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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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zu und von dem Mädchen fort.
    „Wie ein schwelender Fels.“
    Sie nahmen ihren Weg wieder auf, und Udolf zog das Mädchen an der Hand neben sich her. „Das ist schrecklich, Marie-Jeannette, aber niemand kann das jetzt ändern. Du gehst jetzt am besten nach Ischl und wartest auf Mr. Fairchild. Sicher nimmt Gräfin Ferenczy dich mit. Vielleicht kannst du sie besser kennenlernen, das wäre gut. Sie kennt doch sicher sehr viele Damen der besten Gesellschaft, die von deinen Talenten profitieren können. Sie kann dir sicher helfen, eine neue Stellung …“
    Das Mädchen blieb stocksteif stehen.
    „Eine neue Stellung?“ fragte sie, als hätte er ihr etwas Unmoralisches vorgeschlagen. „Eine neue Stellung? Was sagst du da, Udolf?“
    Sie nannte den Offizier beim Vornamen. Asko seufzte lautlos.
    „Du lieber Himmel, Mädel …“, schalt sein Freund.
    Sie riß sich von ihm los und rannte, setzte die restliche Treppe hoch und verschwand mit einem lauten Schluchzen hinter der Tür.
    „Gottverdammt!“ brüllte Udolf ärgerlich. „Komm zurück! Komm sofort zurück!“
    Doch sie blieb verschwunden. Die beiden Männer erklommen hinter ihr die restlichen Stufen. Asko sah den Verdruß auf den Zügen seines Freundes.
    „Was hast du getan, Udolf?“
    „Das geht dich kaum etwas an, Asko.“
    „Du hast eine Affäre angefangen mit Mrs. Fairchilds Zofe, die unter deinen Schutz gestellt war, damit sie wiederum dich schützt? Verstehe ich das richtig?“
    „Erspar mir deine Kommentare, Asko. Sie ist nicht die erste und wird nicht die letzte Zofe in meinem Leben sein. Sie ist ein vernünftiges Mädchen. Sie wird schließlich schon tun, was man ihr sagt.“
    „Ah, ja? War das so? Hat sie schließlich getan, was du ihr gesagt hast?“ Asko konnte sich den Zynismus nicht verkneifen.
    „Asko, du hast absolut kein Recht, meine Handlungsweise zu kritisieren. Du weißt absolut nichts darüber. Du warst nicht hier, und es geht dich auch nichts an.“
    Die beiden Kameraden starrten sich einen Augenblick lang böse an, dann rannten sie weiter den Korridor entlang.
    „Ich bitte um Verzeihung, Udolf. Du hast ja recht. Ich habe wirklich kein Recht, dich in irgendeiner Weise zu tadeln“, sagte Asko schließlich und erinnerte sich schmerzhaft seines eigenen Benehmens. Er fühlte den erstaunten Blick seines Freundes. Offenbar hatte sein Gesicht mehr verraten, als er hatte preisgeben wollen. „Wenigstens ist niemand zu Tode gekommen, weil du versagt hast.“
    „Was meinst du damit?“
    „Der Tod von Mrs. Fairchild war meine Schuld.“
    „Was?“
    „Meine Tarnung flog auf. Der Meister hat mich mesmerisiert, und ich habe Delacroix’ Pläne verraten.“
    Die beiden Freunde sahen einander an.
    „Aber du lebst noch“, sagte Udolf schließlich. „Delacroix hat dich nicht umgebracht?“
    „Hat er nicht.“ Mehr sagte er nicht. Er hatte sein Leben behalten, nur seine Ehre besudelt.
    Sein Freund bemerkte wohl, daß er nicht weiter darüber sprechen wollte, und wechselte das Thema.
    „Was jetzt? Wo ist McMullen? Du sagtest, er wäre mit ... und wo ist Delacroix?“
    „Delacroix ist in der Poststation und paßt auf den Rest der Gruppe auf. McMullen war eben dabei, das Personal hier zu befragen und irgendwelche Dinge mit dem Gedächtnis einiger Kavalleristen zu machen, als ich ihn verließ. Vielleicht ist er inzwischen wieder bei Gräfin Ferenczy. Wir holen ihn und reiten los. Wir werden sie bitten, der Kaiserin zu berichten und ihr zu sagen, daß wir kommen, sobald wir fertig sind. Am besten sage ich ihr, daß die Höhle leider nach einem weiteren fehlgeschlagenen Versuch eingestürzt ist. Ich sage ihr, daß die Sache nicht funktioniert. Die Wahrheit hat keine Bedeutung mehr. Der Baron ist tot. Der Magier ist tot. Der Erfinder ist tot. Die ganze Gruppe ist tot – außer den zwei Leuten, die immer noch nicht wieder aufgetaucht sind.“
    „Marie-Jeannette und ich haben die beiden vor zwei Tagen aus dem Verkehr gezogen.“
    „Ach ja?“ Für Asko klang das recht erstaunlich.
    „Haben wir. Und dann sind wir geflüchtet. Ich habe den Baron auf dem Weg getötet. Seine Leiche wurde allerdings noch nicht gefunden.“
    „Sie ist im Berg. Da wird der Körper bleiben – für den Rest seines Le… jedenfalls solange, wie es Träume gibt.“
    „Was?“
    „Erkläre ich später.“
    „Ich bitte darum. Aber vor zwei Tagen gab es hier eine Jagdgesellschaft. Was ist, wenn all die Gäste Mitwisser waren?“
    „Soweit wir herausfinden konnten, sind

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