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SALVA (Sturmflut) (German Edition)

SALVA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: SALVA (Sturmflut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Suslik
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kam. Ein gutes Dutzend schwarzer
Vögel scharrte sich um einen leblosen Körper und ich bekam eine Idee, woher der
Gestank kommen musste. Dieser Anblick brachte mich augenblicklich aus der Ruhe
und ich ließ mich auf die Knie zurückfallen. Ich war da. Ich wusste nicht genau
wo, aber ich war in der Todesstadt. Sie hatten uns nicht einfach reingeschickt.
Sie hatten uns platziert. So war man völlig ohne Orientierung und ohne
eine Ahnung, wo sich ein möglicher Ausgang befand. Überall könnten bereits
Soldaten auf ihre Chance warten, einen zu erschießen. Man erwacht, taumelt
achtlos aus seiner Deckung und bevor man wusste was geschah, war man bereits
tot. Ich rief mir meine eigenen Versprechen wieder ins Gedächtnis und sagte sie
mir wie ein Mantra auf: Ich werde hier nicht einfach so sterben. Ich werde
kämpfen! Auf allen Vieren kroch ich zu der Leiche hinüber. Zum Glück
störten sich die Vögel an meiner Anwesenheit kein bisschen. Unbeirrt pickten
sie weiter an dem Toten herum, dem schon eine beachtliche Menge Fleisch im
Gesicht fehlte. Mir war bereits schlecht. Sein Anblick machte es noch
schlimmer. Ich versuchte nicht genau hinzusehen und hielt die Luft an. Der
Gestank war in seiner unmittelbaren Nähe fast unerträglich. Vorsichtig fing ich
an ihn zu durchsuchen. Er war nicht der erste Tote den ich sah und der Gedanke
vielleicht etwas an ihm zu finden, was mir helfen würde zu überleben, war
stärker als der Ekel. Ich fand nichts und wollte bereits frustriert aufgeben,
da kam mir die Idee, ihn noch einmal umzudrehen. Es kostete mich drei Anläufe,
bevor ich ihn endlich umgedreht hatte. Mein Körper war so schwach, dass schon
dieser kurze Kraftakt fast eine Ohnmacht auslöste. Ich wartete ein paar
Sekunden und tastete ihn dann auch von hinten ab. Das gestaltete sich deutlich
schwerer, denn er wurde scheinbar von mehreren Schüssen in die Brust getroffen
und lag in seinem eigenen Blut, das nun schon überall an seiner Kleidung
festgetrocknet war. Ich konnte etwas Kaltes und Hartes spüren und als ich seine
Jacke noch ein Stück weiter nach oben schob, kam ein Messer zum Vorschein. Es
war ein richtiges Jagdmesser, mit einem Kunststoffgriff und die Klinge hatte an
ihrem Ende ein gezahntes Stück. Ich hatte keine Ahnung, ob es mir weiter helfen
würde, denn mir fehlte jede Nahkampferfahrung. Ich konnte jedoch genau so wenig
mit Schusswaffen umgehen. Ich steckte es ein. Eine Waffe war besser als keine.
Ich stand vorsichtig wieder auf und ging an der Wand des Hauses entlang. Mein
Zustand verbesserte sich leicht. Mir war immer noch etwas schwindelig und meine
Beine zitterten, doch ich versuchte mich zu konzentrieren und die Umgebung im
Auge zu behalten. Ich blieb dort stehen, wo sich einmal ein Fenster befand und
sah nach draußen. Es war niemand zu sehen und außer den Vögeln auch nichts zu
hören. Vor mir lag eine enge Gasse mit alten Backsteinhäusern zu beiden Seiten.
Sie waren alle bereits relativ verfallen. Es gab in kleinen Straße keine
Möglichkeit in Deckung zu gehen und in jedem Gebäude konnte sich jemand mit
einer Waffe befinden, der nur darauf wartete, mich zu erledigen. Ich ging zur
anderen Seite des Gebäudes um zu sehen, wohin die Fenster dort führten. Zur
anderen Seite gelangte man in einen kleinen Hinterhof von dem mehrere kleine
Wege abführten. Es schauten nur zwei Balkons und ein Fenster des
gegenüberliegenden Gebäudes auf den kleinen Hof. Die Gassen waren so eng, das
die Häuser dort keine Fenster hatten. Ich entschied, es dort zu versuchen und
kletterte aus dem Fenster. Ich behielt das gegenüberliegende Gebäude im Auge
und tastete mich an der Wand entlang, bis ich in der Gasse ganz links war, dann
lief ich los. Mein Körper rebellierte sofort und ich konnte kaum bis zum Ende
des schmalen Ganges laufen, da verließen mich schon die Kräfte. Ich lehnte mich
gegen die Wand und kämpfte wieder gegen die Ohnmacht. Diese Belastung war zu
viel und kam wohl zu plötzlich für meinen Körper. Doch das Schwindelgefühl ließ
langsam nach und ich sah, was am Ende des Ganges lag. Es war ein großer, runder
Platz und in der Mitte befand sich ein Brunnen. Mir stockte der Atem. Wasser!
Endlich Wasser. Der Brunnen war zwar abgestellt, aber es musste definitiv
Regenwasser darin sein. Der Boden war nass und der Himmel noch immer von
schweren Wolken bedeckt. Ich wusste nicht, ob dem Wasser im Brunnen wirklich zu
trauen war, doch im Moment spielte das keine Rolle für mich. Ist musste etwas
trinken. Ich sah

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