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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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Graf Arpad war am schnellsten und hielt sie in den Armen, bevor sie noch auf dem Felsenboden aufschlagen konnte. Der Sí hob sie hoch wie ein Kind und tat einen Schritt auf Delacroix zu, der seine Arme nach ihr ausstreckte. Schon hielt er die leblose Gestalt.
    „Was? Was soll ...“, fragte der wuchtige Brite, während er sich mit seiner Last niederkniete. Er hielt sie an sich gebettet wie eine zerbrochene Puppe, während seine Gedanken tobten, um gleichzeitig einen Weg zu finden, dem Wassermann in sein hübsches Gesicht zu schlagen.
    „Sie ist nur ohnmächtig“, versicherte ihm sein ehemaliger Kampfgenosse, als ob das etwas erklärte. „Halten Sie sie gut fest. Sie wird Sie in der Nähe haben wollen, wenn sie erwacht.“
    Das tat er denn auch, fühlte den zarten, warmen Körper in seinen Händen. Sie sollte gar nicht hier sein. Weit weg von ihm sollte sie sein, und schon gar nicht in einer Arena, in der sie jeden Moment gegen die Zerstörung selbst antreten mußten. In Ischl hätte sie bleiben sollen, und sollte sie dies hier überleben, würde er verdammt noch mal dafür sorgen, daß sie in Zukunft auf ihn hörte.
    „Corrisande! Wach auf!“ grollte er ärgerlicher, als er hätte klingen wollen. Er klang wie ein Feldwebel auf dem Kasernenhof, doch sie würde schon wissen, wie damit umzugehen war. Er brauchte sie wach und lebendig und mit einem Lächeln auf den Lippen.
    Er spürte eine Bewegung neben sich, wußte, daß der Fürst des Wassers herzugetreten war, drehte seinen Kopf nach ihm um und stellte sich auf ein Duell ein. Im gleichen Moment trat Graf Arpad zwischen ihn und den anderen Feyon.
    „Nein!“ sagte der Vampir nur.
    Die beiden Fey standen sich gegenüber, und die Spannung zwischen ihnen wurde greifbar, fühlte sich an wie ein nahender Gewittersturm. Delacroix spürte ein Kribbeln auf der Haut, eine physische Manifestation der bevorstehenden Schlacht. Die beiden Sí waren sich allzu ähnlich, schmal und hochgewachsen, wohlgestalt und voller sublimer Macht.
    „Vetter, geh mir aus dem Weg“, zischte der Wassermann. Delacroix fühlte sich hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, aufzuspringen und den Kampf aufzunehmen, und dem, den leblosen Körper seiner Frau zu halten, die in sein Gesicht blicken sollte, wenn sie erwachte, und nicht in irgendein anderes. Die Intervention Graf Arpads ging ihm gegen seine Ehre. Der Schutz seiner Frau war seine höchsteigene Pflicht, nicht die des Vampirs.
    Die grauhaarige Dame kniete nun neben ihm, bot ihre Hilfe mit einer Geste an. Sie hielt ein kleines Riechsalzfläschchen in ihrer unbehandschuhten Hand.
    „Das war ein wenig zuviel für sie in ihrem zarten Zustand“, flüsterte sie, und er fragte sich einen Augenblick lang, was sie damit meinen mochte. Er zischte vor Zorn, als er verstand, daß die Frau über seine Gattin mehr wußte als er, dem nichts anderes übriggeblieben war, als zu raten. Sein Blick brannte sich wütend in den der Dame, die ein wenig zurückzuckte, aber doch seinem Zorn standhielt. Mutig, offenbar.
    Er legte Corrisande sanft auf dem Boden ab. Er hatte sich um andere Dinge zu kümmern. Diese Sache mußte ein für alle Mal geregelt werden. Hier ging es um Ehre, um seine und um ihre.
    „Bitte geben Sie gut auf sie acht, Madam!“ bat er sie und griff in seinen Rock, um sein Messer wieder hervorzuziehen und sich auf einen Kampf vorzubereiten. Einen Moment später stand Cérise neben ihm, hielt sein Handgelenk in ihren manikürten Händen und versuchte ihn daran zu hindern, sich wieder zu bewaffnen. Er starrte sie wütend an und mußte an sich halten, um ihr nicht einfach den Arm zu brechen.
    „Laß los! Sofort! Bevor ich mich vergesse“, zischte er seine ehemalige Geliebte an. Sie waren nicht im guten auseinandergegangen und keine Freunde. Er gestand ihr das Recht, sich einzumischen, nicht zu.
    „Laß Arpad das erledigen, du unglaublicher Idiot!“ zischte sie zurück. Er versagte sich die erste Reaktion, sie von sich zu stoßen. „Du hast doch keine Chance gegen ihn, und das weißt du auch. Wenn er dich erst erledigt hat, kann er mit deiner holden Gattin machen, was er will.“
    „Cérise!“ Beinahe spuckte er den Namen.
    „Delacroix! Versuche einmal im Leben, dich nicht wie ein Idiot zu benehmen! Hier geht es um mehr als um deinen verdammten verletzten Stolz. Wie, meinst du, würde es Corrisande gefallen, wenn sie aufwacht, nur um festzustellen, daß du völlig nutzlos für sie gestorben bist? Niemand bezweifelt deinen ach so

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