Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
Vom Netzwerk:
sehen oder ermessen konnte. Er zweifelte nicht daran, daß sie dort willkommen sein würden, denn sie hatten für den guten Zweck gelebt.
    Das Haus um ihn herum zerfiel zu Asche, doch hatte er sich wie mit Krallen festgehakt im Leben selbst. Er wußte, daß sein Überleben einen Zweck haben mußte. Alle Zweifel, die er je gehabt hatte, waren dahin.
    So hatte er neu erkannt, daß Lebewesen, die nicht Gottes Kinder waren, keinen Platz im göttlichen Plan hatten und deshalb aus der Schöpfung getilgt werden mußten. Ihre Kräfte waren übernatürlich, als strebten sie nach Vergöttlichung. Doch es war kein Platz zwischen Gott und den Menschen. Die Sí mußten weichen. Sie waren eine Herausforderung für die Kinder Gottes, die Realität zu korrigieren.
    Auch er war übernatürlich. Das bezweifelte er nicht, auch nicht das Motiv, warum ihm diese Kräfte verliehen worden waren. Über die Menschen und ihre Schwäche war er gesetzt, gegürtet mit der Macht, die er nun ausübte. Sündig wäre diese arkane Macht gewesen, hätte sie nicht dem guten Zweck gedient. Er tat Gottes Werk, das er nun unzweifelhaft verstand. Seine Mitmenschen mochten ihn zynisch finden, doch das Feuer hatte das Licht der Erkenntnis in ihn eingebrannt, einer Erkenntnis, an der es anderen mangelte.
    Seine Gedanken steuerten und kontrollierten seine Umgebung. Er sah die Kraftlinien, hielt sie, nutzte sie, balancierte sie gegen andere Mächte aus. Sie flossen durch ihn, füllten ihn mit Stärke, kosteten ihn aber auch Kraft. Einen Berg hatte er geschlossen, ein Bergmassiv. Es war in seinen Händen. Sein Herz brannte in der Selbsterkenntnis seiner Ehrbarkeit. Niemand war ihm je gleichgekommen.
    Der Sí war sein. Er spürte seine Energiesignatur bereits wie ein schwarzes Feuer in der Nacht. Fast kam sie ihm bekannt vor. Die unnatürliche Kreatur kam immer näher, immer weiter in seinen Bereich. Stark waren diese Kreaturen, und ihre Zauberkräfte waren nicht zu unterschätzen. Falsch waren sie, man konnte keiner von ihnen trauen. Sie akzeptierten keine Autorität, und die Grundsätze, nach denen sie handelten, waren unbegreiflich und amoralisch.
    Sie mußten untergehen, und dieser hier würde bald in der Maschine brennen. Marhanor lächelte. Er liebte die Maschine, auch wenn er sicher war, daß sie das, wozu sie geschaffen worden war, nicht bieten konnte. Die Idee war gut, doch der Forscher wußte nichts von arkaner Macht, nichts von den Energielinien, die die Welt umschlossen, nichts von dem, was diese Linien einem starken Meister an Macht und Möglichkeiten gaben. Hardenburg dachte, sie wären eine Energiequelle, die man schürfen könnte wie Kohle, umsetzen könnte wie Dampfkraft. Mehr war sie dem Forscher nicht. Man verbrannte Kohle, um Dampf zu erzeugen, und er wollte Fey verbrennen, um kinetische Energie zu erzeugen. Zerstörungsenergie.
    Kriege waren die häßliche Seite menschlicher Entwicklung, Teufelswerk, und doch hatte es immer Kriege gegeben, die aus den richtigen Gründen gefochten wurde. So waren sie für Marhanor auch Mittel, um Glaube und Wahrheit zu verbreiten.
    Nicht „Du sollst nicht töten“ hieß es in der Bibel, sondern „Du sollst nicht morden“. Der Unterschied lag in dem guten Zweck, für den er alles tat. Daran hatte er keinen Zweifel.
    Er war Richter. Er sprach Recht. Die Bruderschaft hatte ihm das Wissen dazu vermittelt, seine arkane Begabung ihm die Befähigung dazu gegeben und sein Überleben ihm die Macht verliehen. Halb schon der Ewigkeit zugewandt war er umgekehrt, um seine Aufgabe zu erfüllen. Die Maschine würde ihm dabei helfen, und ein Feyon, der darin brannte, würde nicht so sehr Munition sein als vielmehr ein Trichter, der die Energie bündelte, sie leitete und konzentrierte zu einem Machtstrahl.
    Diese Macht würde er in Händen halten. Er würde sie steuern und lenken. Die Maschine konnte das nicht ohne ihn. Die Blitze, die sie erzeugte, würden nie zielgerichtet sein. Hardenburg war ein Narr.
    Es gab nur eines, das man mit der entliehenen wilden Magie machen konnte, und das war, sie an den Meister abzugeben, der den Prozeß kontrollierte. Nur dafür hatte er überlebt.
    Die Bruderschaft hatte ihn hergeschickt, doch er wäre auch gekommen, wenn sie es nicht getan hätten. Soviel Macht war verlockend. Für einen guten Zweck freilich, der war vordefiniert. Ob die Maschine kriegstechnisch einsetzbar sein mochte oder nicht, sie würde die Lebewesen vernichten, erst in diesem Land, dann in anderen. Es hatte eine Zeit

Weitere Kostenlose Bücher