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Salz der Hoffnung

Titel: Salz der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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spät. Ich wollte unbedingt, daß du General Moore kennenlernst. Er ist unverheiratet und so ein reizender Gentleman. Geistreich, weltgewandt. Er hätte dir sicher gefallen.«
            »Nun, falls die Sache mit Cameron sich zerschlagen sollte, haben wir General Moore immer noch in der Hinterhand«, bemerkte Regal.
            »Das war nicht sehr nett«, beschwerte Edwina sich. »Und du solltest dich lieber um deine eigene Zukunft kümmern. Du kannst nicht ewig immer nur von einem Ball zum nächsten flattern. Irgendwann mußt du deine Wahl treffen.«
            »Aber nicht bei diesem Angebot. Ich habe nicht die Absicht, einen von diesen Offizieren zu heiraten. Ich will keinen Mann, der in den Krieg zieht und mich allein zu Hause sitzen läßt.«
            Da war es heraus, ehe sie nachgedacht hatte. Sie sah schuldbewußt zu Maria, die heftig errötet war.
            »Es tut mir leid, Maria«, stammelte sie. »Ich meinte …«
            »Es war nur zu deutlich, was du meintest«, sagte Edwina.
            »Also führ es nicht weiter aus. Wer begleitet dich heute zum Rennen?«
            »Charles Howth. Aber wir sind eine größere Gesellschaft und fahren mit mehreren Kutschen. Es wird sicher interessant, ich war noch nie beim Rennen.«
            »Du wirst dich sicher gut amüsieren«, sagte Maria. »Aber bitte vergiß den Tee morgen nicht. Ich möchte trotz allem, daß du Major Sorell kennenlernst.«
            »Ich werde hier sein«, versprach sie. Sie wollte ihre unbedachte Bemerkung wieder gutmachen.
            Als sie allein war, versank sie aufs neue in der Betrachtung ihrer Schuhe. Sie hatte Maria nicht verletzen wollen. Aber es war ihr durchaus ernst mit dem, was sie gesagt hatte. Die jungen Offiziere, die sich um sie bemühten, waren sicher attraktive Männer, aber nicht für sie. Wenigstens hatte der Ehrenwerte Charles Howth nicht die Absicht, der Armee beizutreten. Er war ein harmloser, gutmütiger Kerl, doch seine sauertöpfische Schwester Felicity, die ihm nicht von der Seite wich, konnte Regal nicht ausstehen.
             
            Das Pferderennen in Newmarket beeindruckte Regal zutiefst.
            Als sie ankamen, hatten die Diener auf dem Rasen bereits ein großes Zelt zum Schutz vor der Sonne errichtet. Die Tische im Innern waren mit feinstem Damast, poliertem Silber und verschwenderischen Blumenarrangements geschmückt. Es gab Austern, kalte Braten, Lachs, delikate Sandwiches und köstliche Kuchen sowie eine reichliche Auswahl an Weinen, die in funkelnden Kristallgläsern serviert wurden.
            Auf den äußeren Wiesen drängten sich die Menschen wie auf einem Jahrmarkt, doch im Bereich der Zelte sah man nur feingekleidete Herrschaften in gehobener Stimmung und freudiger Erregung; es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen, weil ein jeder seine Wetten abschließen und die Rennen beobachten wollte.
            Regal amüsierte sich königlich, nur ein kleiner Schatten trübte ihre Stimmung: man hatte sie neben Felicity gesetzt.
            Schon ein paarmal hatte sie zu fliehen versucht, doch Charles war gar zu aufmerksam und bestand darauf, daß sie bei Felicity blieb, während er als ihr Laufbursche fungierte und ihre Wetten plazierte.
            Auch wenn Charles behauptete, er sei ein Experte auf dem Gebiet des Pferderennsports und könne genau vorhersagen, welches Pferd gewinnen würde, erwiesen seine Ratschläge sich als wenig nützlich. Keiner seiner Favoriten gewann, und es ärgerte Regal, daß sie bei jedem Rennen ihr Geld verlor. Es schien ihr eine so sinnlose Verschwendung.
            »Das sechste Rennen wird gleich beginnen, Regal«, verkündete Charles. »Laß uns auf Kerry Valley setzen, ein absolut sicherer Tip. Die Quote steht bei fünf zu eins. Wenn du zwanzig Pfund setzt, kannst du auf einen Schlag deine Verluste wieder wettmachen.«
            »Nein danke, Charles. Das hast du beim letzten Rennen auch schon gesagt. Ich werde es mir diesmal lieber ersparen.«
            »Wenn Sie sich solch einen kleinen Verlust schon nicht leisten können, sollten Sie wirklich nicht mehr wetten«, sagte Felicity, nahm zwanzig Pfund aus ihrer Börse und reichte sie Charles.
            »Komm schon, Regal, zeig ein bißchen Sportsgeist«, drängte er, doch sie schüttelte den Kopf, und er eilte davon.
            Felicity lachte so laut und schrill, daß sie die

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