Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SALVA (Sturmflut) (German Edition)

SALVA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: SALVA (Sturmflut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Suslik
Vom Netzwerk:
hab es dir schon erklärt. Du
solltest deine Fähigkeiten nicht unterschätzen. Den Rest sage ich dir, wenn wir
es heile nach Russland schaffen.“ Ich sah zu Veit, doch der war immer noch gebannt
von dem Anblick am Himmel. Für jemand wie ihn, der in technischen Dingen
versiert war, musste diese Art von Technologie geradezu fesselnd sein.
Vermutlich dachte auch er, wie weniger er bis jetzt wusste. Er sah zu Aljoscha
und kam gerade heraus mit der zentralen Frage.
             „Wie sollen wir an den Dingern vorbei
kommen?“ Veit sah zu ihm und erwartete scheinbar eine optimistische Antwort,
doch es kam keine. Er schwieg. Ich legte sanft die Hand auf seine Schulter und
drehte ihn zu mir herum, um ihm in die Augen zu sehen. Mein Blick stellte die
gleiche Frage. Er sah mich immer noch nicht an. Ich hatte es bis jetzt nicht
erlebt, dass er meinen Blicken derartig auswich. Vermutlich machte sich auch
Aljoscha massive Sorgen, wir könnten den Übergang nicht schaffen. Ich wollte
von ihm eine Lösung für unser Problem, aber wie konnte ich das verlangen? Ich
konnte nicht erwarten, dass er immer eine Antwort auf all meine Fragen hatte.
Er war auch nur ein Mensch und vielleicht hatte er hier und jetzt seine Grenzen
erreicht.
             „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Wir
können versuchen, an ihnen vorbei zu kommen und hoffen, dass sie auf eine so
kleine Gruppe wie uns nicht reagieren.“
             „Na, das ist doch mal ein beschissener
Plan. Warum nennen wir ihn nicht Operation 'Harakiri'?“ Veit lachte kurz
verächtlich auf und es gefiel mir nicht, aber er hatte Recht. Das war Wahnsinn.
Ich sah nach rechts, wo der Fluss sein musste und dann wieder zu den Dronen.
Wenn Aljoscha keinen Plan hatte, dann war es eben an der Zeit mich selbst mehr
anzustrengen.
             „Wir gehen durchs Wasser...“ Er sah
mich für einen Moment verwirrt an. „Es ist die einzige Möglichkeit. Wir müssen
wieder ins Wasser. Ich weiß, die Strömung ist stark, aber so ist es
wahrscheinlicher an den Dronen vorbei zu kommen als an Land.“ Ich wusste, meine
Idee war verrückt und die Chancen, noch einmal heile aus den Fluten zu kommen
gering, doch es gab keinen anderen Weg. Würden wir einfach weiter laufen und
die Dronen doch auf uns reagieren, wäre es aus. Wenn sie eine so starke
Feuerkraft hatten, wie Aljoscha behauptete, dann könnten wir das unmöglich
überleben. Das Wasser, so zerstörerisch es war, würde uns Schutz bieten. Würden
wir es nur richtig anstellen, konnten wir es schaffen.
             „Kannst du überhaupt schwimmen mit
diesem Bein?“ Tatsächlich machte ich mir etwas Sorgen um meine Verletzung. Ich
musste einfach die Zähne zusammenbeißen und die Schmerzen ertragen.
             „Es wird schon gehen. Es muss.“ Ich
humpelte los in Richtung Wasser. Aljoscha packte mich an den Schultern und
hielt mich fest.
             „Warte. Wir können uns nicht einfach in
den Fluss stürzen. Wir müssen zusammen bleiben. Mein Fake-Chip kann von meinen
Leuten geortet werden. Sobald wir nahe genug dran sind, werden sie kommen um
uns zu holen. Wenn ich euch verliere, wisst ihr nicht wohin und ich weiß nicht,
wie ich euch finden kann.“ Er klang ernsthaft besorgt.
             „Du hast doch gesagt, wir müssen immer
nur dem Fluss folgen.“ Ich sah im fest in die Augen und er öffnete den Mund um
etwas zu erwidern, doch es kam nichts.
             „Okay, ich mache mir einfach Sorgen,
dass du ertrinkst. Zufrieden?“ Ich war nicht zufrieden. Ich war im Moment gar
nichts. Mein ganzer Körper bestand wieder aus diesem dumpfen Gefühl. Ich war
wieder reduziert auf meinen Willen zu überleben. Ich wusste nicht, warum genau
in diesem Moment, doch so nah am Ziel wollte ich nur noch irgendwie das letzte
Stück hinter mich bringen. Ich wusste, mein Plan war der einzige, der
funktionieren würde und mich konnte nichts mehr umstimmen. So oder so waren die
Überlebenschancen für uns alle gering.
             „Wir machen es so, wie ich es sage.“
Mit diesen Worten löste ich mich aus Aljoschas Griff und ging weiter zum Fluss.
Dieser war schon weit über die Ufer gelaufen und ein einziges Ungetüm aus
Schlamm und trübem Wasser. Ich versuchte mich Innerlich auf die Kälte des
Wassers vorzubereiten, doch kaum waren meine Füße darin verschwunden, musste
ich einsehen, dass es nichts half. Das Wasser berührte meine Wunde und sofort
durchzog mich ein brennender Schmerz,

Weitere Kostenlose Bücher