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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Vanguard-Stadt an die Macht.«
    »Das stimmt nicht«, widersprach Dantanna, doch Altvater Baddens drohender Blick brachte ihn zum Schweigen.
    »Und als Euer Herr starb, kam sie unter Eure Fittiche«, fuhr Altvater Badden fort. »Eure Aufgabe war klar umrissen: Ihr solltet Gwydre vor der Vereinnahmung durch die Abellikaner bewahren. Zumindest habt Ihr selbst es so beschrieben. Und, habt Ihr nun damit Erfolg gehabt oder nicht?«
    Dantanna schüttelte abermals den Kopf. »Es war bei Weitem komplizierter …«
    »Drückt Ihr Euch vielleicht davor einzugestehen, dass Ihr in dieser Hinsicht versagt habt?«
    »Nein, Altvater. Lady Gwydre hat sich von Anfang an um Ausgewogenheit bemüht. Sie zählt mich zu ihren vertrauenswürdigen Beratern, wie auch die …«
    »Die Mönche der Kapelle Pellinor?«
    »Ja, aber …«
    »Vor allem einen von ihnen«, sagte Altvater Badden.
    Dantanna schluckte krampfhaft. Er konnte es nicht leugnen. Lady Gwydre hatte sich in einen abellikanischen Mönch verliebt, und die Kirche von Abelle hatte nichts getan, um diese Verbindung zu trennen – ganz offensichtlich aus zynischen und politischen Beweggründen. Die Kapelle Pellinor stand in den Außenbezirken von Vanguard-Stadt, der weitaus wichtigsten Stadt nördlich des Golfs von Korona. Lady Gwydre befehligte die Armee der gesamten Provinz Honce nördlich des Golfs von Korona, jener Region, die man auch unter dem Namen Vanguard kannte. Je enger ihre Beziehung mit dem Mönch wurde, desto größer wurde auch der Einfluss der Abellikaner in Vanguard-Stadt und im ganzen Land. Dantanna hatte diese Entwicklung nicht aufhalten können und war zu der Überzeugung gelangt, dass es wohl am besten wäre, diese Verbindung stillschweigend zu dulden, wenn er und die Samhaistaner ihren Einfluss auf die reizbare und eigensinnige Lady von Vanguard, so gering er auch sein mochte, behalten wollten.
    Er hatte etwas versucht. Er hatte seinen eigenen Weg gesucht. Er hatte sich auf sein Glück verlassen und angenommen, einen angemessenen Platz für seine Kirche erobern zu können – bis die Horden aus den nördlichen Gefilden unter Altvater Baddens Führung in Vanguard eingefallen waren.
    »Die Antwort steht in Eurem Gesicht geschrieben, törichter Dantanna. Demnach trifft es also zu.«
    »Lady Gwydre teilt das Nachtlager mit einem Mönch, ja«, gab Dantanna zu.
    »Und Ihr habt es zugelassen.«
    Dantanna sträubte sich gegen diese Ausdrucksweise, weil sie wie eine Anklage klang. »Zugelassen?«
    »Ja, zugelassen. Ihr habt den Beginn der Liebschaft doch Vorjahren miterlebt, und Ihr habt sie nicht unterbunden.«
    »Liebe geht ihre eigenen Wege, Altvater. Ich habe versucht, Gwydre davon abzubringen. Wahrlich, ich habe es getan. Aber ihr Herz war vergeben und nicht umzustimmen, und ich –«
    »Und Ihr habt diesen Mönch nicht getötet.«
    Das verschlug Dantanna den Atem.
    »Erkennt Ihr nicht, wie schwerwiegend das alles ist?«, fragte Altvater Badden.
    »Doch, Altvater. Doch.«
    »Warum habt Ihr dann nicht erkannt, was Eure Pflicht ist, und sie schon vor langer Zeit erfüllt? Viele Monate sind seit Beginn dieser unheiligen Liaison bereits verstrichen, und dieser Abellikaner atmet immer noch.«
    »Ihr verlangt von mir, einen Menschen zu töten?«
    »Wurdet Ihr dazu nicht in der Magie der Gifte ausgebildet? Habt Ihr etwa geglaubt, das Erlernte niemals anwenden zu müssen?«
    Dantanna schüttelte hilflos den Kopf. Sein Mund stand halb offen.
    »Besitzt Ihr nicht die Kraft, einen einzelnen Mönch zu töten?«
    »Ich bin kein Mörder«, flüsterte der jüngere Samhaistaner.
    »Mörder, bah!«, schnaubte Altvater Badden. Er wedelte mit der Hand, ging zum Gletscherrand und blickte die mehr als tausend Fuß auf die Dunstschwaden hinab, die vom See aufstiegen. »Ein hässliches Wort für eine hochanständige Tat. Wie viele Leben hätte Dantanna wohl gerettet, wenn er seinen Mut zusammengerafft und, wie gefordert, seine Pflicht getan hätte? Der ganze Krieg hätte vielleicht vermieden oder ganz sicher erheblich begrenzt werden können, wenn Lady Gwydre nicht von einem ketzerischen Abellikaner der Kopf verdreht worden wäre, Ihr Narr!«
    »Der Krieg war gewollt und unvermeidlich«, begehrte Dantanna auf.
    Altvater Badden fuhr zornig zu ihm herum. »Gewollt?«, brüllte er. »Ihr würdet die Seelen Tausender Bewohner Vanguards den ketzerischen Abellikanern überlassen?«
    »Wir haben unseren Platz …«
    »Seid still«, sagte Altvater Badden einfach und wandte sich ab, um wieder

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