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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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formidablen Mut, du lieber Himmel!“
    Durch den roten Schleier steigender Wut hörte er den Vampir zu dessen Artverwandten sprechen.
    „Du fügst ihr Leiden zu. Zauber verursacht ihr extreme Kopfschmerzen.“
    „Unfug. Ich habe sie schon einmal bezaubert, und ich versichere dir, daß die Dame nicht an Migräne litt. Ganz im Gegenteil.“ Der Wassermann triumphierte und klang mehr als nur anzüglich. Delacroix hörte seine Zähne knirschen und versuchte sich einzureden, dies alles bedeute nichts, als daß der Feyon ihn persönlich zur Weißglut bringen wollte.
    „Vielleicht in deinem Element – und in ihrem – vielleicht fühlt sie es da nicht. Doch hier an Land tust du ihr weh. Ich habe diese Frau diesem Mann als Gattin übergeben. Sie trägt sein Kind. Du läßt sie in Ruhe!“
    Danach zischten die beiden Wesen in Wortketten aus wirren Lauten, und Delacroix brauchte einen Moment, um zu begreifen, daß sie in einer Sprache redeten, die er noch nie gehört hatte. Er konnte McMullen sehen, wie dieser mit offenem Mund der Szene lauschte, eher beeindruckt als besorgt. Wenn man in sein konzentriertes Gesicht blickte, konnte man meinen, er hätte tatsächlich Spaß. Dem Meister des Arkanen gelang es allenthalben, akademischen Gewinn aus jeder Lebenslage zu ziehen.
    Nun kniete auch die junge Frau, die er in der Höhle gesehen hatte, neben seiner Frau. Sie war sehr blaß und schielte verstohlen in Richtung der beiden Fey, während sie gleichzeitig versuchte, ihren Blick abzuwenden.
    „Mein liebes Kind“, schalt die ältere Dame amüsiert. „Ich gehöre wahrlich nicht zu der Sorte Menschen, die glaubt, ein unverheiratetes Mädchen würde beim Anblick eines nackten Mannes erblinden, doch ich denke nicht, daß der grünhaarige Gentleman soviel Aufmerksamkeit verdient.“ Das Mädchen lief dunkelrot an und senkte den Blick. Delacroix sah den Bluterguß auf ihrer Hand, wo er sie verletzt hatte.
    „Mr. Fairchild“, fuhr die Dame leise fort. „Bitte machen Sie sich keine Sorgen ob der Ohnmacht Ihrer Frau. In ihrer Situation geschieht das schon mal, und sie hatte weiß Gott mehr Aufregung und Sorge, als gut für sie war. Sie wird Ihre Liebe und Ihre Stärke brauchen, wenn sie aufwacht. Es ist natürlich keineswegs meine Angelegenheit, Ihnen persönliche Ratschläge zu erteilen – immerhin sind wir uns noch nicht einmal vorgestellt worden –, doch Mlle. Denglot hat nicht unrecht, wenn sie Ihnen davon abrät, sich in den Streit von zwei Fey einzumischen. – Könnten Sie bitte Corrisandes Kopf etwas höher halten? So ist es gut. Sie haben eine sehr mutige Gattin, wissen Sie. Ich bewundere und schätze sie sehr. Sie hat dieses Abenteuer auf sich genommen, um Sie zu retten. Bitte lassen Sie ihre Anstrengungen nicht umsonst sein.“
    Delacroix starrte in die freundlichen grauen Augen der Matrone und rang um Worte, die seinen Zorn ausdrücken und dennoch nicht gänzlich unpassend für anwesende Damen gesetzteren Alters sein würden. Er fand keine. Sein Sinn schwelte in der Sprachlosigkeit extremer Gefühle.
    „Mein Name“, fuhr sie fort, „ist Sophie Treynstern. Ich habe mich Ihrer Frau und Mlle. Denglot angeschlossen, um Ihnen bei der Suche nach Ihnen und Graf Arpad behilflich zu sein. Meine junge Freundin hier ist Charlotte von Sandling. Sie ist vor den Männern, die wohl unser gemeinsamer Feind sind, in den Berg geflohen und war darin gefangen.“
    „Meine Frau hätte zu Hause bleiben sollen“, brummte Delacroix. „Da wäre sie sicher gewesen.“
    „Gewiß, Sir. Hätte ich schon am Anfang unserer Reise geahnt, daß sie in anderen Umständen ist, hätte ich ihr tunlichst von einer solchen Anstrengung abgeraten. Nicht, daß sie auf mich gehört hätte. Sie sind ihr wichtiger als ihr eigenes Wohl. Das wissen Sie doch, oder nicht?“
    Frau Treynstern klopfte sanft gegen Corrisandes Wange und hielt ihr das Riechfläschchen an die Nase. Corrisande stöhnte und zuckte.
    Delacroix schüttelte sie vorsichtig. Einen Augenblick später öffnete sie die Augen. Er hob sie in seine Arme, ignorierte die beiden Damen neben sich. Mit einer Hand hielt er ihren Kopf, führte ihn an seinen, fand ihre Lippen. Mochten die verdammten Weiber in die andere Richtung sehen, wenn ihnen der Anblick nicht behagte, und McMullen und der Traumweber ebenso. Und seine ehemalige Liebste verdammt noch mal auch, wie sie da stand, direkt hinter seinem Rücken. Er konnte ihr anzügliches Lächeln deutlich fühlen, und wenn er schon beim Fluchen war, so

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