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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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erinnern. Ich bin dein Freund. Beruhige dich. Sei ganz ruhig. Ganz ruhig.“
    Er versuchte, sie mit einem Zauber zu beruhigen, doch sie jammerte nur vor Schmerz. Er konnte es nicht, ohne ihr weiter weh zu tun, und der Schmerz machte sie noch ängstlicher.
    „Denk an Philip“, sagte er. „Denk an ihn, an deinen großen, leidenschaftlichen Krieger. Stell ihn dir vor. Er vermißt dich sehr. Er will dich wieder in seinen Armen halten, und sein Kind wird er auch haben wollen, auch wenn ich nicht weiß, was er mit Iascyns Sproß anfangen will. Konzentriere dich auf ihn, mein Nacktfischlein. Groß ist er, dunkel und gelbäugig.“
    Sie wehrte sich fast nicht mehr, hing nur bebend in seinen Armen. Er spürte das Leben in ihr in Tumult und Aufruhr und war zutiefst beunruhigt. Wenn sie die Kinder verlor, würde man ihm dies nie vergeben. Nachwuchs war seiner Art wertvoll. Es gab so wenig.
    Er entsann sich der anderen jungen Frau, die er zitternd in den Armen gehalten hatte. Er hatte sie in den Schlaf gesungen. Vielleicht würde das auch hier helfen? Er begann zu singen.

    „Am Eingang vor der Burg, am Eingang vor der Burg
    Ein schönes Mädchen steht, lonla, ein schönes Mädchen steht dort.
    So viele lieben sie, so viele lieben sie,
    Daß sie zu wähl ’ n nicht weiß, lonla, daß sie nicht weiß zu wählen.
    Ein Handwerksbursche nur, ein Handwerksbursche nur
    Berührt schließlich ihr Herz, lonla, berührt schließlich ihr Herze.
    Mein Liebchen, wenn du willst, mein Liebchen, wenn du willst
    dann schlaf in meinem Arm, lonla, dann schlaf in meinen Armen.
    In einem großen Bett, in einem großen Bett,
    Von Immergrün umkränzt, lonla, mit Waldblümlein verzieret.
    Und durch die Mitte fließt, und durch die Mitte fließt
    Ein Fluß von Lieb und Lust, lonla, ein Fluß von Lieb und Treue.
    Dort schlafen wir beisamm ’ , dort schlafen wir beisamm ’
    Bis an der Welten End, lonla, bis an der Welten Ende.“

    Ein einfaches französisches Volkslied. Solche Lieder kannte er zu Tausenden.
    Sie lag nun ganz ruhig an ihn gelehnt. Ihr langes, nasses Haar durchweichte ihm die Kleidung, und er trocknete es mit einem Gedanken. Der Aufruhr in ihrem Körper nahm langsam ab.
    Wenn sie ihm jetzt nicht doch noch unter seinen Händen starb, mußte er sich wohl überlegen, was er mit ihr anfangen sollte. Sie zu Delacroix zu bringen würde sinnlos sein. Was sollte der Mann mit diesem kleinen Fischlein? Sie zu betrauern mochte ihm leichter fallen, als sie in ihrem gegenwärtigen Zustand zu akzeptieren, ohne eigenen Sinn und teilweise verwandelt. Menschenmänner waren besitzergreifend. Er würde keine Ehefrau haben wollen, die das Kind eines anderen in sich trug.
    Er sollte sie an Iascyn zurückgeben. Wenn er sie erst über die Brücke und am See entlang trug, würde dieser ohnehin aufmerksam werden, ihre Flucht bemerken und sein Eigentum zurückfordern. Torlyn hatte keine Lust, mit ihm um die Beute zu streiten. Er hatte nichts dabei zu gewinnen. Der Fürst des Wassers war ein mächtiger Feind, viel älter als Torlyn, viel gewaltiger und stärker. Offenbar jedoch nicht weiser. Dennoch, wenn es dem Wassermann gelang, Arpad in sein Element zu ziehen, so würde dieser auf immer verloren sein.
    „Phfff…“, flüsterte die Frau, konnte nicht das richtige Wort finden. Er stand auf und wickelte sie in seinen dunklen Mantel, versteckte sie vollständig darin. Dann nahm er sie hoch und machte sich auf den Heimweg.
    Iascyn hatte ihr das Leben gerettet, doch ihren Verstand blockiert. Das gesamte Gedächtnis eines Menschen zu blockieren, um ihn willfährig zu machen, war ein üblicher Fey-Trick, doch das Ausmaß, in dem dies hier geschehen war, war extrem. Mit Liebe hatte dies nichts zu tun. Die schwangere Frau war Sachbesitz. Und solange sie sich an absolut nichts erinnerte, würde es ihr noch nicht einmal etwas ausmachen.
    Doch offenbar entsann sie sich bisweilen einiger Bruchstücke ihrer Vergangenheit, sonst wäre sie nicht aus dem See geflohen. Im eisernen Käfig ihrer Identitätslosigkeit gefangen zu sein, mit nichts als aufflackernden Gedächtnisfunken an ein vergangenes Leben und eine verlorene Liebe, das mußte schmerzhaft gewesen sein. Folter. Sie hatte keine Macht, ihrem neuen Herrn zu widerstehen. Und dennoch hatte ihre Liebe irgendwie überlebt.
    Arpad dachte an den dunklen Hünen, den Trauer wie eine Aura aus schwarzem Stein umgeben hatte. Delacroix hätte ihr stets die Wahl gelassen. Er mochte in einem Anfall von unsagbarer Wut

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