Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
Vom Netzwerk:
verließen den Raum. Auf dem Korridor trafen sie Cérise Denglot und den Jungen.
    „Zurück ins Zimmer!“ befahl Delacroix – und wurde ignoriert.
    „Sei nicht albern, Delacroix“, schalt die schöne Frau. „Ich kann helfen. Vielleicht sollte ich einfach hinausgehen und mit den Leuten sprechen …“
    „Du gehst nicht raus! Ich bin gewiß der letzte, der deinen Charme bezweifeln würde, und dessen Wirkung auf Angehörige des Offizierscorps, Cérise, doch diese Leute suchen nach Spionen und Saboteuren. Und du bist Ausländerin. Sie werden sich dein hübsches Lächeln zu Gemüte führen und dich dann in Ketten legen und wegen Spionage henken lassen.“
    „Delacroix! Ich …“
    „Meine Allersüßeste, ich komme gleich zu dir ins Zimmer“, sagte der Feyon. Die Sängerin lächelte ihn strahlend an, drehte sich um und verschwand ohne ein weiteres Wort in der Kammer. Delacroix sah ihr einen Augenblick lang nach und rannte dann die Treppen hinunter.
    „Ich beginne zu glauben, daß Sie wirklich der einzig richtige Mann für diese schöne Wilde sind“, murmelte er, während er die Stufen hinuntersprang, wobei er immer zwei oder drei auf einmal nahm.
    „Sie wird mich dafür hassen“, seufzte der Sí, der ihm geräuschlos folgte.
    „Sie wird Ihnen schon vergeben.“
    „Aber ja. Sie liebt es, mir zu vergeben. Vergebung ist schließlich eine sehr genußreiche Angelegenheit. Da hat Ihr christlicher Glaube tatsächlich einmal recht.“
    „Sie sind ein gefährlicher Mann, Graf Arpad.“
    „Und ich habe zudem noch nicht einmal gefrühstückt.“
    „Nun, jetzt gibt es gleich eine ganze Palette unterschiedlichster Kommiskost. Landsleute von Ihnen. Die gute österreichisch-ungarische Küche – nur so zur Abwechslung.“
    „Sie verstehen es wirklich, einem den Appetit anzuregen, Delacroix.“
    Hinter ihnen kicherte es.
    „Zurück ins Zimmer!“ befahl Delacroix, ohne sich auch nur umzudrehen.
    „Aber ich möchte helfen“, sagte Ian McMullen.
    „Wie?“ fragte der Vampir.
    „Das weiß ich nicht.“
    „In dem Fall gehen Sie auf Ihr Zimmer!“ wiederholte Delacroix seinen Befehl. „Verteidigen Sie die Damen“, fügte er in einem Nachsatz hinzu.
    „Aye, aye, Sir!“ sagte der Junge eifrig und wandte sich um.
    „Und das hier ist kein Schiff, junger Mann!“
    „Nein, Sir.“
    Von draußen hörten sie, wie die Reiter nun das Gasthaus erreicht hatten.
    „He, da drinnen! Aufmachen! Aufmachen und rauskommen, im Namen des Kaisers!“ erklang eine Stimme.
    „Unverschämt“, brummte Delacroix und nahm seine Stellung hinter dem Fensterladen ein, bereit, wenn nötig zu schießen. „Ihr eigener Kaiser mußte sich Ermittler aus Bayern leihen, um dieser Verschwörung auf den Grund zu kommen.“
    „Hat Ihnen das von Orven erzählt?“ fragte der Sí.
    „Ich bin kein heuriger Hase, Graf Arpad. Ich verfüge über einiges an Erfahrung, was Verschwörungen und Ähnliches angeht. In Ischl Bericht erstatten …“
    Der Vampir lächelte und ging zur Tür.
    „Ich werde mit ihnen reden. Schließlich bin ich so etwas wie ein ‚Einheimischer‘. Wie auch immer man dazu stehen mag.“
    Er öffnete die Haustür und trat ins Freie. Noch stand die Sonne hinter den Bergen, doch das Morgenlicht wurde rasch zu hell. Er blinzelte die Truppe an.
    „Guten Morgen, meine Herren“, grüßte er freundlich. „Was kann ich für Sie tun?“
    Zwei der Soldaten trugen Schutzamulette. Er konnte sie spüren. Einer der geschützten Männer war der befehlshabende Offizier. Arpad wünschte sich inständig, er hätte Iascyns Talent, solche Gegenstände einfach durch Altern auszuschalten.
    Dennoch, während er von einem zum anderen Soldat blickte, beruhigten sich die Gemüter etwas. Einige erwiderten sogar sein Lächeln, blickten dabei ein wenig betreten. Und doch konnte er immer noch die Grundstimmung spüren, den Willen, zu bestrafen, einen Schuldigen zu finden.
    Die Männer waren müde – und bewaffnet. Wo sie übernachtet haben mochten, war unklar, doch gewiß war es weder nett, noch gemütlich gewesen. Menschen wurden aggressiv, wenn sie zu wenig Schlaf bekamen. Sie wollten einen vernünftigen Grund für ihre Müh und Plag wissen. Einen Saboteur oder Verräter zu finden würde ein guter Grund sein.
    „Hier in diesem Gasthaus sollen Ausländer abgestiegen sein. Man muß sie arretieren“, sagte der Offizier. Arpad wußte nicht, welchen Rang er bekleidete, vermutlich Rittmeister. Eine Uniform sah dem Vampir so aus wie die nächste, selbst wenn

Weitere Kostenlose Bücher