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Salomon – Ein Engel auf Samtpfoten

Salomon – Ein Engel auf Samtpfoten

Titel: Salomon – Ein Engel auf Samtpfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Jeffries
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lächeln, runzelte sie dauernd die Stirn. Ihre Stimme klang laut und verärgert. Ihre Augen hatten jeden Glanz verloren. Sie schimpfte mit John und sogar mit mir. Das machte mir schwer zu schaffen.
    Ich setzte mich in eine Ecke und sah sie vorwurfsvoll an. Ich konnte kaum Gründe finden, sie noch zu mögen.
    Wenn Joe da war, sprach Ellen kaum. Und war er weg, hatte sie entweder einen Putzfimmel oder legte sich aufs Bett und schlief.
    Ich fragte meinen Engel, was bei ihr falsch lief.
    »Ellen hat Heimweh«, sagte er. »Und ihr fehlt das Klavier. Musik ist wichtig für Ellen, sie nährt ihre Seele.
    »Und was kann ich da machen?«, fragte ich.
    »Sie weiterhin lieben«, sagte der Engel. »Ihr größtes Problem ist Joe. Sie muss den Mut finden, ihn zu verlassen.«
    »Aber er ist doch Johns Vater«, sagte ich und erinnerte mich daran, wie stolz ich auf meine Kätzchen gewesen war und wie schwer es mir gefallen war, sie ziehen zu lassen. Zumindest war mir Jessica geblieben. »Und wo soll Ellen denn hin?«, fragte ich.
    »Joe muss gehen«, sagte der Engel.
    »Und dann?«
    »Dann wird Frieden herrschen.«
    Frieden. Ich blieb ein Weilchen im Lichtschleier des Engels sitzen und dachte an die friedlichen Zeiten mit Ellen. Wie sie im Garten gearbeitet, Klavier gespielt und mit John gespielt hatte oder wie ich auf ihrem Schoß gesessen hatte. Friedliche Zeiten, in Joes Abwesenheit.
    »Pam wird dir helfen«, sagte der Engel. »Sie ist eine Kriegerin.«
    Und mein Engel hatte recht. Am Nachmittag kam Pam mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck zum Wohnwagen marschiert. Sie hatte gesehen, dass Ellen weggegangen war, um John von der Schule abzuholen. Pam wollte ein Hühnchen mit Joe rupfen.
    Sie trug gestreifte Fingerhandschuhe und einen gestreiften Hut, mit dem sie aussah wie eine Hummel. Sie zog die Handschuhe aus und nahm den Hut ab, bevor sie sich Joe gegenüber hinsetzte, der mit einer Dose Bier in der Hand in einer Ecke lümmelte.
    Ich hätte gern mit dem Hummelhut gespielt, aber das war wohl nicht der richtige Moment dafür.
    »Du musst mit dem Trinken aufhören«, sagte Pam zu Joe.
    »Was spricht denn gegen ein Bierchen? Ich hatte heute sowieso nur eins.« Joe blickte sie finster an. »Es schmeckt mir einfach, kapiert?«
    Pam lehnte sich nach vorn und drohte Joe mit dem Finger.
    »Benimm dich, junger Mann. Pfui Teufel, der ganze Wohnwagen riecht wie ein leeres Bierfass. Was habe ich wohl gemacht, als Ellen krank war, Joe?«
    Pam wartete seine Antwort gar nicht erst ab, sondern stand auf und zeigte mit dem Finger auf sein Gesicht. »Ich bin rübergekommen und habe deine ganzen Dosen und Flaschen aufgeräumt. Für Ellen, nicht für dich.«
    Ich beobachtete Pams Aura. Sie sprühte Funken, während sie mit Joe schimpfte. In diesem Augenblick kam Jessica unter der Sitzbank hervor. Sie setzte sich neben Pam, begann, sich zu putzen, und grinste süffisant. Ich blieb auf dem Fensterbrett und spielte Buddha.
    »Ich fürchte mich nicht vor dir.« Pams Augen brannten fast ein Loch in Joe, aber er wich ihrem Blick aus.
    »Gib einfach Ruhe, Pam«, grollte er. Doch Pam kam gerade erst richtig in Fahrt.
    »Arme Ellen. Anders kann ich das nicht sagen. Gut, die Zeiten sind hart, aber du solltest dich wirklich zusammenreißen und nicht nur saufen und herumlungern, während Ellen kaum genug zu essen auf den Tisch bringen kann. Und denk doch mal an John! Wann hast du ihm das letzte Mal anständige Klamotten gekauft? Er hat noch nicht mal vernünftige Sportsachen für die Schule. Dauernd heult er sich bei mir aus. Ich mache ihm immer Sandwiches, denn er ist dauernd hungrig. Und die Katzen, die wissen auch, wo es etwas für sie zu fressen gibt. Hast du dich jemals für all das bedankt? Hast du? Los, antworte.«
    Jessica gefiel das alles ausgezeichnet. Ihre Augen glitzerten, während sie sich ausgiebig die rosa Pfötchen leckte. Sie machte sich über Joe lustig.
    Der ließ den Kopf hängen und starrte zu Boden. Er tat mir leid. Ganz vorsichtig kroch ich auf seinen Schoß.
    »Nicht schnurren«, befahl mein Engel.
    Joe seufzte so tief, dass es sich anhörte, als würde Luft aus einem Ballon entweichen. Er begann, mich mit seiner rauen Hand zu streicheln. Ich merkte, dass meine Freundlichkeit ihm half.
    »Ach, Pam. Ich weiß ja, dass ich zu viel trinke«, sagte er schließlich. »Ich fühle mich so nutzlos. Ich bin arbeitslos und, ja, manchmal verliere ich die Beherrschung.«
    »Jetzt redest du endlich vernünftig.« Pam lehnte sich zufrieden

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