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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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ich, aus Stein gehauen, eisenbewehrt, mit einer riesigen Spinne auf dem Kopf, die dort saß als lebendiges Zeugnis seiner Verachtung.“
    „Einer Spinne?“ fragte McMullen und wandte sich wieder an seinen Neffen. „Hat das etwas zu bedeuten?“
    „Wohl nicht mehr, als daß er die Ansicht seines eigenen Traumes beeinflussen konnte. Willensstarke Menschen können das bisweilen. Die Rüstung hat symbolischen Charakter. Die Spinne? Wer weiß? Vielleicht war das die Ausformung seiner giftigen Gedanken, so wie die junge Dame sie wahrgenommen hat. War er denn unfreundlich zu Ihnen?“
    Charly nickte nur und blickte stur an allen vorbei.
    „Was machen wir denn jetzt?“ fragte sie den großen Mann, der wie selbstverständlich das Kommando übernommen hatte, obgleich er nur ein Mensch war und mit keinem der anwesenden Sí kräftemäßig konkurrieren konnte. Doch was immer er auch sein mochte, er strahlte eine Aura von Stärke aus, machte den Eindruck, Probleme aus dem Weg schaffen zu können.
    „Wir werden zuschlagen, sofern wir aus dieser Höhle rauskommen“, sagte er. „Immerhin hat sie keinen Ausgang. Doch wir sind alle hier irgendwie angekommen. Also muß es auch einen Weg nach draußen geben.“ Er fixierte den Grünhaarigen. „Können Sie uns den Weg weisen?“
    Die Augenbrauen des Feyons schossen skeptisch in die Höhe.
    „Du scheinst zu denken, daß ich mit euch komme. Das war nie meine Aufgabe. Ich habe euch zu eurer Zeitebene gebracht. Ihr habt gefunden, wen ihr finden wolltet. Warum sollte ich mich an einen Ort begeben, an dem sie meine Zerstörung planen?“
    „Sie planen unser aller Zerstörung“, gab Arpad zurück. „Deine, meine, die von Traumweber – und sie werden auch nicht vor Mrs. Fairchild haltmachen. Wir sind nur Treibstoff für sie. Konservierte Blitze. Und die Menschen unter uns sind ihnen nichts als Hindernisse, die es zu beseitigen gilt.“
    „Sie sind Menschen und müssen deshalb von Menschen aufgehalten werden“, widersprach der Wasserfürst.
    „Sie sind eine Gefahr für uns alle, und wir alle müssen sie aufhalten“, entgegnete Arpad.
    „Sie sind doch fort!“ Der Wassermann zuckte mit den Schultern. „Die Gefahr ist gebannt. Oder glaubst du, Mädchen“, er blickte Charly an, „dein widerborstiger Bewunderer hat gelogen?“
    Regenbogenaugen sanken in Charlys Blick, und sie rang nach Atem.
    „Er ist nicht mein Bewunderer“, sagte sie schließlich und konnte den Blick nicht von ihm wenden. Sie fühlte sich schwindlig, und ihr wurde beinahe übel, als seine Augen durch sie hindurchsanken, sie benebelten wie zuviel Weihrauch. Er kannte sie, wußte, wer sie war und wo sie lebte, hoch über dem Altausseer See. Eines Tages würde er sie besuchen kommen, wenn ihm jemals langweilig genug war, sich mit ihr zu begnügen.
    Sie schüttelte ihren Kopf in dem Versuch, ihre Gedanken freizubekommen. Herr Meyer. Das war das Thema gewesen. Von Orven und die Wahrheit.
    „Ich glaube nicht, daß er mich belügen würde. Warum sollte er, wenn die Wahrheit, so wie er sie sieht, um so vieles schmerzhafter ist? Ich halte ihn nicht für einen Lügner. Doch was weiß ich schon von ihm? Und was weiß ich schon von alldem hier? Sie erwarten ein Urteil von mir, Durchlaucht, doch ich weiß nicht, aufgrund welcher Basis ich es fällen sollte.“
    „Ich weiß, daß er ehrlich ist“, versicherte Mrs. Fairchild.
    „Ich weiß, daß er ein Idiot ist“, gab Mlle. Denglot dazu. „Die Spinne auf seinem Kopf ist ganz typisch. Sie steht für seine ganze verschrobene Denkweise.“
    „Er weiß, worum es geht“, gab Mr. Fairchild zu bedenken. „Ich traue ihm allemal zu, daß er seine persönliche Antipathie zu zügeln weiß, wenn es um ein größeres Ziel geht. Wir müssen losschlagen. Wir werden dennoch vorsichtig sein. Träume sind keine geeignete Grundlage für taktische Arbeit. Graf Arpad, werden Sie mit uns gehen?“
    „Natürlich, Delacroix. ‚Auf in die Schlacht ...‘ “
    „Ersparen Sie mir die Lyrik, Graf. Wie steht’s mit Ian – oder Traumweber?“
    „Ich kann den Berg nicht verlassen – ich werde bestimmt nicht hierbleiben!“
    „Dann verschieben Sie die Entscheidung über das, was Sie zu tun gedenken, bitte auf einen Zeitpunkt, wenn wir unsere Aufgabe erfüllt haben. Oder möchten Sie hier lieber herumsitzen und mit sich selbst streiten, während eine Truppe, die aus mehr Damen als Männern besteht, die größte Gefahr, die die Fey-Welt je bedroht hat, alleine angeht?“
    „Wie wenig du

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