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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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doch weißt, Sterblicher“, spottete der Wassermann.
    „Und wie wenig es mich interessiert, Feyon“, gab Delacroix zurück.
    „Eben. Feyon-Angelegenheiten interessieren dich nicht. Und deshalb wird sie schließlich doch mein sein.“
    Der große, dunkle Mann wirbelte so schnell herum, daß Charly kaum ihren Augen trauen mochte. Seine Geschwindigkeit war atemberaubend, beinahe übermenschlich in der Plötzlichkeit, in der er die Bemerkung abstrafte. Seine Faust krachte gegen das Kinn des Feyons, und während die ganze Gruppe noch vor Schreck schrie, kippte der Grünhaarige um wie ein Sack Kartoffeln. Er hatte den Angriff nicht kommen sehen, hatte schlichtweg nicht erwartet, von einem so unterlegenen Gegner wie einem bloßen Menschen angegriffen zu werden.
    Charly wußte, daß der Brite nun sterben würde. Er konnte keinesfalls einen Kampf gegen einen solchen Gegner bestehen, jetzt da sein einziger Vorteil – das Überraschungsmoment – nicht mehr galt.
    Sie sah, wie Mrs. Fairchild versuchte, sich zwischen die Konkurrenten zu stellen, und wie ihr Gatte sie im gleichen Moment beiseite schob. Sie sah auch, wie Cérise Denglot ebenfalls in die gleiche Richtung strebte und dabei so wirkte, als hätte sie dasselbe im Sinn wie dessen Gattin.
    Doch der Rückschlag ging in eine andere Richtung. Arpad fing den Angriff ab.
    „Hör sofort auf, mich zu blockieren, du ekelhafte, blutsaugende Zecke! Du glaubst doch nicht tatsächlich, du könntest mich aufhalten?“ zischte die schuppige Kreatur wütend.
    „An Land vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber es ist kaum der Moment für ein Kräftemessen zwischen uns. Wir haben Wichtigeres zu tun. Wenn du nicht zu helfen bereit bist, dann geh! Jammere ins Gewässer, oder freu dich an deinem Spiegelbild am See, Vetter. Versteck dich. Wir haben einen Waffenstillstand, du hast ihm zugestimmt. Bei deinem Namen hast du dein Wort verpfändet.“
    Einen Augenblick später war der Grünhaarige verschwunden, als wäre er nie dagewesen.
    „Den sind wir los.“ Cérise Denglot klang zufrieden.
    „Ob das so gut ist?“ gab Mr. Fairchild zu bedenken. „Ich hätte seine Kampfkraft gerne auf unserer Seite gewußt.“
    „Er hätte nie an Ihrer Seite gekämpft, Colonel“, widersprach Arpad. „Er hat im Moment nur eine einzige Sache im Sinn.“
    Das Gesicht des großen Mannes zuckte vor Ärger. Er zog seine Frau zu sich in die Arme und hielt sie fest. Sie wirkte blaß.
    „Ich dachte, er würde dich umbringen!“ sagte sie und schmiegte sich an ihn.
    „Das würde ich ihm nie erlauben“, lautete die entschlossene Antwort.
    Er küßte sie und scherte sich nicht um die mangelnde Privatsphäre in der Höhle. Ungleich Charly war es ihm gänzlich einerlei, ob und wer ihn beobachtete.
    Sie versuchte, woanders hinzusehen, rappelte sich in die Höhe und wickelte die Decke um sich. Niemand sah zu ihr außer dem jungen Schotten, der auf einmal sehr menschlich wirkte.
    „Es tut mir so leid, Miss“, versicherte er ihr und klang sehr jung dabei. „Ich wollte wirklich nicht solchen Kummer auslösen. Ich wollte, daß Sie beide glücklich sind.“
    Sie nickte ihm zu, mochte nicht weiter darüber reden. Glücklich. Das war ihm wahrlich nicht besonders gut gelungen. Doch sein Fehler war das nicht, es war ihr eigener.
    „Wie reist man durch den Fels?“ fragte Mr. Fairchild jetzt. Offenbar hatte er das Intermezzo ehemännlicher Zuwendung abgeschlossen.
    „Wir halten uns an den Händen und rufen die Drei. Sie verschmelzen mit uns und gleiten durch den Berg. Nur sie wissen, wie das geschieht oder warum. Es geschieht einfach“, erklärte Frau Treynstern.
    „Es ist ein eklatant abscheuliches Gefühl“, beklagte sich die Sängerin. „Sehr unangenehm.“
    „Jungfrau, Mutter und Alte“, murmelte McMullen. „Das Erbe einer mythischen Vergangenheit.“
    „Wirklich, McMullen, Sie sind insultierend“, tadelte die Sängerin verärgert. „Frau Treynstern ist keine ‚Alte‘, Mrs. Fairchild ist noch kaum eine Mutter, und ich ...“
    „Du, meine Süße, bist keinesfalls das passende Gefäß für die Jungfrau“, foppte Graf Arpad, legte einen Arm um seine Liebste und hauchte ihr einen Kuß auf die Wange. „Deshalb hat sie sich auch jetzt Charly ausgesucht.“
    „Nun“, gab Cérise giftig zurück, „dann müssen wir wohl dankbar sein, daß du gelegentlich ein Gentleman sein kannst, nicht wahr? Wer hätte das gedacht?“ Charly wußte nicht, wohin sie blicken sollte.
    „Wir müssen gemeinsam zu dieser

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