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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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Höhle. Wir haben keine Wahl“, unterbrach Mr. Fairchild, als ob der letzte Gesprächsaustausch nicht stattgefunden hätte. „McMullen, Graf Arpad und ich werden uns um die Sache kümmern. Ich rechne mit Ihrer Hilfe, Ian. Sie, meine Damen, begeben sich sofort zum Ausgang der Höhle. Warten Sie nicht auf uns, bleiben Sie nicht stehen, und sehen Sie sich nicht um. Sie laufen nur raus. Es wird für uns einfacher, wenn Sie aus der Schußlinie sind. Cérise, hast du deine Pistole bereit?“
    „Mein Derringer ist geladen. Möchtest du ihn nehmen?“
    „Nein. Ich will, daß du die Damen beschützt. Führe sie ins Freie. Schieß auf jeden, der euch aufhalten will. Denk nicht nach. Es sollte niemand da sein, der uns aufhält – aber wer weiß?“
    „Ich habe zwei Messer einstecken, Philip“, sagte Mrs. Fairchild. „Möchtest du sie?“
    „Gib mir eins davon. Vielleicht wirst du das andere brauchen. Zögere nicht, es einzusetzen. Ich nehme an, Frau Treynstern und Fräulein von Sandling sind unbewaffnet?“ Sie nickten.
    „Dann beeilen Sie sich und verlassen Sie den Berg, so schnell Sie können. Halten Sie sich nicht auf! Mischen Sie sich nicht ein! Wir werden keine Zeit haben, uns mit Ihrem Schutz zu befassen, und selbst sicherer sein, wenn wir uns keine Gedanken um Sie machen müssen. Ist das klar? Wir vier werden uns um die Situation in der Höhle kümmern. Kommen Sie uns nicht in die Quere!“
    „Uns hat man mit dieser Aufgabe betraut“, beschwerte sich Cérise.
    „Ich habe dir gerade eine neue gegeben. Du bringst die Damen in Sicherheit. Ich verlasse mich auf deine Erfahrung als kampferprobte und findige Amazone. Tu, was ich sage!“
    „Wer glaubst du, daß du bist ...“
    „Das Kalteisen!“ unterbrach Charly. „Sie haben doch soviel Kalteisen.“
    „Die Männer sind fort“, sagte Mrs. Fairchild. „Vielleicht haben sie es mitgenommen?“
    Schweigen senkte sich über die Gruppe. Das sollte nicht allzu schwierig werden.

Kapitel 37
    Der Kreis, den sie bildeten, schien zu groß. Arpad hielt Cérises Hand in der Rechten und Charlys in der Linken. Er fragte sich, ob die Frauen, die zu seiner Rettung ausgezogen waren, wirklich begriffen, was für ein Wunder sie erlebten. Durch Stein zu gleiten, hielten sie für ungewöhnlich, doch er wußte, daß die Einmischung der Drei weitaus wundersamer war als warmes Eis und ein Flug durch festen Fels.
    Der menschliche Geist gewöhnte sich recht schnell an neue Dinge. Er wuchs, streckte sich, entwickelte sich unablässig. Er meisterte die Aufgabe, die Flut von Unwahrscheinlichkeiten, auf die er traf, anzupassen, Erklärungen dafür zu erfinden, Definitionen zu zimmern und physikalische Unmöglichkeiten in ein ordentliches System enigmatischer Schubfächer einzusortieren. Das unbeeindruckende Ergebnis schrieb er dann als Dogma fest und prügelte es in die Ungläubigen.
    Die drei jungen Frauen – er rechnete Sophie dazu, denn für ihn würde sie immer die geistvolle, entzückende Schönheit sein, die sein Leben für einige Jahre geteilt hatte – waren tief beeindruckt und überwältigt gewesen von den Mächten, auf die sie gestoßen waren. Inzwischen nahmen sie die Begegnung schon als selbstverständlich. Sie riefen. Sie erwarteten. Und seine wunderbare Cérise, die sich so sehr gegen eine Rolle gewehrt hatte, die sie nicht ausfüllen konnte, war nun tatsächlich beleidigt, nicht wieder erwählt worden zu sein. Sie wollte nicht die zweite Geige hinter Charly spielen.
    Sie war nicht eifersüchtig im eigentlichen Sinne, spürte jedoch, daß Charly ihm etwas war, das sie nicht sein konnte, und sie wollte ihm alles sein.
    Charlys Geradlinigkeit und Unschuld glänzte schimmernd neben ihm. Es erstaunte ihn nicht, daß die Jungfrau sie Cérise vorgezogen hatte, so wie auch die Jungfrau es nicht verwunderlich finden würde, daß er Cérise Charly vorzog. Freilich stimmte das nur zum Teil. Auch Charly liebte er auf gewisse Weise. Anders. Unschuldiger mochte er nicht sagen, denn es wäre eine Lüge. Hätte er die Möglichkeit gehabt, so hätte er sie wohl in die Geheimnisse des Fleisches eingeweiht, ihrer Jungfernschaft ein genüßliches Ende bereitet. Und so er die Gelegenheit noch einmal bekam, würde er ihr sehr wohl Lektionen in Liebe geben, ihren Körper zur Gänze erforschen und ihn für sich singen und erbeben lassen. Er wußte, daß er es konnte, und Charly wußte das ebenso.
    Doch dies war kein guter Zeitpunkt, um über Charlys Defloration nachzugrübeln. Seine Linke

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