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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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Teil seines Lebens teilen wollte, behandelte er anders. Er ließ ihnen die Wahl. Er verwandelte sie nicht in willenlose Sklaven, schon lange nicht mehr.
    Er verstand Iascyn durchaus. Einen Partner zu haben, mit dem man wenigstens einen winzigen Teil seines langen Lebens in Zweisamkeit verbringen mochte, war zutiefst erstrebenswert. Und obgleich Iascyn vermutlich so viele menschliche Gespielinnen und Gespielen finden konnte, wie er wollte, die er liebte und dann vergessen ließ, konnte er sein Leben unter Wasser nicht mit ihnen teilen. Corrisande aber war in der Lage, unter Wasser zu leben.
    Nur wollte sie es nicht. Sie liebte, wie Nereiden alle liebten, zielgerichtet, auf einen einzigen Geliebten fokussiert. Ihr das Herz zu stehlen, wenn sie es bereits verschenkt hatte, war unmöglich, sofern man ihr Bewußtsein nicht vollständig blockierte. Das allerdings war einfach für einen Angehörigen der Na Daoine-maithe von Iascyns Alter und Macht. Sie hatte dem nichts entgegenzusetzen. Auch ihr Gatte würde einen Kampf gegen den Feyon verlieren, selbst wenn er mit Kalteisendolch und Schutzamulett ausgerüstet wäre. Und er hatte weder das eine, noch das andere.
    So war Iascyn der Sieg gewiß. Er würde sie zu sich in sein Reich holen und sie lieben, bis sie starb, in nur ein paar Jahrzehnten viel zu schnell starb, und Delacroix würde seine letzte Schlacht im See oder am Ufer kämpfen und verlieren. Ohne Kampf würde der Brite nie aufgeben. Er würde England nie wiedersehen.
    Es war nicht Torlyns Kampf. Es war ganz und gar nicht seine Sache, sich in die verständlichen Lustgefühle seines Verwandten einzumischen. Corrisande war sehr süß, und der winzigen Feyon-Anteil in ihrem Blut machte sie vermutlich genauso sinnlich wie die meisten seiner Rasse. Delacroix war ein glücklicher Mann – oder war es zumindest bislang gewesen. Torlyn hätte eine Nacht mit der zierlichen Frau auch nicht abgelehnt. Er war sicher, daß sie zu lieben verstand.
    Jetzt bist du schon wieder beim Thema, schalt eine besorgte Stimme, als hättest du nichts anderes, worum du dir Sorgen machen solltest.
    Er schwenkte seinen Blick zu McMullen und dessen Neffen. Dem Meister des Arkanen würde ein wichtiger Anteil an der Zerstörung der Maschine zufallen. Der unauffällige Mittfünfziger war einer der mächtigeren Magier seiner Zeit. Er prahlte nie, zeigte nie seine Macht. Doch seinem Neffen aus der gegenwärtigen Lage zu helfen, würde wohl auch ihm nicht gelingen.
    Der junge Ian McMullen war allerdings gegenwärtig nicht ihr Problem, das wußte auch McMullen, der Ältere. Er und Arpad hatten die Energielinien überprüft, bevor sie sich in den Kreis eingefügt hatten.
    Der Bann war vom Berg genommen. Keine Spur der machtvollen Handschrift, mit der der andere Magier einen ganzen Berg belegt hatte, war noch zu spüren. Der Mann oder seine Energie waren fort. Die Höhlen standen offen. Es gab einen Weg in die Nacht – oder in den Sonnenschein, je nach Vorliebe. Derzeit war es noch dunkel, eine sternenklare Herbstnacht. Torlyn konnte sie durch dicken Fels und Salz rufen hören. Menschen würden in ihren Betten schlafen, bereit, von ihm besucht zu werde, und ihm all das zu schenken, was …
    „Nicht schon wieder“, sagte eine alte Stimme.
    Hohe Frauen, gab er still zur Antwort und riß sich eisern zusammen. Es gibt einen Grund für meinen Hunger.
    „Ich weiß“, sagte eine junge Stimme und lächelte Charlys Lächeln. „Doch dies hier ist noch nicht vorbei. Du hast deine Rolle hierin frei gewählt. Wie Iascyn hättest auch du einfach nur gehen können. Er hätte dich hinausgebracht. Hier kämpfen Menschen gegen Menschen. Es zu deiner Angelegenheit zu machen war dein freier Wille.“
    „Sie brauchen mich“, gab er zurück und ließ seinen Blick über die seltsam ungleiche Gruppe gleiten. „Seht sie euch doch an, meine schöne Cérise, die sich für unbesiegbar hält und damit unrecht hat, meine stilvolle Sophie, die sich für alt hält und auch unrecht hat, meine brave, ehrliche Charly, die sich für häßlich hält und ebenfalls unrecht hat und selbst die süße Corrisande mit ihren Meeresaugen, die sich für schuldig hält und desgleichen unrecht hat.“
    „Alle wirst du nicht retten können“, sagte eine mütterliche Stimme.
    „Ich muß es versuchen“, gab er zurück. „Ich bin nicht unfehlbar, doch ich war niemals feige.“
    „Du bist auch nicht unsterblich, Sohn“, sagte die Stimme. „Feiglinge leben länger. Warum nimmst du eine

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