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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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kein Anfänger, und der junge Priester kam weder halbwegs in Reichweite des Seils noch konnte er hoffen, seine Hände frei zu bekommen. Im abnehmenden Licht konnte er die unzähligen Tunnel in der Innenwand der Schlucht erkennen. Das Eis hier unten war nass, während die von D’no geschmolzenen Teile, mit einer dünnen Schicht Eistrollblut bedeckt, nicht wieder vollständig gefrieren konnten. Es war ein Netz aus Tunneln und Gängen. Der Bau von D’no.
    Tief im Innern des Eises erklang auf der nördlichen Seite der Schlucht ein tiefes Rumpeln. Es war das Knurren einer furchtbaren Bestie.
    Dantanna landete auf dem triefenden Eis. Wasser rann in Rinnsalen neben ihm herab. Nun wurden seine Bemühungen heftiger, und er zerrte die Hände hin und her. Irgendwie schaffte er es, eine frei zu bekommen. Sofort rutschte auch die andere aus der Schlinge. Er rollte sich herum, richtete sich auf und verzerrte bei den Schmerzwellen, die das Bein in seinen Körper ausstrahlte, gepeinigt das Gesicht.
    »Schnell, schnell«, keuchte er und bearbeitete die Fesseln um seine Füße. Seine Hände waren jedoch taub und kalt, er konnte das Seil nicht richtig fassen. Also stieß er einen Fluch aus und verstärkte seine Bemühungen weiter. Wieder hörte er das tiefe Rumpeln. Diesmal dicht hinter sich.
    Dantannas Herz trommelte wild in seiner Brust. Aus dem Rumpeln wurde ein Zischen. Jetzt konnte er die starke Wärme D’nos spüren. Schicksalsergeben wandte er sich im gleichen Augenblick um, als der riesige Wurm zustieß.
    Von der Plattform über der Spalte aus konnte Altvater Badden nichts von dem Fressgelage sehen. Aber er hörte die Schreie. Tatsächlich, er hörte diese grässlichen, köstlichen Schreie.
    Das Seil zuckte und pendelte ein paarmal hin und her.
    Die Schreie verstummten.
    Altvater Badden gab wieder ein Zeichen nach hinten, und die Trolle, die die Kurbel bedienten, begannen mit wildem Eifer zu drehen. Sie wussten, dass sie schnell als Nächste an diesem Seil hängen könnten, wenn sie das Missfallen ihres mächtigen Meisters erregten.
    Altvater Badden lachte glucksend, als das Seilende heraufkam und er sah, dass die untere Hälfte von Dantannas Bein noch immer daran festgebunden war. Die Haut des Oberschenkels war von der Hitze D’nos geschwärzt.
    Altvater Badden knotete das Bein vom Seil los und warf es zurück in die Schlucht. Dann, Dantannas Treubruch mit einem verärgerten Kopfschütteln quittierend, beförderte er die Trollohren mit dem Fuß ebenfalls in den Abgrund.
    »Lass es dir schmecken, Alter«, sagte er.

3
     
    STEINE, NICHTS ALS STEINE
     
     
     
     
    »Steine, Steine, immer nur Steine!«, beschwerte sich der junge Mann, dessen muskulöse Arme von Schweiß glänzten. Er war hochgewachsen, zwischen sechs und sieben Fuß groß, und obwohl er während seiner mehrjährigen Reise deutlich an Gewicht verloren hatte, erschien er nicht mager und war ganz sicher auch nicht schwach, wie seine Muskeln bewiesen. Ein Wust blonder Haare bedeckte seinen Kopf und verriet, dass er aus Vanguard stammte. Dazu trug er einen schütteren Bart, der seinen Vorgesetzten nicht gefiel, aber so lange sie über kein Mittel verfügten, sich davon zu befreien, drängten sie nicht allzu sehr auf die Einhaltung der Regeln, die eine Gesichtsbehaarung verboten. Er stand auf einem Abhang aus brauner Erde und grauen Steinen -Letztere waren in seiner Nähe nicht mehr so zahlreich, da er bereits eine Menge von ihnen über den Hügelkamm geschleudert hatte, sodass sie auf der anderen Seite zu jener Mauer hinunterrollten, die er und seine Gefährten ausbesserten. Er hob einen weiteren Stein, stemmte ihn hoch bis zur Schulter und stieß ihn dann weg. Der Stein schaffte es nicht ganz bis zur Kante und rollte zurück. Der junge Mann holte ihn mit ein paar schnellen Schritten ein, stemmte seinen Fuß dagegen und hielt ihn an Ort und Stelle fest, bis er ihn richtig greifen konnte.
    »Ruh dich aus, Bruder Cormack«, sagte ein älterer Mönch in mittleren Jahren und mit mehr Haut auf dem Kopf als Haaren. »Heute ist es besonders warm.«
    Cormack machte einen tiefen Atemzug, dann raffte er seine schwere wollene Kutte hoch und zog sie sich über den Kopf. Darunter war er bis auf einen stark ausgebeulten weißen Lendenschurz nackt.
    »Bruder Cormack!«, schalt der andere Mönch, der Giavno hieß.
    »Immer nur Steine«, wehrte sich Cormack, und seine hellgrünen Augen funkelten erregt. Er machte keinerlei Anstalten, sein dickes Gewand wieder anzuziehen. »Seit

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