Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)
Frage ist, solltest du es überhaupt tun?“
Sie rückte ihre Hüften näher an seine und spürte, wie er reagierte. Im nächsten Moment schob er sie fast gewaltsam von sich fort und hielt sie auf Armeslänge entfernt.
„Charly, das ist zu gefährlich. Du weißt nicht, was du da tust. Ich bin nicht so beherrscht und vernünftig, wie ich sein sollte. Tu das nicht!“
Sie bog ihren Kopf zur Seite und küßte seine Hand auf ihrer Schulter.
„Du hast mir die Wahl gelassen, erinnerst du dich?“ Sie lächelte. „Als wir dies angefangen haben, hast du mir die Wahl gelassen, nach deinen Regeln zu leben oder durch dich zu sterben. Und du hast gesagt, du wolltest mir zeigen, daß körperliche Liebe ganz wundervoll sein kann und nicht demütigend, widerlich und brutal sein muß. Ich habe nach deinen Regeln gelebt. Und uns ist dennoch nicht die Flucht geglückt. Es ist Zeit, andere Optionen auszuprobieren.“
„Um Himmels willen, Charly. Du weißt nicht, was du da sagst.“ Er klang wütend.
„Ich weiß, daß du jemand anderen liebst, Arpad. Aber vielleicht ist deine Wertschätzung mir gegenüber groß genug, daß du mich dies eine Mal lieben kannst? Ich muß wissen, daß es jemandem etwas ausmacht, wenn ich für immer hier in diesem Berg bleibe. Ich muß wissen, daß ich dir etwas bedeute. Und ich habe auch keine Angst vor dir, du wirst auf mich achtgeben, nicht wahr? Laß mich einfach nicht für nichts und wieder nichts dahingehen. Laß mich nicht unwissend sterben. Nimm mich auf eine Reise, Arpad. Es muß nicht Zentralafrika sein. Wir haben so lange jeder seine Natur und seine Ängste bekämpft. Es ist nicht unser Fehler, daß wir trotzdem nicht gewonnen haben. Ich bin am Zug. Und ich ziehe mit der Dame für den König. Du kannst die Kerle immer noch schachmatt setzen. Doch ich kann die Dunkelheit nicht mehr ertragen. Und auch nicht die Angst vor all dem, was noch alles auf mich wartet. Nimm mir die Angst. Du weißt, wie. Du hast die Macht dazu. Ich bin müde und erschöpft. Ich will nichts weiter mehr, als in deinen Armen liegen.“
Sie hatte zurück in seine Umarmung gefunden, fühlte seine Hände über ihren Körper gleiten, mochte es, wie er sie berührte. Er wußte genau, wo sie berührt werden wollte. Eine Hand befaßte sich nun mit den Knöpfen ihres Kleides. Er konnte nicht widerstehen. Natürlich konnte er das nicht. Das hatte sie gewußt, hatte darauf gebaut.
„Und was ist mit dem Mann, den du liebst, mein Herz? Was ist mit diesem verklemmten Narren von Orven?“
Sie seufzte.
„Er war ein Traum, Arpad. Nur ein Traum. Mehr nicht. Und ich bin alt genug, um zwischen Traum und Wirklichkeit zu unterscheiden. Du hast gesagt, ich kann darüber nachdenken, was ich will, und meine Entscheidungen auf intelligenten Schlußfolgerungen basieren lassen. Genau das tue ich nun.“
Seine Hände waren so geübt, daß sie kaum merkte, wie er ihr das Kleid geöffnet und über die Schultern heruntergezogen hatte. Sein Mund bereiste ihr décolleté , fuhr zwischen ihre Brüste, und es gab keinen Grund mehr, irgend etwas zu diskutieren. Sein Verlangen hatte die Vorherrschaft übernommen.
Sie merkte, daß sie bei der plötzlichen Nähe, dieser Invasion ihrer Privatsphäre, zitterte. Sein Überschwang war ihr ein wenig peinlich, ebenso ihre eigene Unzulänglichkeit. Seine Hände öffneten ihr Chemisett, wanderten zu ihren Brüsten, streichelten sie. Sie keuchte auf.
Er sah hoch.
„Du mußt keine Angst haben, mein Herz“, sagte er, und ein ganz besonderes Lächeln lag auf seinen Zügen. „Wir werden das ganz langsam und vorsichtig machen. Warte!“
Er trat zurück, entrollte ihren Mantel, legte ihn in den Schatten, fort von der Helligkeit, die der Morgen in die Höhle goß.
„Ich wünschte, ich könnte dir ein bequemeres Lager bieten, Charly“, seufzte er. „Hier ist es hart und kalt. Aber ich werde es dir warm machen. Gleich wird dir warm.“
Er hob sie mit Leichtigkeit hoch, kniete sich nieder, während er sie noch in den Armen hielt. Sanft legte er sie auf den Mantel. Viel schien er nicht getan zu haben, und doch fand sie, daß ihre Arme bereits aus dem Kleid geschält waren und ihr Oberkörper bis unter ihre Brüste nackt dalag. Warme Hände streichelten diese sanft, während er sich neben ihr niederließ. Seine schwarzen Augen waren riesig und voller Verlangen. Er war unermeßlich schön.
Sie faßte nach seinem Kragen, öffnete ihn ein wenig ungeschickt, knöpfte ihm dann Hemd und Weste auf. Ihre Finger
Weitere Kostenlose Bücher