei fragte ich mich, wie wir mit diesem vollgestopften Wohnwagen und der unbekannten Umgebung zurechtkommen sollten.
    Ich machte mir auch Sorgen wegen Joe. Was würde passieren, wenn er einen Wutanfall bekam? In dieser wackeligen Kiste, wo die Tassen schon klapperten, wenn man nur hin und her ging, war kein Platz für Joes Ausbrüche.
    Die Nacht umhüllte uns mit Finsternis. Es gab keine Straßenlampen, die gelbes Licht spendeten, wie wir das gewohnt waren. Aber später, als der Regen aufhörte und ich meinen Kopf zwischen den komischen kleinen Vorhängen durchzwängte, konnte ich die hellen Sterne am Himmel sehen. Ich blickte ins Universum und sprach mit meinem Engel.
    »Du darfst nicht versuchen abzuhauen, Salomon. Ellen wird dich brauchen. Es wird hart werden, aber du musst bleiben.«
    Er wiederholte das immer wieder.
    Als der Morgen anbrach, hatte ich mich zum Bleiben entschieden. Ich würde das Beste aus der Situation machen.
    Aber dann bekam ich einen furchtbaren Schreck.
    Ich war als Erster wach und saß auf der Fensterbank in der Morgensonne. Ich wollte den Garten sehen und mir einen Eindruck von der Umgebung machen.
    Der Wohnwagen stand vor einer hohen Hecke, die von Unkraut und Brombeeren überwuchert war. Es war unmöglich zu erkennen, was sich auf der anderen Seite befand. Nach vorn hinaus gab es einen grünen Vorplatz – und dahinter andere Wohnwagen. Und dann entdeckte ich etwas wirklich Entsetzliches.
    Ich richtete mich fast senkrecht auf, mein Schwanz sah aus wie eine Flaschenbürste. Das Fell stand mir zu Berge, und mein Herzschlag raste. Vielleicht habe ich sogar aufgehört zu atmen.
    Auf dem breiten Weg kam ein riesiger, gefährlich aussehender Hund direkt auf unseren Wohnwagen zu. So ein furchterregendes Exemplar hatte ich noch nie gesehen. Er schleppte einen kleinen Mann hinter sich her, der seine Leine mit beiden Händen festhielt. Sein Gesicht und seine Aura hatten beide dieselbe Farbe: dunkelrot.
    Der massige Hund hatte glitzernde Augen, und ich hörte sein Schnüffeln und Knurren und das Klickern seiner Krallen auf dem Weg. Er trottete an Joes Auto vorbei, hob sein feistes Bein und pinkelte an einen Reifen. Dann sah er hoch, erblickte mich im Fenster und warf sich lauthals bellend gegen den Wohnwagen. Der schwankte bedrohlich hin und her. Ich saß wie versteinert.
    Zu Hause hatten wir einen Vorgarten mit einem Zaun und einem weißen Eisentor besessen, der die Hunde draußen hielt. Hier aber war alles offen. Wie konnte ich jemals hinausgehen, solange dort Hunde herumliefen? Ich war ein junger Kater, ich musste raus, zum Spielen und zum Herumstromern.
    Es erschien mir auf einmal unmöglich, mein Versprechen gegenüber meinem Engel zu halten. Ich konnte nicht bleiben.
    Meine Nackenhaare legten sich allmählich wieder, während ich mich am Fenster zusammenkauerte.
    Dieses Mal betrachtete ich die Umgebung mit ganz anderen Augen. Ich hielt Ausschau nach Fluchtrouten und hoch gelegenen Aussichtsposten. In der Ferne sah ich Häuser und eine lange Straße, die sich durch die Hügel wand.
    Ich plante meine Flucht.

5
    Der böse Hund
    Von dem Hund war weit und breit nichts zu sehen, als Joe die Wohnwagentür öffnete und uns hinaus in die Sonne ließ. Jessica zögerte nicht lange und flitzte mit angelegtem Schwanz wie ein Rennpferd durchs hohe Gras. Einen Satz in die

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