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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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wahrzunehmen.
    »Verstehst du jetzt junge?«, fragte Toniquay und hatte offenbar große Mühe, ruhig und gesammelt zu erscheinen. »Du hältst das Ganze wohl für ein aufregendes Spiel.«
    »Heiliger Toniquay, wir müssen schnellstens verschwinden«, machte sich Canrak bemerkbar. Der Schamane fuhr herum, funkelte ihn wütend an und hob sogar eine Hand, als wollte er den Mann schlagen.
    Aber die Paddler warteten nicht mehr auf den Befehl, und als der Schamane wieder nach vorn blickte, hatten sie bereits ihre Paddel ins Wasser getaucht. Der Mann auf der rechten Seite zog, während der Mann auf der anderen Seite eine entgegengesetzte Bewegung ausführte, sodass sich das Boot sogar ohne Canraks Hilfe mit dem Steuerruder auf der Stelle drehte.
    Und Canrak bediente die Ruderpinne trotz des wütenden Blicks von Toniquay. Ein weiteres Plätschern war zu hören, dann gleich zwei kurz hintereinander. Es ging hier nicht mehr um Etikette oder darum, wer die Befehle gab. Jetzt ging es ums nackte Überleben.
    Sogar der starrsinnige Schamane schien das zu begreifen, denn als er sich wieder umdrehte, beschimpfte er die drei nicht, sondern fixierte Androosis. »Merk dir die heutige Lektion«, sagte er warnend und drohte mit dem Finger.
    Das quadratische Segel blieb längere Zeit schlaff, während Canrak hektisch die Wende vollendete und dann die Leinen ergriff. Aber die Paddler verfielen in einen schnellen und wirkungsvollen Rhythmus, und das kleine Boot begann sich vom Ufer zu entfernen und in die Sicherheit des Nebels einzutauchen. Nach einiger Zeit entspannten sich alle und atmeten ein wenig ruhiger.
    Doch dann durchlief die beiden Paddler ein heftiger Ruck. Einer kippte beinahe über den Bootsrand, ehe er zurück auf seinen Platz sank, die Hände plötzlich leer, während der andere sich auf ein Tauziehen einließ und mit aller Kraft so an seinem Paddel zerrte, dass er den Troll am anderen Ende halb aus dem Wasser hievte. Der alpinadoranische Seemann stieß einen Schrei aus, ließ aber das Paddel – das ach so wertvolle und lebenswichtige Paddel! – nicht los.
    Natürlich half das keinem von ihnen, als einen kurzen Augenblick später ein zweiter Troll aus dem Wasser schoss und wie ein Fisch auf der Jagd nach einem Insekt hochstieg. Mit enormem Schwung kam er höher und über den Seemann, der das Paddel festhielt, und als er wieder heruntersank, packte er den Paddler am Kragen. Ehe die anderen reagieren konnten, verschwanden der Paddler, die beiden Trolle und das Paddel über Bord.
    Androosis wollte ihnen zu Hilfe kommen, hielt jedoch inne, als ein dritter Troll vor dem Boot in die Luft sprang und Anstalten machte, auf dem Bug zu landen. Androosis berechnete seinen wuchtigen Hieb genau und erwischte die wasserblaue Kreatur, als sie landete und ehe sie irgendeine Wirkung erzielen konnte, am Kinn. Der Kopf des Trolls schlug zur Seite, als der junge Barbar sein gesamtes Körpergewicht einsetzte und den Gegner über die Reling und zurück ins Wasser drängte. Eine Weile lang paddelte er auf der Wasseroberfläche herum, dann tauchte er ab, und Androosis wusste, dass er gleich wieder zurückkehren und erneut aus dem Wasser springen würde.
    Darauf konnte und wollte er nicht warten. Im Boot entbrannte hinter ihm ein heftiger Kampf, als ein Troll nach dem anderen in die Luft stieg und krachend im Boot landete.
    Canrak und der andere Seemann hatten Toniquay in die Mitte genommen. Der Schamane hatte die Hände erhoben und die Augen geschlossen, während er einen alten Gesang an die barbarischen Götter intonierte. Drei Trolle drangen auf sie ein, schlugen mit ihren Klauen nach dem kleinen Messer des Paddlers und dem Fischhaken, den sich Canrak geschnappt hatte, ehe er nach vorn gekommen war.
    Androosis beeilte sich, seinen Gefährten zu Hilfe zu kommen, und angelte sich einen mit Wasser gefüllten Eimer. Diesen Eimer schleuderte er dem nächsten Troll so ins Gesicht, dass er taumelnd zurückwich. Androosis folgte ihm augenblicklich, erwischte die Bestie mit einem linken Haken, rammte dann seine Faust gegen ihre Brust und beförderte sie über die Reling. Die Kreatur ruderte verzweifelt mit den Händen, während sie nach hinten kippte. Sie fand zwar keinen Halt, um ihren Sturz zu verhindern, hakte aber ihre klauengleichen Fingernägel in die Haut von Androosis’ Unterarm. Und diese Haut schälte sich ab, als der Troll aus dem Boot fiel.
    Androosis fasste instinktiv nach seinem blutenden Unterarm, konnte sich aber nur kurz darum kümmern,

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