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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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des Mithranidoon zu? Könnte man von den Pauris etwas anderes behaupten? Oder von Yossunifier? Oder vom Clan Pierjyk oder Tunundar oder von irgendeinem anderen Stamm deines barbarischen Volkes? Die alpinadoranischen Clans können sich noch nicht einmal untereinander einigen – wie es scheint über gar nichts.«
    Falls Milkeila von dieser Feststellung beeindruckt war, so zeigte sie es jedenfalls nicht.
    »Werden Androosis und die anderen freigelassen?«, wollte die Frau wissen.
    Cormack schluckte krampfhaft – das reichte ihr als Antwort.
    »Dann bin ich verpflichtet, meinen Führern mitzuteilen, dass sie sich in der Kapelle Isle aufhalten.«
    Cormack spürte, wie Panik in ihm aufbrandete. »Das darfst du nicht«, bettelte er. »Ich habe es dir nur erzählt, weil …«
    »Du kannst nicht von mir erwarten, dass ich dieses Geheimnis für mich behalte. Meine Leute sind jeden Tag draußen auf dem See und suchen nach den Verschollenen. Sie wagen sich in die gefährlichsten Regionen des Mithranidoon. Soll ich etwa schweigen, während einige von ihnen den Trollen zum Opfer fallen?«
    »Ich hätte es dir nicht erzählen dürfen.«
    »Dann hättest du es eben nicht tun sollen! Nicht unter dieser Bedingung! Du kannst nicht von mir verlangen, dass ich die Unwissende spiele, während meine Leute vielleicht ins Verderben segeln. Und du kannst nicht von mir verlangen, dass ich untätig herumsitze, während mein Freund – dein Freund! – in eurem Gefängnis schmort.«
    »Du musst mir glauben«, sagte Cormack. »Ich versuche, sie freizubekommen. Sobald die Heilung abgeschlossen ist.«
    »Eine Heilung, die Toniquay bestimmt das Herz bricht.«
    »Er wird nicht mehr zulassen, jetzt, da er wieder unter den Lebenden weilt«, gab Cormack zu. »Aber er erholt sich. Das tun sie alle, und sie werden bestens verpflegt. Und ich werde mich natürlich um ihre Freilassung bemühen.«
    Milkeilas Haltung und die bloße Tatsache, dass sie Cormack gestattete, wieder ihre Hände zu ergreifen, offenbarten ihm, dass sie nicht an ihm zweifelte. Aber am Ende schüttelte sie den Kopf, unzufrieden mit der versprochenen Lösung. »Ich kann meine Führer nicht anlügen. Nicht in dieser Angelegenheit. Ich werde ihnen nicht verraten, woher ich es weiß, aber sie werden erfahren, dass sich ihre verschollenen Brüder in der Kapelle Isle befinden. Mehr kannst du nicht von mir verlangen.«
    »Ihr Boot ist an unserem Ufer gestrandet«, sagte Cormack, der alles andere als begeistert klang. »Erzähl ihnen, du hättest es von Weitem gesichtet.«
    »Meine Leute werden kommen, um sie zu holen«, versprach die Frau drohend.
    »Ich bete, dass eine Vereinbarung getroffen wird«, sagte Cormack. »Vielleicht ist dies die Gelegenheit, bessere Beziehungen zwischen der Kapelle Isle und Yossunifier herzustellen.«
    Aber Milkeila schüttelte bei jedem Wort den Kopf. »Es kann keine Vereinbarung geben«, erklärte sie mit ernster Stimme und voller Gewissheit. »Meine Leute werden mit einer Streitmacht vor der Kapelle Isle erscheinen und die Freilassung fordern. Und wenn das nicht geschieht, dann gibt es Krieg.«
    Auf der Suche nach einer passenden Erwiderung druckste Cormack herum, ehe er sich zu der Frage entschloss: »Und was tut Milkeila?«
    Sie machte einen Schritt nach hinten, stand im Mondlicht und schaute ihn lange an. Offensichtlich fand ein Widerstreit in ihr statt. »Ich bin eine Yan Ossum«, sagte sie und griff sich an den Hals, um ihre zweite geheime Halskette von ihrer traditionellen Schamanentracht zu trennen. Sie zog sich die Edelsteinhalskette über den Kopf und reichte sie Cormack, der mit großen Augen darauf starrte. Er war viel zu verblüfft, um etwas zu sagen.
    »Ich bin eine Yan Ossum«, sagte Milkeila wieder. »Wenn es Krieg geben sollte, kämpfe ich auf der Seite von Yossunfier.« Sie warf ihm die Halskette zu, und er fing sie auf. »Es wäre falsch von mir, die Edelsteine in diesem Fall gegen dich einzusetzen. Ich möchte dein Vertrauen nicht missbrauchen.«
    »Meinst du denn, ich missbrauche deins?«
    Milkeila schüttelte den Kopf und brachte ein knappes Lächeln zustande. »Ich bin eine Yan Ossum, und du bist Abellikaner. Wir beide kämpfen mit den Fesseln unser Herkunft – ich bin nicht mehr Toniquays Favoritin und du nicht mehr Pater De Guilbes. Aber wir können dem, was wir sind, nicht entfliehen, nicht für die Dauer des Ereignisses, vor dem wir uns beide fürchten. Meine Leute werden kommen, um ihre verschollenen Brüder zu holen, und deine

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